Microsoft: Neue Xbox mit Blu-ray

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xbox oneMit Blu-ray hatte Microsoft noch nie viel am Hut. Im einstigen Disc-Formatstreit unterstützte man die HD-DVD – und Windows kann bis heute ohne Zusatz­programme keine Blu-ray-Scheiben abspielen.

Doch Microsofts neue Spielkonsole Xbox One, die Ende des Jahres für 500 Euro auf den Markt kommt, setzt auf die Blu-ray-Technik, sowohl bei Spielen als auch bei Filmen. Von dieser Tatsache abgesehen hielt sich Microsoft bei seinen Präsentationen in den USA bezüglich der Blu-ray-Fähigkeiten bedeckt. Die Wiedergabe von 3D-Inhalten und ein 4k-Upscaling soll die neue Xbox aber beherrschen. Wie ein Blick auf das Anschlussfeld (Bild rechts) zeigt, ist eine analoge Videoausgabe nicht möglich, Digitalton gelangt über einen HDMI- und einen S/PDIF-Ausgang an den Receiver bzw. Fernseher.

Dass die Entscheidungsträger aus Redmond über den Heimkino-Aspekt kaum ein Wort verloren, verwundert, denn nach dem Willen des Gates-Konzerns will die Xbox One die Unterhaltungszentrale ("All-in-One Gaming und Entertainment-System") im Wohnzimmer sein. Sie soll den täglichen Fernseh­konsum umkrempeln und zugleich als soziale Schnittstelle dienen: TV-Programm umschalten, im elektronischen Programmführer schmökern und per Skype mit Freunden plaudern, wobei der TV-Aspekt für den deutschen Markt vorerst nur geplant ist. Kein Wunder, denn über einen eingebauten TV-Tuner, geschweige denn über eine Schnittstelle für ein CA-Modul verfügt die neue Xbox nicht. Auch welche Content-Partner für den heimischen Markt an Bord sind, ist noch nicht entschieden.
Eine für die USA wichtige Zusammenarbeit mit der National Football League (NFL) begeistert hierzulande wohl nur eine Minderheit. Auch der Zugriff auf die amerikanische Online-Videothek Netflix dürfte US-Kunden vorbehalten sein. Zumindest ein Internet-Browser zum freien Surfen ist an Bord, denn den besaß auch schon der Vorgänger. Doch im Gegensatz zur Xbox 360 muss beim Nachfolge­modell der Hardware-Zusatz Kinect aktiv sein, sonst funktioniert gar nichts. Dieser mit einer Kamera und einem Mikrofon ausgestattete Sensor, der unter anderem die Gesten- und Sprachsteuerung ermöglicht, sorgte bei der Präsentation für allerlei Unmut, gewährt er Microsoft doch einen Blick ins heimische Wohnzimmer. Alles Weitere zum Gaming-Aspekt erfahren Sie in unserer Schwesterzeitschrift M! Games (www.maniac.de).   

Im Kontrast zum Technik-Innen­leben kommt das Äußere eher schlicht daher. Statt optischer Spielereien dominieren großflächige Lüftungsschlitze. Nach vorherrschender Meinung sieht der Hauptkonkurrent – die ebenfalls im November erscheinende Playstation 4 von Sony – nicht nur schicker aus, sie kostet auch 100 Euro weniger.

 

 

 

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