Netflix-Abo-Zahlen sinken weiter

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Nach einem erfolgreichen Pandemiejahr 2020 mit über 36 Millionen Neuabonnent:innen und einem die Erwartungen unterlaufenden 2021 stellt Netflix im zweiten Quartal 2022 einen neuen Negativrekord auf. Zwischen Januar und März verlor der Streaming-Riese bereits rund 200.000 Abonnent:innen durch die Einstellung des Diensts in Russland aufgrund des Angriffskriegs in der Ukraine, im zweiten Quartal hat der Streaming-Dienst jetzt knapp eine Million weitere Abos eingebüßt.

Die größten Verluste musste Netflix in zwei Kernmärkten hinnehmen. In den USA und Kanada verlor der Konzern rund 1,3 Millionen Abonnent:innen, im EMEA-Raum waren es etwa 800 Millionen. Ein schlechteres Ergebnis wurde lediglich durch Zuwachs im asiatisch-pazifischen Raum verhindert, der sich auf 1,1 Millionen Neuabos belief. Trotzdem konnte Netflix seine eigenen Prognosen übertreffen. Zum vorherigen Quartalsbericht war der Streaming-Anbieter noch von weiteren zwei Millionen gekündigten Abonnements ausgegangen. Als Gründe für den andauernden Rückgang führt die Firma die Erhöhung der eigenen Abonnementpreise, die zunehmende Konkurrenz durch Anbieter wie Disney+ sowie die verschärfte wirtschaftliche Lage aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine und steigender Inflation.

Unternehmensprognosen zufolge soll sich der angeschlagene Streaming-Dienst im dritten Quartal 2022 weiter erholen. Die Firma geht davon aus, rund eine Millionen zusätzliche Abonnent:innen gewinnen zu können, zum Teil durch den Erfolg der vierten Staffel Stranger Things und des Aufbaus von crossmedialen Kooperationen und Angeboten unter anderem im Games-Bereich. Obwohl Netflix‘ Absturz an der Börse im April auch durch diese positiven Aussichten nicht wieder aufgefangen werden konnte, lag die Aktie nachbörslich bei etwa 217 U.S.-Dollar, dem höchsten Wert seit der Kurstalfahrt vor drei Monaten.

Quelle: Florian Zandt für statista.com

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