Mit nur 250 Gramm, weichen Polstern (die auf dem Ohr aufliegen, es nicht umschließen) und einem nicht zu großen Anpressdruck sitzt das 360 Euro teure Over-Ear-Gerät angenehm auf dem Kopf, selbst über Stunden. In Sachen Noise Cancelling ist das Bose-Modell ebenfalls auf Kurs: Die Geräuschunterdrückung lässt sich via Untermenü in zehn Stufen regeln, ein separat aktivierbares „Wind Block“-Feature soll für mehr Stille bei stürmischem Wetter sorgen. Natürlich fehlt auch ein Transparenz-Modus nicht, der gleichzeitiges Musikhören und Wahrnehmen der Umgebung erlaubt. Das alles funktioniert ausgezeichnet, allerdings ist stets ein leises Rauschen zu vernehmen, das in ruhigen Liedpassagen schon mal stören kann. Der Bedienkomfort am Gerät ist okay, die App in puncto Userführung jedoch verbesserungswürdig. Der EQ funktioniert trotz der nur drei Bänder ordentlich und die Klang option „Immersives Audio“ verpasst den meisten Songs ein überzeugendes „Ich sitze zu Hause vor der Stereoanlage“-Gefühl mit großer akustischer Bühne und der Option, entweder eine stationäre Tonquelle zu simulieren oder Kopfbewegungen nachzuverfolgen, sodass die Musik immer aus der Blickrichtung kommt. Letzteres leider nur mit einem kleinen, irritierenden Zeitversatz.
Allround-Künstler
Der QuietComfort Ultra bringt Musik gefällig ins Ohr, da er tendenziell warm und rund spielt. Er kann dynamisch und bassgewaltig („Time“, Pink Floyd), feinfühlig („Memoirs of a Geisha“, John Williams) und trocken-rockend („Girls Got Rhythm“, AC/DC). Es lohnt sich zudem, mit der „Immersives Audio“-Funktion zu experimentieren, da sie den meisten Songs eine spektakuläre Dreidimensionalität verpasst – wenn auch nicht so konsistent, wie es der Philips Fidelio L4 macht. Unterm Strich ein starker Allrounder und ein knappes „sehr gut“.
Der Testbericht Bose QuietComfort Ultra (Gesamtwertung: Sehr gut, Preis/UVP: 360 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2024 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Angenehmes Tragegefühl, sehr gute Geräuschunterdrückung und druckvoller Sound – das dezente Rauschen dürfte High-Ender aber stören.
Oliver Schultes