Der neue Quadral-Subwoofer Qube CS10 Aktiv ist schick, kompakt und mit 650 Euro auch nicht teuer. Können seine akustischen Qualitäten da mithalten?
Ein Trend bei Subwoofern ist nicht zu übersehen: Es kommen sehr viele in der so genannten Downfire-Bauweise auf den Markt, bei der der Treiber auf der Unterseite des Gehäuses eingebaut ist und zum Boden hin strahlt. Der offensichtlichste Vorteil dieser Bauart ist, dass der Treiber und seine Membran komplett aus dem Blickfeld des Heimkino-Fans verschwinden und sich der Subwoofer so optisch einfacher in eine Wohnraumsituation integrieren kann.
Technik
Quadral ist beim Qube CS 10 Aktiv sogar einen Schritt weiter gegangen, hat die Bassreflexöffnung auf die Unterseite verlegt und kann die sichtbaren Gehäusewände so glattflächig und unterbrechungsfrei gestalten. Aber auch die Akustik-Entwickler haben sich etwas bei der Downfire-Betriebsart gedacht. Da sich Treiber und Bassreflexöffnung hier nah an der Stellfläche, meist am Boden befinden, koppeln sie besonders gut an die Akustik des Raums an. Dabei wird die physikalisch bedingte Anhebung tiefer Frequenzen von sechs Dezibel durch eine Raumbegrenzungsfläche besonders effektiv ausgenutzt.
Der Langhub-Treiber des Quadral-Subs hat einen Durchmesser von 26 Zentimetern, fällt also in die 10-Zoll-Klasse, eine Klassifizierung, die international bei Lautsprecher-Chassis immer noch Verwendung findet. Die Bassreflexöffnung gestalteten die Entwickler nicht rund, sondern als breites Rechteck. Davon versprechen sie sich geringere Strömungsgeräusche. Sie sitzt in der Nähe der Gehäusevorderkante, was eine bessere Schallsummierung am Hörplatz mit dem Output des weiter hinten montierten Treibers bewirkt. Der Subwoofer kann also problemlos näher zur Rückwand aufgestellt werden – gerade bei kleineren Räumen ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Die Bedienelemente sind wie seit Jahrzehnten üblich auf der Rückseite des Qube CS10 Aktiv untergebracht und teilen sich auf einer großflächigen Alu-Platte den Platz mit dem Stereo-Cincheingang und der Kaltgeräte-Buchse für die Stromversorgung. Lobenswerterweise ist neben Pegel und Trennfrequenz auch die Phase beim Quadral stufenlos einstellbar.
Der integrierte Schaltverstärker stellt eine Leistung von 250 Watt zur Verfügung, was auch für stramme Heimkino-Pegel ausreichen sollte. Um Treiber und Elektronik vor Überlastung zu schützen, hat Quadral den Qube CS10 Aktiv mit einem Limiter ausgestattet. Der sorgt dafür, dass der Eingangspegel ab einer bestimmten Schwelle sozusagen gedeckelt wird und sich nicht mehr erhöhen kann.
Tonqualität
Trotzdem beeindruckt der Quadral mit einem Spitzenpegel von satten 109 Dezibel bei maximaler Tiefpass-Frequenz und nur einem halben Dezibel weniger bei minimaler. Die untere Grenzfrequenz ist für beide Einstellungen gleich und liegt bei knapp über 32 Hertz. Darunter fallen die Frequenzgänge steilflankig ab.
Im Hörraum gibt der Quadral sich genauso souverän wie bei den Messungen: Beim Geysirfeld aus „Ice Age 2 – Jetzt taut‘s“ lässt er die Dampffontänen richtig krachen und schiebt selbst bei höheren Lautstärken ordentlich an. Auch Musik macht mit ihm richtig Spaß: Peter Gabriels „Solsbury Hill“ aus dem Konzertfilm „Growing Up Live“ kommt mit Punch und Präzision, Bassist Tony Levin und Drummer Ged Lynch zeigen hier ihr ganzes dynamisches und rythmisches Können.
Der Testbericht Qube CS10 Aktiv (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2022 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Wohnraumfreundliches Design paart sich beim Quadral Qube CS10 Aktiv mit druckvoller, sauberer Wiedergabe. Nicht nur fürs kleine Geld ein Subwoofer, den man in die engere Wahl ziehen sollte.
Michael Nothnagel