Hauen und Stechen im deutschen Kabelmarkt

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Hauen und Stechen im deutschen Kabelmarkt Im deutschen Markt für Kabelfernsehen kracht es weiter gewaltig, die Zukunft ist offener und der Kampf um die Vormachtstellung sowie um die Kunden erbitterter denn je. Einer der Gründe: Mitte August hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf in einem spektakulären Schritt die Übernahme von KabelBW durch Unitymedia nachträglich gestoppt.

Die Entscheidung des Bundeskartellamtes aus dem Jahr 2011 wurde damit aufgehoben. Die Richter gaben den Beschwerden von Netcologne und Deutscher Telekom statt. Trotz großer Bedenken hatte das Kartellamt Ende 2011 die Übernahme von KabelBW durch Unitymedia unter Auflagen genehmigt. Die gingen dem Oberlandesgericht Düsseldorf nun aber nicht mehr weit genug. Erst vor zwei Jahren hatte die Unitymedia-Mutter Liberty Global KabelBW übernommen und damit den zweit- und den drittgrößten deutschen Kabelanbieter fusioniert. Das Unternehmen mit Sitz in Köln hatte zuletzt rund sieben Millionen Kunden und bietet die Nutzung von TV, Radio, Telefon und Internet via Kabel vor allem in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg an.

Für weitere Bewegung im Markt hat kürzlich die Übernahme von Kabel Deutschland (KDG) durch den britischen Mobilfunkbetreiber Vodafone gesorgt. Telekom und Netcologne begrüßten den heftigen Dämpfer für Mitbewerber Unitymedia. Die Telekom bemüht sich derzeit selbst um einen Wiedereinstieg in den Kabelmarkt und hat dazu Verträge mit mehreren großen Wohnungsbaugesellschaften abgeschlossen. Durch den Vodafone-Deal nimmt der Druck auf den Rosa Riesen zu: Die beiden Branchengrößen könnten der Telekom Kunden im Breitband- und möglicherweise auch im IPTV-Geschäft abjagen. Der große Gewinner der Fusionen und Machenschaften? Hoffentlich der Verbraucher.

Hauen und Stechen im deutschen Kabelmarkt

Erbittertes Strippenziehen: Im deutschen Kabelmarkt ist derzeit extrem viel Bewegung.

 

 

 

 

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