Blu-ray-Test: American Sniper

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Blu-ray-Test: American SniperDas wurde auch Zeit: Ein halbes Jahr nach „The Expendables 3“ erscheint mit Clint Eastwoods erfolgreichem (weltweites Einspiel: 550 Millionen US-Dollar) Kriegsdrama „American Sniper“ der zweite Spielfilm mit deutschem Dolby-Atmos-Sound. Im Gegensatz zur englischen Tonspur liegt der 3D-Synchronfassung nur eine klanglich komprimierte Dolby-Digital-Plus-Tonspur zugrunde. Das ist aber nicht das Problem. Das Problem ist, dass die Höhenkanäle die meiste Zeit stumm  bleiben – selbst bei Schießereien, Explosionen oder einem tobenden Sandsturm. Was sich die Toningenieure da gedacht haben, bleibt deren Geheimnis.

Wo der Atmos-Effekt enttäuscht, kann der Film wieder Boden gut machen. Eastwood erzählt meist distanziert und ohne zu viel Patriotismus die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte des US-Scharfschützen Chris Kalye (Bradley Cooper), der dank hoher Trefferquote im Irak zum Helden avanciert. Von seinen Einsätzen vereinnahmt, kann Kayle auch zu Hause bei seiner Frau (Sienna Miller) den Krieg nicht hinter sich lassen. Mehr zum Leben und überraschenden Tod des echten Kayle, der Entwicklung der Story und den aufwändigen Dreharbeiten erfährt man in zwei halbstündigen Specials, die leider das ganz Bonusmaterial darstellen.

Fazit: Das auf wahren Begebenheiten basierende Antikriegsdrama wurde für sechs Oscars nominiert. 

Blu-ray-Test: American Sniper

Die deutsche Tonspur liegt in Dolby Atmos vor, die auf einer
Dolby-Digital-Plus-7.1-Spur mit 1.280kps aufbaut.

Bild: Die staubigen Irak-Einsätze zeigt der Cinemascope-Transfer stets hochauflösend, auch wenn das letzte Quäntchen an knackiger Schärfe fehlt. Die Bilder bleiben auch in dunklen Szenen rauschfrei und plastisch. Für den Kriegsfilm-Look wurden die Farben leicht entsättigt und mit Ockertönen gefiltert.   
   
Ton: Der deutsche Atmos-Ton ist ein zweischneidiges Schwert, denn Sound von oben gibt es praktisch nicht; nur vereinzelt säuseln der Score (1:54) oder Geräusche (111:53) aus den Höhenboxen. Ungeachtet dessen holt der Soundmix den Kriegsschauplatz mit vielen Umgebungsgeräuschen und räumlichen Effekte ins Wohnzimmer. Bei der Action donnern Schüsse aus allen Boxen und teils auch direktional über die Rears, Explosionen sorgen für gute Dynamik und ein Panzer am Anfang lässt den Subwoofer schuften. Dass zwischen den Kämpfen kaum Surround-Atmos­phäre aufkommt, liegt auch am minimalistischen Score. Knappe fünf Punkte.   

Extras: „Die Geschichte eines Soldaten“ (31:04), Making-of (28:35), Ultraviolet-Kopie.

Die Wertung   
Film 4 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
   
   
Die technischen Daten  
Anbieter Warner
Laufzeit 133 Minuten
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch Dolby Atmos
Ton Englisch Dolby Atmos
Untertitel deutsch, englisch
   
   

 

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