Das ZDF zeigt Reportage zu den Corona-Auswirkungen auf die Globalisierung

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Frühjahr dieses Jahres: Pandemie-bedingte Lieferausfälle in China und Europa legen die Produktion in deutschen Fabriken lahm. Und zeitgleich verlieren wegen des Lockdowns bei uns Näherinnen in Bangladesch ihr Einkommen. Die Krise macht deutlich, welche Risiken die gegenseitigen Abhängigkeiten in einer globalisierten Welt bergen. Der endlose Strom von Rohstoffen, Bauteilen und anderen Erzeugnissen, der den Welthandel antreibt, ebbte ab, Lieferketten brachen ein. ZDF-Reporter Hannes Vogel spricht mit Entscheidern, Expertinnen sowie Betroffenen und fragt: Ist die Corona-Krise der Anfang vom Ende der Globalisierung? Die von der B.vision Media GmbH produzierte Reportage für ZDFzoom blickt am Mittwoch, 25. November 2020 um 23:30 Uhr im ZDF, auf die Beeinträchtigungen der weltweit vernetzten Wirtschaft durch das neuartige Corona-Virus.

Es gibt wohl kaum einen symbolträchtigeren Ort für die auf Export basierende und vom Zulieferer-Import abhängige deutsche Wirtschaft als den Hamburger Hafen. Für Angela Titzrath, Chefin des Hafenbetreibers HHLA, bedeutete die Pandemie bisher in der Spitze bis zu 40-prozentige Einbußen in der Schiffsfracht: „Ich glaube, die Corona-Krise ist sicherlich das schwerwiegendste Ereignis nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Aber was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft? Sollen Lieferketten verkürzt und ausgelagerte Industrien zurückgeholt werden?

Gerade für Schwellenländer wie Bangladesch hat der „Störfall Corona“ verheerende Auswirkungen vor allem in der Textilbranche. Europäische Konzerne profitieren dort von Niedriglöhnen, um ihre Waren dann zu Dumpingpreisen im Westen zu verkaufen. Fallen massenweise Aufträge weg, ohne dass es einen Ausgleich gibt, drohen Armut und sogar Hunger. „Es werden viel mehr Menschen an Hunger sterben als an der Pandemie“, befürchtet Globalisierungsexperte Ian Goldin von der Universität Oxford. Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus teilt diese Sorge vehement, hat aber auch Hoffnung: „Die Pandemie hat den Zug angehalten. Das verschafft uns eine Gelegenheit: Wir können einen neuen Zug und neue Gleise bauen und in eine andere Richtung weiterfahren.“

Könnte die Corona-Krise tatsächlich auch Positives bewirken? Eine gerechtere Arbeitsteilung, bewussteren Konsum, weniger Luftverschmutzung, mehr soziale Verantwortung? Auch auf diese Frage sucht Autor Hannes Vogel in seiner 45-minütigen Reportage nach Antworten.

 

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