Oscar-Gewinner in 4K

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Von Streaming-Sonderfällen abgesehen (dazu später mehr), erscheinen alle Oscar-Gewinner auf DVD und Blu-ray. Doch längst nicht alle Preisträger kommen in den Genuss einer 4K-Veröffent-lichung auf runder Scheibe. 

Zwar sind das Elton-John-Biopic „Rocketman“ (Bester Song) und Quentin Tarantinos „Once Upon a Time in Hollywood“ (Nebendarsteller, Szenenbild) bereits als UHD-Blu-ray erhältlich und die 4K-Veröffentlichungen von „Parasite“ (Film, Schnitt, Regie) und „Joker“ (Hauptdarsteller, Musik) stehen bevor (Tests auf Seite 88 und 93), doch bei anderen Titeln sieht es schlecht aus.

So veröffentlicht Universal das Biopic „Judy“ über Sängerin Judy Garland, für deren Rolle Renée Zellweger den Oscar als beste Hauptdarstellerin einheimste, am 14. Mai nur auf DVD und Blu-ray. Beim mit drei Goldjungen (Kamera, Ton, visuelle Effekte) geehrten Kriegsdrama „1917“ (seit 16. Januar im Kino) ist ein 4K-Release von Universal hingegen so gut wie sicher und für die USA bereits offiziell bestätigt.

Alles andere als sicher ist eine 4K-Disc der Nazi-Satire „Jojo Rabbit“ (Bestes adaptiertes Drehbuch). Zwar hat Fox den Film in den USA bereits als 4K-Scheibe veröffentlicht, doch in der Vergangenheit überging das Studio den deutschen bzw. europäischen Markt in Bezug auf 4K-Scheiben regel-mäßig (u.a. „Die Peanuts – Der Film“, „Zwischen zwei Leben“). Bestätigt hat das Studio hingegen die 4K-Disc zu „Le Mans 66“ (Schnitt, Tonschnitt) für den 2. April.   

Bei Disney ist die Sache hingegen klar, ihre Animationsstreifen veröffentlicht das Studio nur in den USA als UHD-Blu-ray, so auch den als besten Animationsfilm ausgezeichneten „Toy Story 4“. Independent-Anbieter Universum dürfte uns ein 4K-Release von „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ (Make-up) ebenfalls verwehren. Das auf wahren Begebenheiten basierende Sexismus-Drama beim Sender Fox News lockte hierzulande kaum Zuschauer in die Lichtspielhäuser, zudem kann man nicht auf eine 4K-Vorlage beim amerika-nischen Lizenzgeber Lionsgate zurückgreifen, da der Film auch in den USA nur als reguläre Blu-ray erscheint.

Und dann gibt es die eingangs erwähnten Sonderfälle der Streaming-Studios. Netflix entscheidet bei seinen selbstproduzierten Inhalten von Fall zu Fall, ob und wann eine Blu-ray veröffentlicht wird. So erscheint der letztjährige Oscar-Gewinner „Roma“ (ausländischer Film, Regie, Kamera) mit reichlich Verspätung erst jetzt auf Blu-ray, von einer 4K-Disc fehlt jede Spur. Bei seiner diesjährigen „Marriage Story“ (Nebendarstellerin) könnte Netflix es laut einem Bericht der US-Website IndieWire ähnlich handhaben, Gleiches gilt für Martin Scorseses „The Irishman“. Der gewann trotz 10 Nominierungen zwar keinen Oscar, dürfte in der Gunst der Heimkino-Enthusiasten aber trotzdem weit oben stehen.

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