Verärgerung über 3D-Aus

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audiovision: Selten hat ein Artikel so viel Resonanz bei Ihnen hervorgerufen wie unsere prominent besetzte Experten-runde „3D vor dem Aus“. Stellvertretend für den Unmut vieler steht dieser Leserbrief von Herrn Augustin:

Es steht für mich außer Frage, dass es einen ungleich höheren Mehrwert bedeutet, einen guten 3D-Film auch im Heimkino in 3D genießen zu können – anstatt den gleichen Film in Ultra-HD-Auflösung, aber nur zweidimensional und flach anzusehen. Wunderschöne Beispiele für gute und äußerst eindrucksvolle 3D-Filme sind „Avatar“, „Hugo“, „Gravity“ und das besonders in 3D extrem „abgründige“ Drama „The Walk.“

Das neue UHD ist dagegen für die allermeisten Nutzer keine wirkliche Alternative, denn wie audiovision schon im letzten Jahr festgestellt hat, bedarf es dafür möglichst großer Bilddiagonalen oder deutlich geringerer Betrachtungsabstände, als sie in den meisten Haushalten üblich sind – wenn man einen deutlichen Mehrwert gegenüber Full-HD erkennen will. Außerdem gibt es noch immer praktisch keine UHD-Sendungen im Fernsehen.

Das größte Ärgernis ist aber die Art und Weise, wie der Konsument mit 3D von der Industrie zum Narren gehalten wurde: Was macht jetzt ein Kunde, der sich den Versprechungen der Industrie vertrauend („Die Zukunft ist 3D“) eine größere Anzahl von 3D-Discs gekauft hat, wenn sein Fernseher durch die zumindest von einigen Herstellern geplante Obsoleszenz, zum Beispiel mit den berüchtigten unterdimensionierten Elkos im Netzteil, schon bald nach der Garantie das Zeitliche segnet? Genau dies ist mir einmal selbst so ergangen. Dann ist guter Rat bzw. Ersatz eben nicht nur teuer, sondern auch bald gar nicht mehr zu bekommen und die 3D-Blu-Ray-Discs sind wertlos. So reiht sich 3D wohl bald in die Liste der Flop-Innovationen ein. 

Unsere Expertenrunde diskutierte in Ausgabe 4-2016 über die Zukunft von 3D im Heimkino. Die nicht gerade rosigen Aussichten stoßen bei vielen Lesern auf Kritik.

Unsere Expertenrunde diskutierte in Ausgabe 4-2016 über die Zukunft von 3D im Heimkino. Die nicht gerade rosigen Aussichten stoßen bei vielen Lesern auf Kritik.

3 Kommentare

  1. Auch ich finde 3D gut und hätte es gerne zusammen mit 4K Auflösung. Ich denke 3D hatte es auch schwer wegen der vielen minderwertigen 2D – 3D Konvertierungen. Da wäre ein Logo was eine Mindestqualität garantiert gut gewesen. Da nun Virtual Reality kommt, kriegt 3D vielleicht neuen Auftrieb. Mit den entsprechenden Brillen bekommt jedes Auge komplett getrennt sein eigenes Bild, also gibt es kein übersprechen der Bilder, was leider bei Shutter und passiven Brillen für ein Display ein Problem ist. Wenn die Technik verbessert werden würde, müßte man das meiner Meinung nach auch in den Griff kriegen. So oder so hoffe ich, daß uns 3D zumindest als Nischenprodukt erhalten bleibt bis es massenmarkttauglicher geworden ist.

  2. Ray_Stantz am

    Bei VR bin ich genauso skeptisch wie bei 3D… es hält einfach nicht das, was es verspricht. Ich hab im „Game Science Center“ (?) in Berlin eine Oculus Rift ausprobiert, und das war zwar lustig aber mehr auch nicht. Und ziemlich schwer. Und flimmerig.
    Aber die Industrie ist erstmal ganz heiß, weil sie immer auf irgendwas Neues hofft, was alle kaufen. Hat ja schon mit Curved und 3D nicht geklappt.

  3. Auf 3D zu verzichten und stattdessen UHD zu servieren ist eindeutig ein Technologischer Rückschritt. das ist ja so als ob Ich von Dolby Digital 5.1 auf das veraltete Analog arbeitende Dolby pro Logic umsteige, was es im Zeitalter der VHS gab. Ich lasse mich von der Industrie nicht zum narren halten, UHD wird boykottiert.

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