Blu-ray-Test: Star Trek Picard – Season 1

0

1987 war Jean-Luc Picard nach Captain Kirk der zweite Kapitän, der mit seiner Star-Trek-Crew in die unendlichen Weiten des Weltraums vorstieß. Im Vergleich zum verwegenen Draufgänger Kirk war Picard jedoch dessen genaues Gegenteil: Besonnen und überlegt verlieh der englische Theaterdarsteller Patrick Stewart dem Captain der Enterprise einen britischen Gentleman-Charme, der so ganz anders war als die verwegenen Eskapaden des Frauenhelden Kirk. Fast zwanzig Jahre nach seinem offiziellen Ruhestand und der Zerstörung des Planeten Romulus muss sich der eigentlich pensionierte Picard einer Reihe ungelöster Rätsel bezüglich der eigenen Vergangenheit stellen.

Der Audiokommentar zur Pilotfolge wird coronabedingt als Videokonferenz präsentiert.

Die für den amerikanischen Streaming-Dienst „CBS All Access“ produzierte Serie richtet sich sowohl an Fans als auch an Neueinsteiger. Showrunner ist der schon für „Star Trek: Discovery“ verantwort­liche Alex Kurtzman, der auch im deutsch unter­titelten Kommentar für die Pilot­folge zu Wort kommt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Beteiligten nicht gemeinsam in einem Raum, sondern in ihren jeweiligen Homeoffices aufgenommen. In kleinen Chatfenstern kommentieren Autoren, Produzenten und Regisseure – Hauptdarsteller Patrick Stewart hatte leider keine Zeit oder keine Lust – das Geschehen. Ebenfalls an Bord ist ein neuer Teil der „Short Treks“-Kurzfilm­reihe, der wie auf der Blu-ray von „Star Trek: Discovery“ Hintergründe zur Serie erzählt. Infos zu jeder Folge offerieren zudem die rund fünf Minuten langen Story-Logbücher.

Da fehlt doch was: Wenn in außerirdischen Sprachen kommuniziert wird, gibt es nur englische Untertitel.

Serie
Auch wenn die Qualität von „The Next Generation“ nicht erreicht wird, zählt „Picard“ zu den besseren Serien im Star-Trek-Universum.

Bild
Im für eine Serie ungewöhnlichen Cinemascope-Format erstrahlt „Picard“ rauschfrei, kontrast­reich und scharf. Nicht nur Gesichter und Uniformen werden detailreich abgebildet, auch die interstellaren Schauplätze sehen gut aus. Weniger schön sind gelegentliche Kompressionsartefakte und Banding.

Ton
Die 5.1-Dolby-Digital-Abmischung (HD-Ton gibt es nur im englischen Original) verteilt Musik und Umgebungsgeräusche über alle Lautsprecher, sogar direktionale Surround-Effekte gelangen gelegentlich ans Ohr. In Bezug auf Dynamik und Bass wird das Niveau der Kinofilme allerdings verfehlt (Explosion bei 33:25 in der Pilotfolge), zudem wird die Handlung eher von Wort- als Kampfgefechten bestimmt.

Extras
Video-Kommentar (44:18), „Short Treks: Kinder des Mars“ (8:22), „Machen Sie es so“ (10:04), „Lebendige Aliens: Die xBs“ (12:35), „Picards Requisiten“ (13:21), „Design der Sets“ (14:30), „Die zusammengewürfelte Crew“(19:11), Gag Reel (7:56), „Story-Logbücher“ (38:00), entfallene Szenen (6:00).

Die Wertung 
Serie 4 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Paramount
Format Blu-ray
Discs / Folgen  2 / 10
Zirka-Preis 32 Euro
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Tonspur Deutsch Dolby Digital 5.1
Tonspur Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel deutsch, englisch

 

Antworten