UHD-Blu-ray-Test: Olympus/London/Angel has Fallen – Triple Film Collection UHD-Blu-ray

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In der Regel werden in Collection-Sets ledig­lich bereits veröffentlichte Titel in einer Box zusammengefasst. Nicht so hier, denn bislang war nur „Angel has Fallen“, der dritte und jüngste Teil der Action-Franchise, in der Secret-Service-Agent Mike Banning die Welt rettet, als UHD-Blu-ray erhältlich.

4K-Blu-ray-Premiere

Jetzt veröffentlicht Leonine, ehemals Universum Film, auch den Vorgänger und das Original in 4K. Damit geht der deutsche Anbieter mit gutem Beispiel voran, denn bislang sind „Olympus has Fallen“ und „London has Fallen“ noch nirgends auf UHD-Blu-ray erschienen.

Aufgrund dieser Tatsache konnte man auf keine amerikanische Vorlage zurückgreifen, sondern musste selbst ein 4K-HDR-Master erstellen, wie uns der Anbieter auf Nachfrage bestätigte. Dabei bewies man aus unserer Sicht allerdings nicht das glücklichste Händchen. So wurde „Olympus has Fallen“ offenbar mit einem starken Rauschfilter behandelt, anders ist das fast komplette Verschwinden des teils starken Filmkorns der Blu-ray nicht zu erklären. Dem daraus resultierenden Detailverlust begegnete man mit einer elektronischen Nachschärfung. „London has Fallen“ widerfuhr ein ähnliches Schicksal (siehe Technik-Kasten rechts), Die HDR-Behandlung (optional in Dolby Vision) ist hingegen bei beiden Filmen ein Gewinn, groß sind die Unterschiede allerdings nicht.

Kein 3D-Ton-Upgrade

In Gegensatz zum Bild hat sich die Tonqualität nicht verändert, es bleibt bei den 5.1- bzw. 7.1-Abmischungen. Die klingen zwar auch heute noch impo­sant, ein Dolby-Atmos-Upmix wäre aber schön gewesen, zumal die amerikanischen Fassungen von „London has Fallen“ und „Angel has Fallen“ bereits über dreidimensionalen Sound verfügen, wenn auch nur in englischer Sprache.
Wer sich die Extras zu Gemüte führen will, muss die Disc wechseln, denn auf den 4K-Scheiben befindet sich ausschließlich der Film.

Film
Starkes Film-Franchise mit starker Old-School-Action und charismatischen Darstellern, aber nicht immer überzeugenden Computereffekten.

Bild
Der Cinemascope-Transfer von „Olympus has Fallen“ ist stets ausreichend scharf und detailreich, bietet aber nie die Klarheit und Plastizität, die man von modernen Hollywood-Blockbustern gewohnt ist. Die 4K-Edition wurde mit Rausch- und Schärfefiltern verschlimmbessert. Das Ergebnis sieht knackiger und subjektiv schärfer aus als auf der Blu-ray, allerdings auch weniger filmisch. Bei „London has Fallen“ half man der Optik ebenfalls elektronisch auf die Sprünge, jedoch sind die Auswirkungen geringer, da das Ausgangsmaterial besser ist. Kühle Farben dominieren das unter Beschuss stehende London, das sich stets scharf und gut kontrastiert gibt. Konturen sind knackig (z.B. Autos und Kleidung), dazu gibt es eine gute Durchzeichnung von Figuren und Waffen bei schlechter Beleuchtung. Ein Manko sind die sichtbaren Greenscreen- und CGI-Effekte. Bei „Angel has Fallen“ bietet die 4K-Blu-ray all die Vorteile, die man von dem Format erwartet, und sieht auch sonst von den drei Filmen am besten aus.

Ton
Die 5.1- bzw. 7.1-Abmischung gibt nicht den geringsten Anlass zur Klage. Vor allem die hohe Direktionalität und Effektplatzierung ist hervorragend. Egal ob durch das Bild fliegende Hubschrauber oder die nicht enden wollenden Schießereien – der Krach kommt immer aus der richtigen Richtung.
Extras: „Angriff auf das Weiße Haus“ (3:30), „Special Effects und Design“ (7:03), „Wie man Terroristen bekämpft“ (3:02), „Die Schauspieler“ (6:58), „Im Fadenkreuz“ (11:36), Interviews (11:23), B-Roll (3:12), „Gerard Butler zum Photocall in München“ (1:36), Gag-Reel (2:26), Making-of (13:16), „Waffen, Messer & Explosionen“ (7:43), „Security“ (2:47), Interviews mit Cast & Crew (48:00), „Even Heroes Fall: The Story“ (8:34), „Someone to Watch Over Me: New Blood“ (13:01), „Calling All Angels: Casting“ (18:13), „True Faith: Authenticity“ (12:47), „Fights for You: Stunts and Action“ (9:38), „Earth Angel: Recreating DC“ (6:24), „Angel Declassified“ (8:38), Trailer.

Die Wertung 
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Leonine
Bildformat 2,35:1 (UHD-Blu-ray)
Tonspur Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1/  7.1
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 5.1/  7.1
Untertitel deutsch, englisch (Teil 2)

 

Has Fallen an der Kinokasse

An den Kinokassen musste sich „Olympus has Fallen“ im Sommer 2013 dem fast zeitgleich gestarteten und thematisch ähnlichen „White House Down“ mit einem Einspielergebnis von 170 zu 205 Millionen US-Dollar geschlagen geben. Doch diese Box-Office-Performance erzählt nicht die ganze Gewinn-Geschichte, denn „Olympus has Fallen“ kostete mit 70 Millionen Dollar auch weniger als die Hälfte des Roland-Emmerich-Konkurrenten.

Angesichts dieses Preis-Leistungs-Verhältnisses war eine Fortsetzung unvermeidlich. Entgegen Hollywood-Konventionen kostete „London has Fallen“ (2016) sogar 10 Millionen weniger als das Original, war mit einem Einspiel von 205 Millionen aber trotzdem erfolgreicher.

„Das probieren wir gleich nochmal“ dachten sich offenbar die Produzenten und machten für „Angel has fallen“ (2019) nur noch 40 Millionen Dollar locker. Für einen Sommer-Action-Blockbuster ein lächerlich geringes Budget. Der Sparkurs blieb diesmal auch den Zuschauern nicht verborgen und so spielte Teil 3 nur 147 Millionen US-Dollar ein. Trotz dieses Dämpfers sind laut Produzent Alan Siegel weitere Teile geplant. Ob die dann auch ins Kino kommen oder direkt bei einem Streaming-Dienst landen, ließ er offen.

 

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