DAB+ im ersten Halbjahr 2022: Mehr Sender, mehr Vielfalt, mehr Nutzung

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Immer mehr Hörerinnen und Hörer nutzen DAB+ Programme. Die Anzahl von DAB+ Radios in Haushalten wächst, während das regionale und überregionale Programmangebot stetig steigt.

Die Nutzung von DAB+ entwickelt sich weiter positiv. Nach den von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (ag.ma) im Frühjahr veröffentlichten Zahlen liegt der Anteil von DAB+ im weitesten Hörerkreis bei mittlerweile 24,5 Prozent (Hörer ab 14 Jahre, ma 2021 Audio: 20,4 Prozent).

Die GFU meldete in ihrem ebenfalls im Frühjahr veröffentlichten „Home Electronics Market Index“ HEMIX für 2021 2,1 Mio. verkaufte stationäre Radios. Für 2020 wies der HEMIX dagegen 1,8 Mio. verkaufte DAB+ Radios aus. Vor dem Hintergrund eines in 2021 bei UKW-Geräten um 16 Prozent rückläufigen Marktes ist die Entwicklung im Segment Digitalradios umso bemerkenswerter.

Der Anteil von Autos mit einem DAB+ Digitalradio als Serienausstattung liegt bei 94 Prozent, meldet der Weltverband WorldDAB. Weil hierzulande Radios nicht Teil der Grundausstattung sind und manche Institutionen Fahrzeuge ohne Radios bestellen, stellt dieser Marktanteil bereits einen Spitzenwert dar.

Neue Sendeanlagen und regionale Ausschreibungen
Media Broadcast baut das Sendernetz des ersten nationalen DAB+ Programmensembles weiter aus. In sieben Bundesländern werden in diesem Jahr neue Senderstandorte für einen besseren Empfang der neun Privaten und der vier Deutschlandradio-Programme sorgen.

Der Bayerische Rundfunk will sein DAB+ Sendernetz in der zweiten Jahreshälfte um bis zu sechs neue Standorte erweitern. Es werden zehn BR-Hörfunk- und Regionalprogramme sowie private Angebote ausgestrahlt. Basis für diese gemeinsame Nutzung ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem BR und der BLM, die beide Partner bis Ende 2030 verlängert haben.

In Hamburg, Niedersachsen und Sachsen haben die zuständigen Behörden Ausschreibungen für noch mehr landesweite DAB+ Programme initiiert. Für die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) war es die erste Ausschreibung für bis zu 16 landesweite Digitalradio-Kapazitäten.

In Hamburg und Dresden kommen die Landesmedienanstalten den Wünschen von Hörerinnen und Hörern nach: In der Hansestadt stehen bald mehr als 60 Programme zur Verfügung. Im Freistaat steigt die Auswahl um mehr als 30 neue Programme.

Deutschlandradio setzt regionale Umstellung von UKW auf DAB+ fort
An insgesamt sechs Standorten in Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt werden die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur künftig mehrheitlich digital ausgestrahlt.

Mit Blick auf die regional sehr gute DAB+ Versorgung wird am 30. Juni 2022 die parallele analoge UKW-Ausstrahlung über einige kleinere UKW-Sender mit geringer Reichweite beendet. Betroffen sind die Programme Deutschlandfunk (89,2 MHz) und Deutschlandfunk Kultur (95,2 MHz) am Senderstandort Pforzheim, Deutschlandfunk an den Standorten Dessau (107,1 MHz), Eschwege (100,6 MHz) und Hofgeismar (106,9 MHz) und Deutschlandfunk Kultur an den Standorten Bad Camberg (88,6 MHz) und Gießen (107,5 MHz).

 

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