UHD-Blu-ray-Test: Der Herr der Ringe: Die Spielfilm-Trilogie 4K Extended Edition

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Neben „Star Wars“ dürfte die „Herr der Ringe“-Trilogie ganz oben auf den 4K-Wunschzetteln von Heimkino-Enthusiasten gestanden haben. Niemand Geringeres als Regisseur Peter Jackson begleitete das aufwändige 4K-Remastering. Neben einer Überarbeitung von Bild und Ton hat man auch das ein oder andere Defizit der mittlerweile fast 20 Jahre alten Computer­effekte beseitigt – ohne deren Look zu verändern.

Im Gegensatz zu unserem „Hobbit“-Exemplar (Test hier) kommt die „Herr der Ringe“-Hülle in korrektem 4K-Schwarz daher, der Hinweis „+ Blu-ray“ ist aber auch falsch. Die Box enthält lediglich 9 UHD-Scheiben, wobei die Langfassungen stets zwei 4K-Silberlinge in Anspruch nehmen.

Dank einer gelungenen HDR-Encodierung (in HDR10 und Dolby Vision) kann sich das Ergebnis größtenteils sehen lassen. Allerdings hat die von Jackson forcierte Optik­anpassung der noch auf körnigem Zelluloid gedrehten „Herr der Ringe“-Trilogie an den glatten Digital-Look seiner späteren „Hobbit“-Filme ihre teils unschönen Spuren hinterlassen (siehe unten „Bild“).

Mit 602 Nits hat der erste „Herr der Ringe“-Film die dunkelsten Spitzlichter, die beiden Fortsetzungen kommen auf 700 bis 800 Nits.

Auch von der Akustik-Front gibt es nicht nur Positives zu berichten: Zwar dürfen sich O-Ton-Fans über neue Dolby-Atmos-Abmischungen freuen, die 6.1-Synchronspuren sind hingegen identisch zum Blu-ray-Vorgänger. Was uns zum ärgerlichsten Aspekt der 9 UHD-Blu-rays umfassenden Box bringt: Sie enthält keinerlei Bonusmaterial, genau wie die 4K-Hobbit-Box. Angeblich soll bis Jahresende eine Mittelerde-Collection mit beiden Trilogien und Extras ohne Ende auf den Markt kommen – doch wer will schon so lange warten.

Film
In jeder Hinsicht überragende Verfilmung des Fantasy-Klassikers von J.R.R. Tolkien.

Bild
In puncto Farbgebung und Kontrastierung schlagen die neuen 4K-Scheiben die alten Blu-rays um Längen, und das nicht nur, weil der Grünstich von „Die Gefährten“ beseitigt wurde. Details werden in Schattenbereichen besser durchgezeichnet, helle Flächen überstrahlen weniger. Alles wirkt plastischer und authentischer, so geht gutes HDR. Das Plus an Schärfe und Detailzeichnung, das man von 4K-Discs erwartet, hält sich hingegen in Grenzen bzw. ist nicht auszumachen. Denn nach unserer Einschätzung (ein offizielles Statement seitens Warner gibt es nicht) wurde keine neue 4K-Abtastung vom Kameranegativ vorgenommen, zudem kam ein teils starker Rauschfilter zum Einsatz, der Filmkorn, aber auch viele Details beseitigt. So reicht es nur für dicke 4 Punkte.
Ton: Die deutschen 6.1-Spuren kennen wir von der Blu-ray-Erstauflage. Einzeln betrachtet klingen sie gut bis sehr gut, im Vergleich zu den englischen Atmos-Abmischungen aber räumlich und dynamisch eingeschränkt. Auch dafür gibt es nur dicke 4 Punkte.

Extras
…hat die Box leider keine.

Die Wertung 
Film 6 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 0 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Warner
Bildformat 2,35:1 (UHD-Blu-ray)
Tonspur Deutsch DTS-HD Master Audio 6.1
Tonspur Englisch Dolby Atmos / 7.1-TrueHD
Untertitel deutsch, englisch

 

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