IFA-Preview: Mehr Pixel & Frames

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8K-Fernseher gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf der Internationalen Funkausstellung zu bestaunen. Allerdings handelte es sich hier stets um Technologie-Studien. Bis Sharp letztes Jahr mit dem LV-70X500E ein 8K-Modell präsentierte, das man mittler-weile sogar kaufen kann (siehe auch audiovision 5-2018). Jedoch handelt es sich bei dem 70-Zöller um ein Modell ohne Tuner und ohne HDMI 2.1, zudem ist der 10.000 Euro teure Flachmann in erster Linie für den kommerziellen Einsatz konzipiert.

8K und 120 Bilder

Samsung will in Sachen 8K beim Endverbraucher eine Vorreiter-rolle einnehmen – und dürfte entsprechende Modelle erstmals im Gepäck haben. Die Debüt-Serie soll in den Größen 65, 75 und 82 Zoll bis Ende des Jahres auf den Markt kommen. Bei diesen Geräten dürfte es sich zudem um die ersten Modelle mit HDMI-2.1-Schnittstelle handeln. Ansonsten ließe sich nicht die volle Panel-Auflösung von 7.680 × 4.320 Pixeln übertragen oder man müsste wie Sharp einem Umweg über vier parallele HDMI-2.0-Verbindugen gehen. 

Neben der Auflösung wird die Bildwiederholrate das zweite große TV-Technik-Thema der diesjährigen IFA sein. Statt 24, 50 oder 60 Bilder, stellen die Fernseher der Zukunft bis zu 120 Einzelbilder (Frames) pro Sekunde dar und bringen so eine bessere Bewegungsschärfe auf ihr Panel. Davon konnten wir uns bereits auf der LG-Roadshow im Frühjahr überzeugen. Denn die 2018er-OLEDs der Koreaner beherrschen genau dieses Kunststück. Aufgrund einer fehlenden HDMI-2.1-Schnittstelle muss die Zuspielung allerdings über USB oder aus dem Internet erfolgen. Die 8K-Premieren von Samsung sollen ebenfalls eine Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hz beherrschen.

Auch wenn Panasonic, Samsung, LG und Sony ihr TV-Pulver bereits auf der CES Anfang des Jahres verschossen haben, zeigen die Big Player einige neue Modelle in Berlin. So präsentiert LG mit dem in 55 und 65 Zoll erhält-lichen B8 seinen neuen Einstiegs-OLED. Samsung wiederum erweitert sein Portfolio an Direct-LED-TVs nach unten. Statt 4.000 Euro (Q9FN) kostet die 65-Zoll-Variante des Q8D nur 3.100 Euro (für 75 Zoll werden 4.200 Euro fällig). Die beachtliche Ersparnis wird allerdings mit weniger Local-Dimming-Zonen als im QLED-Flaggschiff erkauft.

Auch Sony hat frische Ware im Gepäck: So präsentieren die Japaner ihre neuen TV-Flaggschiffe AF9 (OLED in 55 & 65 Zoll) und ZF9 (LCD in 65 &  75 Zoll) der breiten Öffentlichkeit. In beiden Baureihen kommt der neue X1 Ultimate Bildprozessor zum Einsatz, den man auf der CES bereits hinter verschlossenen Türen an einem 8K-Display vorführte. Was es von Sony in Sachen 8K auf der IFA zu sehen gibt, lässt sich noch nicht vorhersagen.     

Neue OLEDs

Die auf den europäischen Markt fokussierten TV-Hersteller wie Metz, Loewe, Toshiba und Technisat dürften ebenfalls mit neuen Modellen aufwarten. So kommt von Philips der in 55 und 65 Zoll erhältliche OLED803, der ab Werk HDR10+ unterstützt. Steht zu hoffen, dass der neue HDR-Standard auf der IFA neue Impulse in Form von Blu-ray- oder Streaming-Ankündigungen bekommt.

Für die Freunde des ganz großen Bildes dürften nicht nur JVC und Sony neue 4K-Beamer im Gepäck haben. Ob JVC endlich auch echte (also ohne E-Shift) 4K-Bildwerfer im vierstelligen Euro-Segment zeigt, bezweifeln wir – lassen uns aber gerne eines Besseren belehren. Ebenfalls noch unklar ist, ob Epson die Gelegenheit nutzt, um den Nachfolger des zwei Jahre alten LCD-Topmodells TW-9300 der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Rare Receiver

Natürlich gibt es unter dem Funkturm auch viele Audio-Produkte zu sehen bzw. zu hören. Die für Heimkino-Fans wichtige AV-Receiver-Sparte ist dabei leider eine vom Aussterben bedrohte Art. Bleiben Denon und Marantz schon seit Jahren der IFA fern, folgen Pioneer und Onkyo diesem unschönen Beispiel – und verzichten auf eigene Stände. So überlässt man Yamaha die Berliner Receiver-Bühne. Auf selbiger präsentieren die Japaner nicht nur ihre neuen Aventage-Topmodelle A3080, A2080 und A1080 und die Vorstufe CX-A5200, sondern auch neue Aktiv-Lautsprecher und Soundbars.

Einen UHD-Blu-ray-Player dürfte es von Yamaha hingegen erst nächstes Jahr geben. Das umfangreichste 4K-Player-Portfolio besitzt Panasonic – und es wird auf der IFA noch umfangreicher. Dort zeigen die Japaner ihr neues  Top-Modell UB9004, dass den Oppo-Modellen Konkurrenz machen will. Wir sind gespannt, ebenso wie auf die Produkte und Hersteller, die wir nicht erwähnt haben.         

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