RTL dreht in UHD und HDR

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Im Frühjahr 2018 ist es so weit: Dann beginnt auch für den Privatsender RTL das UHD-Zeitalter mit der Ausstrahlung der Serie „Sankt Maik“ in 3.840 x 2.160 Bildpunkten mit High Dynamic Range (HDR). Gesendet werden die zehn Folgen direkt von RTL nur in SD- und HD-Auflösung – die UHD-Variante gibt es hingegen via Satellit auf UHD1 über die kostenpflichtige Plattform „HD+“. Außerdem ist ein Abruf über das RTL-Portal „TV NOW“ möglich – ebenfalls in UHD-Auflösung und über die Android TV-App auch auf UHD- und HDR-fähigen Fern-sehern von Philips und Sony. „Für die lineare Ausstrahlung benutzen wir HLG, um die Rückwärtskompatibilität zu UHD-Phase-1-Geräten sicherzustellen. Für ,TV NOW‘ haben wir uns bei dem Testcase ,Sankt Maik‘ für HDR10 entschieden, da dies für die non-lineare Verbreitung zur Zeit der gängige HDR-Standard ist“, erklärt Konstantin von Stechow, Sprecher der Mediengruppe RTL, auf Nachfrage der audiovision.

In den nächsten Jahren sollen durch die Weiterentwicklung des Sendezentrums in Köln die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um In-house-Formate in UHD produzieren zu können. Dazu will die Sendergruppe ihre Technik auf den neuesten Stand bringen. „Mit der Produktion und Ausstrahlung von ,Sankt Maik‘ in UHD sammeln wir wertvolle Erfahrungen. Dies ist als ein Testcase zu sehen, weitere werden folgen. Denn es ist zunächst notwendig, überhaupt Formate zu produzieren, die den Mehrwert von UHD erkennen lassen. Dies führt unserer heutigen Einschätzung nach nicht unmittelbar zu einer Transformation der bestehenden Sender in UHD-Sender, denkbar sind perspektivisch eher neue, ergänzende Angebote. Um jedoch über eine Ausstrahlung in UHD konkret nachzudenken, ist es noch zu früh“, so von Stechow. Aktuell sei die technische Ausstattung im Sendezentrum auf HD ausgelegt. Eine Herausforderung von UHD sei die sehr hohe Datenmenge, die je nach Codec bis zu zehn Mal höher als bei HD ist und  sich beispielsweise in langen Kopierprozessen und hohem Speicherbedarf bemerkbar macht. Eine wesentliche Komponente ist zudem der noch neue Umgang mit HDR, da sich der erweiterte Kontrast- und Farbumfang auf sämtliche Fernseh-Produktions-Prozesse auswirkt „Bisher etablierte Abläufe müssen für HDR neu definiert und eingeübt werden, um das bestmögliche HDR-Ergebnis zu erzielen und die Kompatibilität zu SD und HD sicherzustellen.“ Eine Einstellung der SD-Ausstrahlungen ist momentan nicht geplant.  

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