Edifier Stax Spirit S3 (Test)

Beim Namen „Stax“ klingelt es bei Musikenthusiasten: Die japanische Firma präsentierte Ende der 1950er/Anfang der 1960er den ersten elektrostatischen Kopfhörer der Welt, der Schall mit einer dünnen Membran erzeugt und zum Betrieb einen speziellen Verstärker benötigt. Seitdem umweht die teils extravagant gestalteten und meist hochpreisigen Modelle ein mystisch-highendiger Hauch. Ende 2011 übernahm die chinesische Edifier-Gruppe die angeschlagene Stax-Marke – mit dem Spirit S3 will sie deren Geist einfangen und mit modernen Features verbinden.

Allerdings werden bei den Wandlern Abstriche gemacht und statt elektrostatische magnetostatische Membranen eingesetzt, die ohne hohe Spannung und externe Verstärker auskommen. Der Stax Spirit S3 kann via Bluetooth- oder 3,5-mm-Klinken-Verbindung (6,3-mm-Adapter liegt bei) betrieben werden, die Spieldauer von gut 80 Stunden ist herausragend. Das gelingt auch deshalb, weil das Gerät auf Noise Cancelling verzichtet. Die Lederpolster auf den Ohrmuscheln schließen die Außenwelt aber gut aus, die beigelegten Wechsel-Stoffpolster lassen hingegen mehr Luft und Geräusche durch. Via Edifier-App hat man Zugriff auf einen Game-Mode mit geringer Latenz und drei Soundprofile (Classic, Hi-Fi, Stax). Letztere formen den Klang nicht dramatisch, aber deutlich hörbar um. Eine individuellere Einstellung mit einem mehrbandigen Equalizer wäre wünschenswert gewesen.

Ordentlicher Allrounder
Die „Classic“-Einstellung bietet am meisten Bass und generell das rundeste Klangbild. Auch wenn es an tiefsten Frequenzen mangelt, tönen Pop- und Metal-Tracks von Madonna oder Limp Bizkit knackig-spritzig mit feinen Höhen und angenehmen Stimmen. Schade: In leisen Passagen ist dezentes Geräterauschen zu hören.