Blu-ray-Test: Harriet – Weg in die Freiheit

Mitte des 19. Jahrhunderts gelingt Harriet Tubman (Cynthia Erivo) die Flucht aus der Sklaverei. Doch unter Lebensgefahr kehrt sie in den US-Süden zurück, um ihre früheren Leidensgenossen zu befreien. Das auf einer wahren Geschichte basierende Biopic kommt im heldenhaften Western-Gewand daher.

Bild
Konträr zur düsteren Story präsentiert sich der Cinemascope-Transfer vor allem bei Tageslichtszenen mit einem kräftigen Kontrast, leuch­tenden Farben sowie einer hervorragenden Detail- und Kantenschärfe. Hier bietet sich dem Zuschauer Hochglanz-Postkarten-Optik vom Feinsten. Auch während Innenaufnahmen wird das hohe Schärfeniveau meist gehalten, trotz eines oft feinen Filmkorns, das die Filmemacher dem 6K-Digitaldreh nachträglich hinzufügten (41:10). Mehr geht auf dem Blu-ray-Format kaum, eine 4K-HDR-Version offeriert Universal leider nur als Download, zum Beispiel bei iTunes.

Ton
Egal ob raschelnde Blätter, summende Insekten oder zwitschernde Vögel – selten wurde eine Naturkulisse so räumlich und detailreich vertont wie bei dieser 7.1-DTS-HD-Master-Audio-Abmischung. Auch die musikalische Untermalung kann sich hören lassen: Von Sklaven­gesängen (14:05) über den orchestralen Score (32:40) bis hin zum oscarnominierten Song „Stand up“ während des Abspanns verteilt sich alles harmonisch und kräftig auf die Lautsprecher. Dramaturgisch bedingt gibt es allerdings kaum dynamische Ausreißer wie einen Schuss bei 109:08.

Obwohl laut Abspann in Dolby Atmos gedreht, befindet sich nur eine 7.1-Abmischung auf der Disc.

Extras:
Zu einem hörenswerten Audiokommentar mit Regisseurin und Autorin Kasi Lemmons gesellen sich die eher oberflächlich geratenen Beiträge „Ihre Geschichte“ (5:57), „Die Verwandlung in Harriet“ (3:37) sowie entfallene Szenen (16:09).