Escape P9 (Test)

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Mit der „P“-Serie bringt das belgische Unternehmen Escape BV seine Produktlinie mobiler Streaming-Boxen auch nach Deutschland. Konzipiert für den Hörspaß drinnen wie draußen via Kabel oder Akku sollen die Speaker den Musikfreund in allen Lebenslagen begleiten.

Das größte Modell mit Namen „P9“ kostet stramme 1.200 Euro, macht dafür aber einen hochwertigen Eindruck. Die Materialien des 73 Zentimeter hohen und 22 Zentimeter breiten wie tiefen Gehäuses sind spritzwassergeschützt nach IPX4-Zertifizierung. Getragen wird der 12,3 Kilogramm schwere Speaker an einem robusten Aluminiumgriff, die ringsum verlaufende Stoffverkleidung besteht aus strapazierfähigem Multifilament-Polyestergarn, das nicht nur schön aussieht, sondern sich auch angenehm anfühlt. Erhältlich ist der Escape P9 in Schwarz, Tan und Weiß.

Der Akku hält laut Hersteller bis zu 16 Stunden bei dezenter Hintergrundbeschallung, mit typischen Hörlautstärken 8 Stunden, bevor man ihn via Stromkabel auftanken muss. Ein vollständiges Aufladen dauert 2 bis 3 Stunden, auch ein durchgehender Kabelbetrieb ist möglich. Löblich: Sollte der Akku Probleme bereiten, kann man ihn ausbauen und ersetzten.

Versteckte Anschlüsse
Gesteuert wird die Box über eine gummierte Tastatur an der Oberseite. Die etwas schwer zu drückenden Knöpfe regeln Power, Play/Pause, Vor/Zurück, Lautstärke, Bluetooth und den Twin Mode – letzterer verbindet zwei P9 zu einem echten Stereo-System. Natürlich gibt es auch eine App (iOS, Android), die mehr Funktionen bietet, etwa die Anpassung der Einschaltlautstärke, drei DSP-Modi (Standard, Indoor, Outdoor), einen 5-Band-Equalizer, das Sperren der Tastatur, einen Balance-Regler für den Twin Mode und eine Akku-Ladeanzeige. Eine klassische Fernbedienung liegt nicht bei.

Neben Tasten direkt am Gerät lässt sich der Escape P9 auch via App bedienen, die mehr Funktionen offeriert.

Unter der abnehmbaren Tastatur verbergen sich zwei Klinken-Anschlüsse sowie ein USB-Port für Zuspieler.

Pfiffige Idee: In der Bassreflex-Öffnung an der Unterseite erlaubt ein Ankerpunkt die Anbringung eines Stahlkabels zur Diebstahlsicherung der 1.200 Euro teuren Box.

Zugespielt wird über Bluetooth (4.2 mit A2DP, AAC und SBC), hebt man die Gummiseiten der Tastatur an, kommen zudem ein AUX-Eingang (3,5mm-Klinke) sowie ein USB-Port für den integrierten Mediaplayer (WMA, MP3, keine DRM geschützten Dateien) zum Vorschein. Nimmt man die Tastatur komplett ab, verbirgt sich darunter ein wettergeschütztes Fach mit einer weiteren Klinkenbuchse sowie einem USB-Stromanschluss. Hier kann man zum Beispiel Escapes Streaming/DAC-Modul M1-Air (200 Euro) verstauen, das den P9 um WLAN, Chromecast, AirPlay 2, Roon, Spotify Connect, Bluetooth 5.0, Internetradio und Hi-Res Streaming (192KHz/24Bit) erweitert.

Knackiger Klang
Im P9 verstecken sich fünf Chassis mit einem Frequenzgang von 20 bis 20.00 Hertz, die von insgesamt 100 Watt befeuert werden: Vier 3-Zoll-Fullrange-Treiber mit Polypropylen-Membran strahlen für 360-Grad-Sound in alle vier Himmelsrichtungen ab, der 20 Zentimeter große Basstreiber besitzt ein glasfaserverstärktes Chassis.

Zwei 24-Bit-DSP-Prozessoren regeln die Signalverarbeitung. Klanglich liefert der P9 eine ausgewogene Performance, statt wummernder Bässe wie bei den dedizierten Party-Kollegen, geht es hier knackiger, straffer zur Sache. Zum Glück, denn so bleiben Details im Höhen- und Mittenbereich hörbar. Letzterer klingt aber etwas hart, eine Justage des Equalizers bringt hier Besserung. Der „Outdoor“-Modus legt bei Höhen und Bässen ordentlich drauf, zudem kann die Box ziemlich laut spielen. In Sachen Räumlichkeit bleibt der Sound auf den Speaker fokussiert, dafür klingt der P9 von allen Seiten gleich.

Der Testbericht Escape P9 (Gesamtwertung: Sehr gut, Preis/UVP: 1.200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2024 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

Sehr gut

Der für den mobilen Einsatz konzipierte Bluetooth-Speaker Escape P9 sieht nicht nur klasse aus, er klingt auch so.

Andreas Oswald

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