„The House the Jack built“ – Skandal in Cannes

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„Walkout“ nennt man das fluchtartige Verlassen des Kinos bei extrem schlechten oder kontroversen Filmen. Beim berühmten Film-Festival in Cannes gehört die Abstimmung mit den Füßen zum cineastischen Alltag. Egal, ob eine 10-minütige Vergewaltigungsszene in „Irréversible“ (2002) oder einvernehmlicher Dauer-Sex in „Crash“ (1996), das Kritiker-Publikum in der französischen Hafenstadt kennt kein Pardon.

Letztes Jahr schaffte es der dänische Experimental-Regisseur Lars von Trier mit seinem Serienkiller-Werk „The House that Jack Built“ (Test hier) sogar über 100 Zuschauer aus dem Kinosaal zu vertreiben. Grund war die explizite  Erschießung zweier Kinder, die bei einigen Filmfans sogar zu Brechreiz führte. Sonderlich überraschend war der Skandal allerdings nicht: Schon 2009 hatte von Trier mit einer Kastrationsszene in „Antichrist“ für Ohnmachtsanfälle im Publikum gesorgt, zwei Jahre später wurde das Enfant terrible wegen Sympathie-Bekundungen zu Hitler für sieben Jahre ausgeladen und nahm nun erstmals wieder teil. Ob er trotz des erneuten Skandals wiederkommen darf, bleibt abzuwarten.

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