Leberkäs-Kino

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Mit „Leberkäsjunkie“ (Test hier) wird bereits zum sechsten Mal eine Krimi-Vorlage der oberbayerischen Autorin Rita Falk verfilmt. Doch wer jetzt an klassischen Heimatfilm oder Provinz-Polizei à la „Der Bulle von Tölz“ denkt, liegt meilenweit daneben. Die Geschichten über Mord und Totschlag in einer verschlafenen Gemeinde strotzen vor bissigem Humor und Situationskomik – hier gibt es auch keinen „Bergdoktor“. Während der erste Teil „Dampfnudelblues“ nur in bayrischen Kinos zu sehen war, erfreuten sich die Nachfolger auch in anderen Bundesländern wachsender Beliebtheit, blieben aber auf ein Nischendasein beschränkt. Den vierten Teil „Grießnockerlaffäre“ sahen über eine halbe Million Bayern. Im Rest der Republik fanden sich nur rund 300.000 zahlende Besucher. Diese Diskrepanz dürfte mit daran liegen, dass viele Kinobesitzer den Film aufgrund des bajuwarischen Dialekts von Kommissar Eberhofer (Bild) nicht zeigen wollten. Mit dieser cineastischen Ausgrenzung ist es bei „Leberkäsjunkie“ endgültig vorbei: Der Krimi lief deutschlandweit in über 400 Lichtspielhäusern und lockte 1,2 Millionen Besucher vor die Leinwand.

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