Quadral erweitert seine Qube-Subwooferserie nach unten. Der neue Qube S8 Aktiv ist das kleinste Modell, will aber trotzdem großen Bass verbreiten.
Würfel besitzen im normalen Sprachgebrauch einen eher zwiespältigen Ruf: Stehen Sie doch eher für Zufallsergebnisse denn für gezieltes Arbeiten – man weiß schließlich vorher nie, welche Zahl am Schluss oben liegt. In puncto Geometrie allerdings stellt der Würfel ein Optimum dar: nämlich, neben der Kugel, die kompakteste Form, in der man ein gegebenes Volumen unterbringen kann.
Genau darauf zielt die Qube-Subwooferserie von Quadral ab, denn gerade bei Subwoofern gilt es, maximales Boxenvolumen in einem möglichst kompakten Gehäuse unterzubringen. Erst recht, wenn es wie beim Qube S8 Aktiv wohnzimmerfreundlich klein werden soll – ohne, dass die Basswiedergabe zu sehr leidet.
Technik
Ersteres ist Quadral schon mal gelungen, 38 Liter Bruttovolumen dürfen mit Fug und Recht als kompakt bezeichnet werden. Genaue Kontrolle der Maße zeigt, dass der 37,5 Zentimeter hohe Qube S8 trotz seines Namens nicht exakt würfelförmig ist – aber wir wollen keine Haare spalten. Das 22-Zentimeter-Cha ssis ist auf der Unterseite des Gehäuses untergebracht und strahlt zum Boden hin ab, ebenso wie die rechteckig geformte Bassreflexöffnung. Die ist nahe der vorderen Kante des Subwoofers untergebracht. Davon verspricht sich der Hersteller eine dynamischere Wiedergabe. Offensichtlich ist, dass sich der Subwoofer damit etwas näher an die Wand rücken lässt, weil die Reflexöffnung stets eine Gehäusetiefe von ihr entfernt ist und der Schall aus der Öffnung somit nicht die vollen 6 Dezibel Verstärkung einer Raum-Begrenzungsfläche erfährt.
Ein weiterer Grund, warum diese so genannte Downfire-Bauweise so populär ist: Treiber und Bassrefl exöffnung sind nicht sichtbar, der Tieftonspezialist wirkt somit weniger wie ein Stück Technik und mehr als interessant geformtes Möbel. Diesen Eindruck verstärkt Quadral mit der sauberen Hochglanz-Lackierung in Schwarz oder Weiß sowie der edlen Applikation aus gebürstetem Aluminium auf der Front.
Der 150 Watt leistende Schaltverstärker ist gemeinsam mit allen Bedienelementen an der Rückseite untergebracht. Neben dem Pegel und der Trennfrequenz des Tiefpassfi lters ist auch die Phase des Qube S8 Aktiv stufenlos einstellbar. Als Eingänge stehen ein Paar Cinchbuchsen zur Verfügung, was fürs Heimkino ausreicht. Eine LED im Quadral-Logo auf der Front zeigt an, ob der Subwoofer eingeschaltet (grün) oder im Standby-Modus (rot) ist.
Tonqualität
Für die gebotene Chassis- und Gehäusegröße zeigt der kleine Quadral beachtliche Messwerte: 104 Dezibel Pegel bei maximaler Tiefpass-Frequenz und 103 Dezibel bei minimaler Trennung versprechen ordentliche Lautstärke-Reserven. Auch die untere Grenzfrequenz von knapp 37 Hertz ist aller Ehren wert. Darunter fallen die Frequenzgänge stark ab, was auf ein steilfl ankiges Hochpassfi lter in diesem Bereich hinweist. Das macht Sinn, denn es verhindert zu große Membranauslenkungen in dem Bereich, den Treiber und Gehäuse sowieso nicht mehr wiedergeben können.
Der Hörtest zeigt deutlich, dass den Entwicklern die Abstimmung gut gelungen ist: Der Sub spielt bei Musik leichtfüßig und knackig, lässt Bassgitarre und Kickdrum der Brüder Porcaro bei Totos „Live At Montreux“ konturiert, aber trotzdem mit Nachdruck ertönen. Dreht man die Lautstärke nicht zu weit auf, sind auch Action-Kracher kein Problem. Und wenn es ihm hier bei besonders lautem Getöse, beispielsweise beim explodierenden Tankwagen aus „Terminator – Die Erlösung“, einmal zu viel wird, quittiert er das nicht mit hörbaren Verzerrungen oder Nebengeräuschen, sondern begrenzt nur dezent die Dynamik.
Der Testbericht Quadral Qube S8 Aktiv (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2021 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Quadral bietet mit dem Qube S8 aktiv ein interessantes Paket: Der Sub ist preisgünstig, kompakt und liefert dennoch genügend Tiefgang für das Wohnzimmer-Kino – auch bei gehobenen Pegeln.
Michael Nothnagel