Reportage: Quantenpunkt-Bildschirme

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Reportage: Quantenpunkt-BildschirmeMit einer Technologie namens Triluminos will Sony einen erweiterten Farbstandard etablieren, von Bildschirmen bis zu Blu-ray-Discs. Sony zog es vor zu schweigen. Als die Japaner auf der CES vor einem Jahr ihren Crystal-LED-Fernseher präsentierten, waren Erklärungen Mangelware. Nur dass man nicht wie bei OLED organische, sondern anorganische Kristalle wie in normalen LEDs verwendete – mehr war nicht zu erfahren. Die AV-Redaktion schickte daraufhin eine längere Fragenliste nach Japan, unter anderem nach eventuellen Partnerfirmen, namentlich QD Vision.

Keine Antwort. Heute darf man annehmen, dass Crystal-LED ein Produkt der Zusammenarbeit mit QD Vision war. Denn ein Jahr später präsentierte Sony wieder eine neue Bildschirmtechnologie, diesmal auf den schon früher benutzten Namen Triluminos lautend. Und diesmal wurde sogar der Partner genannt.

QD Vision ist ein Hersteller so genannter Quantenpunkte, worunter man kristallines Material mit besonderen Eigenschaften verstehen muss. Auf Englisch nennt man sie Quantum Dots, und die Vision besteht darin, mit ihnen neuartige Bildschirme zu bauen. Die Eigenschaften von Quantenpunkten gehören in den Bereich der Nanotechnologie, sie spielen sich also im Bereich von Nanometern ab, von Millionstel Metern.

Reportage: Quantenpunkt-Bildschirme
Die neuen 55- und 65-Zoll-Modelle von Sony sollen dank der Quantenpunkt-Technik
mehr Farben als bisherige Schirme zeigen (Bild X900-Serie für die USA).

In diesem Bereich schwingt auch das sichtbare Licht, von etwa 380 bis 780 Nanometern. Und so liegt es nahe, mittels Quantenpunkten Licht zu erzeugen oder wenigstens zu manipulieren, um daraus Bildschirme zu bauen. Genau das hat sich QD Vision vorgenommen, offenbar zusammen mit Sony.

Dabei geht es immer darum, Materialien herzustellen, deren Kristallstruktur so ausgelegt ist, dass Photonen zwangsweise eine bestimmte Frequenz und damit Wellenlänge annehmen. Das wäre zum Beispiel bei 420 Nanometern Blau, womit die Farbe auch sehr sauber abgegeben wird, also ohne allzu viele Anteile anderer Frequenzen.

Um Quantenpunkte zur Lichtabgabe zu bewegen, gibt es zwei Methoden, die Elektrolumineszenz und die Photolumineszenz. Darunter muss man entweder die Zufuhr von elektrischem Strom oder Licht-Energie verstehen, denn je nach Aufbau können sie auf das eine oder das andere reagieren.

Die Basis der Crystal-LED-Schirme bildeten dann wahrscheinlich elektrolumineszente Quantenpunkte, doch hier scheinen noch zahlreiche Fragen ungelöst, von der Verarbeitung bis zum blauen Licht, das die engmaschigste Nano-Struktur verlangt. Daher haben QD Vision und Sony in diesem Jahr den einfacheren Weg gewählt und zur Lichtanregung gegriffen.

 

Reportage: Quantenpunkt-Bildschirme

Verschiedene Produktkategorien von der Fotokamera bis zum Harddisc-Player
sollen bei Sony den neuen Farbstandard unterstützen.

 

 

 

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