Der Hinweis war nötig: "Ich stehe hier vor einem Bildschirm", sagte Chris Chinnock, Analyst bei Insight Media, "von dem viele Betrachter gar nicht merken dürften, dass es kein normaler Flat-TV ist." Genau so möchte LG aber sein Modell Hecto verstanden wissen, als normalen, aber sehr großen Fernseher – allerdings mit Laser anstelle von LCD, LED oder Plasma.
Der eigentliche Projektor wird in rund 50 Zentimeter Abstand zur Bildwand platziert.
Technisch gesprochen gehört das Gerät in die Kategorie der Kurzdistanz-Projektoren, die man sehr nahe an der Bildwand aufstellt und sie von unten oder oben schräg anstrahlt. Neu dabei ist, dass hier Laser als Lichtquelle zum Einsatz kommen, dass der Hecto ausdrücklich für den Wohnzimmer-Einsatz gedacht ist und seine Bildwand gleich mitbringt.
In Sachen Laser setzt LG auf ein Konzept, das bisher nur Benq verwirklicht hat. Blaue Dioden werden per Glasfaser gekoppelt und strahlen auf ein Farbrad, das Phosphorsegmente für Rot, Grün und Gelb sowie einen transparenten Teil für Blau aufweist. Eine Optik führt das Licht auf einen DLP-Chip mit Full-HD-Auflösung und von dort über Umlenkspiegel in Richtung Bildwand.
LG verkauft seinen Laserprojektor Hecto nur zusammen mit der
2,5 Meter großen Leinwand.
Um diese 100-Zoll-Scheibe wohnzimmertauglich zu machen, bedarf es aber einer speziellen Technik: Reflektiert und über eine Streulichtscheibe verteilt wird nur, was aus dem spitzen Winkel von unten oder oben ankommt. Die frontal aus dem Raum kommende Helligkeit dagegen wird geschluckt, sodass auch bei heller Umgebung ein brauchbarer Schwarzwert möglich ist. Bilder aus dem Chinnock-Video, zu finden auf der Webseite www.dispay-daily.com, belegen das. Im Dunkeln soll ein dynamischer Kontrast von zehn Millionen zu eins möglich sein, die maximale Helligkeit liegt mit 150 cd/m2 etwas unter LCD, aber über Plasma.
Der Hecto soll im März oder April in den USA ausgeliefert werden, er ist aber mit rund 10.000 Euro nicht gerade billig. Das macht einen Auftritt in Europa eher unwahrscheinlich.
Live-Bild des Hecto mit Reporter Chris Chinnock: Gut zu erkennen,
dass selbst in heller Umgebung guter Kontrast möglich ist, allerdings…
…ist auch ein Problem zu sehen: Eine seitlich angebrachte
Deckenlampe verursacht die Reflexion im linken Bildteil.
{{back}}
