DAB+ Nutzung steigt um mehr als 50 Prozent

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DAB+ hat 2020 weitere Meilensteine erreicht. Die Digitalradiopflicht für Neuwagen und stationäre Radiogeräte mit Display ab dem 21. Dezember leistet einen wichtigen Beitrag für den Verbraucherschutz von Hörerinnen und Hörern. Auch die Zahlen des Digitalisierungsberichts der Medienanstalten belegen die Erfolge bei der Digitalisierung des Hörfunks: DAB+ ist mit einer Steigerung von 14 Prozent weiter der am stärksten wachsende Übertragungsweg. Derzeit sind bereits über 270 regional unterschiedliche und 70 exklusive DAB+ Programmen auf Sendung, was das verfügbare UKW-Angebot in den Bundesländern in den Schatten stellt.

Nachdem sich in 2019 DAB+ im Auto sehr gut entwickelte, wächst DAB+ in diesem Jahr vor allem in den Haushalten. Hier gibt es gut 1,8 Mio. Radios mehr als im Vorjahr. Betrachtet man Haushalte und Autos gemeinsam, beträgt das Wachstum im Vorjahresvergleich knapp zwei Millionen Geräte, bei einem Bestand von knapp 17 Millionen DAB+ Radios in Deutschland. Aktuelle Zahlen des Marktforschungsinstituts GFK belegen, dass gerade in besonderen Zeiten viel Radio gehört wird. Seit Mai liegen die monatlichen Umsätze im DAB+ Segment um rund 25 Prozent höher als im Vorjahr.

In der Tagesreichweite hat die Nutzung des digital-terrestrischen Radios relativ um rund 50 Prozent zugelegt, so die Media Analyse ma 2020 Audio II im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier ist DAB+ der Radioverbreitungsweg mit dem stärksten Wachstum.

Start der zweiten nationalen DAB+ Plattform
Seit dem 5. Oktober ist die zweite nationale DAB+ Plattform auf Sendung. Bereits jetzt ist mehr als die Hälfte der insgesamt bis zu 16 neuen, privaten Hörfunkangebote bundesweit zu empfangen, darunter bekannte Radiomarken wie RTL, Antenne Bayern und Absolut Radio. In der ersten Ausbaustufe werden bis zu 67 Mio. Menschen in Deutschland erreicht. Das entspricht einer Abdeckung von 83 Prozent. Bis zu 29 Sender können zusammen mit den Programmen der ersten DAB+ Plattform in Metropolregionen und darüber hinaus empfangen werden. Die regionalen und lokalen DAB+ Programme in den Bundesländern werten das Angebot weiter auf. In manchen Ballungsräumen steigt die Anzahl der verfügbaren DAB+ Programme damit auf über 80.

Die große Anzahl und hohe Qualität der On-Air-Angebote sind eine gute Gelegenheit, Radio neu zu entdecken und zu genießen.

Steigendes regionales Angebot
Der Auf- und Ausbau von DAB+ geht auch in den Ländern weiter voran. In Nordrhein-Westfalen hat die Landesanstalt für Medien NRW erstmalig Übertragungskapazitäten für die landesweite digitale terrestrische Verbreitung von privaten Angeboten in NRW über DAB+ ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 19. Januar 2021. Der Ausschreibungstext kann hier abgerufen werden.

Zusätzlich zu den zahlreichen Senderstandorten, die in diesem Jahr aufgeschaltet wurden, plant der NDR den weiteren Ausbau von DAB+ in seinem Sendegebiet. Mindestens ein Dutzend neuer Sender sollen 2021 ihren Betrieb aufnehmen.

In Baden-Württemberg hat die Modernisierung der bis zu 20 Jahre alten Sendeanlagen begonnen. In vielen Fällen ermöglichen die technischen Neuausstattungen eine Erhöhung der Sendeleistung, die den DAB+ Empfang in diesen Regionen verbessern.

Sonderseite zur europäischen Digitalradiopflicht
Ab dem 21. Dezember 2020 müssen Radios in Neuwagen den Empfang und die Wiedergabe von digital-terrestrischem Radio, also DAB+, ermöglichen. Auch für stationäre Radiogeräte mit Display gilt künftig die Digitalradiopflicht (DAB+ und/oder IP), wenn sie den Sendernamen anzeigen können. Mit der Entscheidung von Bund und Ländern setzt die deutsche Legislative EU-Regelungen zur Interoperabilität beim Radio-Empfang in nationales Recht um.

Die zentrale Branchen- und Informationsplattform dabplus.de unterstützt die Umsetzung mit zahlreichen Kommunikationsmaßnahmen. Für Verbraucher hat das Digitalradio Büro Deutschland ein FAQ rund um das Thema Digitalradiopflicht erstellt, das unter www.dabplus.de/tkg Antworten auf die wichtigsten Fragen bereithält.

Deutschlandradio stellt von UKW auf digitale Verbreitung um
Deutschlandradio treibt seine Digitalisierungsstrategie weiter voran und hat 2020 in Landshut und Boppard auf eine rein digitale Verbreitung umgestellt. Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova sind in diesen beiden Regionen jetzt digital über Antenne zusammen mit dem kompletten Programmangebot auf der ersten bundesweiten DAB+ Plattform verfügbar.

Wie schon in Mittenwald und auf Helgoland sowie in Amberg, Füssen und Kempten wurde der Umstieg von UKW zu DAB+ mit vielfältigen Informations- und Kommunikationsmaßnahmen begleitet. Diese erreichten eine hohe Resonanz und wurden von der Bevölkerung in den betroffenen Regionen gut angenommen. Für 2021 sind weitere Umstellungen geplant.

Crossmediales Marketing im Digitalradio Deutschland e.V.
Im gemeinsamen Schulterschluss werben die Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland, also ARD, Deutschlandradio, Privatsender, Hersteller und der Handel dreimal im Jahr crossmedial gemeinsam für DAB+: im Frühjahr, im Spätsommer und zum Weihnachtsgeschäft. Ergänzt und unterstützt werden diese Maßnahmen durch unterjährige Aktionen direkt am PoS. In rund. 3.200 Märkten in ganz Deutschland schulen DAB+ Experten Verkäufer des Elektrohandels zum Thema digitaler Rundfunkstandard. Promotoren sorgen kostenlos für einheitliches Regalbranding im Markendesign von DAB+, einschließlich aktueller Informations- und Werbematerialien wie Senderlisten, Info-Flyer oder Regalbanner.

 

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