„Wir möchten, dass Ihr die Filme in diesen Fassungen seht“ – Zurück in die Zukunft-Autor Bob Gale im Interview

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Zum Erscheinen der 35th Anniversay Limited Edition der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie gab der Mitautor und Produzent der Filme Bob Gale der audiovision ein Interview. Gale über den Erfolg der Reihe, die 4K-Restaurierung und sein eigenes Heimkino. Zu unserem Test der Anniversary Edition geht es hier.

Hätten Sie je gedacht, dass “Zurück in die Zukunft” auch heute noch so beliebt sein würde?
Nein. Ich muss mich zwei mal die Woche vor Staunen kneifen, darüber wie sehr die Leute den Film, unsere Figuren und den DeLorean immer noch lieben.

Hatten Sie beim Schreiben des ersten Teils bereits Pläne für eine Fortsetzung?
1985 hatten wir niemals an einen zweiten Teil gedacht. Es war schwer genug, den ersten Film produziert zu bekommen. Wenn wir gewusst hätten, dass wir einen zweiten Teil machen, hätten wir Jennifer am Ende von Teil 1 niemals ins Auto gesetzt. Das sollte später zu einem großen Problem für uns werden, weil die Geschichte von Teil 2 nicht über sie gehen sollte – deswegen war sie einen großen Teil des zweiten Films bewusstlos.

Waren Sie bei der 4K-Restaurierung involviert?
Ja, Kameramann Dean Cundey und ich haben uns die neuen Transfers im direkten Vergleich mit den Blu-rays von 2010 angesehen, sodass man eine Grundlage hatte, um die Farben zu vergleichen. Die Filme sehen besser aus und hören sich besser an als damals im Kino. Unsere Filmrollen fürs Kino waren schon der dritte Abzug der ursprünglichen Negative und diese neuen Transfers sind jetzt direkte Scans der Originalnegative. Es gibt weniger Filmkorn, weil jeder Abzug mehr Filmkorn hinzugefügt hat. Zemeckis hat während des Drehs alles dafür getan, um Filmkorn zu minimieren. So hat er die Titel-Sequenz in VistaVision gefilmt, damit es keine Bildverzerrung gibt, wenn später die Titel ergänzt werden. Zudem hat Zemeckis Überblendungen vermieden, wo immer es ging, weil er es gehasst hat, wie sich das Filmkorn in der Aufnahme dadurch verändert. Wir konnten in der digitalen Farbkorrektur Dinge verändern, die auf Film unmöglich gewesen wären, und natürlich gibt es keine Verunreinigungen. 4K fügt so viel mehr Kontrast und Auflösung hinzu, dass wir in einer Einstellung in Teil 3 sogar am Rand ein Mitglied der Crew sehen konnten. Universal hat uns am Anfang des Prozesses darauf hingewiesen und nach Absprache mit Zemeckis wurde er mit einem Verwisch-Effekt unkenntlich gemacht. Die Auflösung bei den Szenen mit prothetischem Make-up wurde außerdem so scharf, dass wir auch hier einen Verwisch-Effekt einsetzen mussten, weil wir nicht wollten, dass die Leute die Ränder des Make-ups sehen. Und wir haben den Ton remasterd und dabei hin und wieder räumliche Effekte für den Dialog eingesetzt, was man früher so nicht gemacht hat. Diese Versionen der Filme sind also von uns Filmemachern abgesegnet. Wir möchten, dass ihr die Filme in diesen Fassungen seht.

Wie schauen Sie sich zuhause Filme an? Haben Sie ein eigenes Heimkino?
Ich habe ein Zimmer mit einem Sony 4K-Projektor und einer 120-Zoll-Leinwand, B&W 7 Series Lautsprechern (5.1 – mehr geht in dem Zimmer nicht), die von einem Anthem 720 Receiver bespielt werden. Ich habe mich für einen Sony 4K-Player entschieden, weil sich Oppo zu diesem Zeitpunkt aus dem Markt zurückgezogen hatte, und ich wollte sicher sein, dass ich noch Upgrades bekomme, falls nötig. Es ist nicht gerade ein Heimkino mit Kinosesseln, wie man es in Publikationen und Webseiten wie Ihrer sieht, aber ich bin mehr als glücklich damit.

 

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