Denon AVR-1610 (Test)

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Denon AVR-1610 – AV-Receiver für 370 Euro

Test des Denon AVR-1610 - AV-Receiver für 370 €Denon hat sein Receiver-Programm gestrafft. In der Einstiegsklasse bietet der Hersteller statt der bisherigen zwei Geräte – zuletzt waren das der AVR-1509 und der AVR-1709 – jetzt nur noch eines an: aktuell den AVR-1610, der zum Preis von 370 Euro unter der magischen 400-Euro-Grenze liegt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass die Denon-Ingenieure an ihm besonders gespart hätten.

Ausstattung und Technik

So integrierten sie in den Receiver den neuen Ton-Modus Dolby ProLogic 2z, was in dieser Preisklasse noch nicht zu erwarten war. Weil der AVR-1610 jedoch nur mit fünf Leistungsverstärkern bestückt ist, braucht er eine zusätzliche Stereo-Endstufe, um das neue Verfahren zu nutzen. Dann lassen sich die zusätzlichen Kanäle auch für Surround-Back-Lautsprecher verwenden.
Neben drei HDMI-Schnittstellen bietet der Denon Eingänge für analoge Videosignale, und zwar per FBAS, Komponente und sogar S-Video; die­se Buchse ist für den iPod gedacht. Sämtliche analogen Signale kann der Denon für die Ausgabe über HDMI konvertieren. Dabei belässt er sie in ihrer ursprünglichen Auflösung, weshalb der angeschlossene Fernseher oder Projektor über einen guten De-Interlacer und Scaler verfügen sollte.

Test des Denon AVR-1610 - AV-Receiver für 370 €

Prima: In Form, Größe und Farbe unterscheiden sich die Tasten der Denon-Fernbedienung.

Für die Preisklasse ebenfalls ungewöhnlich: Der AVR-1610 bringt ein Bildschirmmenü mit, das zwar optisch einfach wirkt, aber dafür übersichtlich ausfällt. Die Fernbedienung passt zum gelungenen Bedienkonzept, ihre Tasten sind leicht auseinanderzuhalten und gut lesbar beschriftet.
Damit nicht nur Heimkino-Experten mit der komplexen Grundeinstellung des Receivers zurecht kommen, spendiert Denon ihm das Audyssey-Einmesssystem in der MultEQ-Variante. Es sorgt für die korrekten Entfernungs- und Pegel­einstellungen aller Kanäle inklusive Subwoofer und erledigt nebenbei die Frequenzgangkorrektur für die Lautsprecher und den Raum. Außerdem stellt das ebenfalls enthaltene DynamicEQ eine Entzerrung bereit, die sich an den Eigenschaften des menschlichen Gehörs orientiert. Damit soll jeder angeschlossene Lautsprecher den gleichen Klangeindruck produzieren. Nach unseren Erfahrungen funktioniert dieses durchdachte Hilfsmittel gut.

Test des Denon AVR-1610 - AV-Receiver für 370 €

Mit Hilfe seines Vorverstärker-Ausgangs (unten, halblinks) kann der Denon
AVR-1610 auch Höhenkanal-Lautsprecher oder Surround-Back-Boxen ansteuern.
Allerdings muss man ihm dafür eine zusätzliche Zweikanal-Endstufe zur Seite stellen.

 

 

Tonqualität

Angesichts der günstigen Preisklasse legt der Denon im Messlabor eine sehr ordentliche Vorstellung hin, ebenso im Hörtest. Prima, wie dynamisch und konturiert der Receiver bei "Away From the Sun" der US-Rockband Three Doors Down (DTS) agiert. Wobei es sich gleich bleibt, ob die Töne per S/P-DIF oder via HDMI an die Buchsen gelangen; Unterschiede lassen sich da nicht mal von Profis heraushören.
Auch bei hohen Pegeln behauptet sich der Denon gut. Erst eine Lautstärke, bei der die Toleranz der meisten Nachbarn deutlich überschritten wird, bringt ihn aus der Contenance. Das können seine direkten Mitbewerber von Sony und Onkyo aber auch nicht besser. In Sachen Feinauflösung mag der AVR-1610 nicht zurückstehen, "Live in New York" von Peter Cincotti beispielsweise intoniert er luftig und lässig; hier ist ihm aber der Sony überlegen. Seine Grenzen bekommt der Denon auch vom Pioneer VSX-919 AH (im Test auf Seite 36) aufgezeigt, der mehr Selbstverständlichkeit ins Klangbild bringt und die Töne glaubwürdiger von den Boxen löst.

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370 Euro: Mit seiner gewölbten Front und dank der sauber integrierten
Bedienelemente wirkt der Denon AVR-1610 elegant.
Er hat bereits Dolbys neues Tonverfahren ProLogic 2z an Bord.

Die Vorzüge von HD-Ton arbeitet der Denon gut heraus. Dave Matthews und Tim Reynolds klingen bei "Crash Into Me" in Dolby TrueHD richtig strahlend, der Receiver versetzt die Zuhörer glaubwürdig ins Publikum in der Radio City Music Hall in New York. Seine stimmungsvolle, räumlich überzeugende Stereodarbietung mit "Live at the Pawnshop" rundet den Hörtest ab.

Fazit

Günstig und gelungen: Der Denon AVR-1610 für 370 Euro überzeugt mit einer vergleichsweise üppigen Ausstattung inklusive des neuen ProLogic 2z und mit einem sauberen Klang.        

Test des Denon AVR-1610 - AV-Receiver für 370 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Test des Denon AVR-1610 - AV-Receiver für 370 €

 

 

Der Testbericht Denon AVR-1610 (Gesamtwertung: 69, Preis/UVP: 370 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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