Ultra-HD bei ARD und ZDF nicht vor SD-Abschaltung

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Für ARD und ZDF spielt ultrahochauflösendes Fernsehen momentan noch keine Rolle, aller Voraussicht nach wird sich daran auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Auf den Münchner Medientagen kündigte ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky an, dass man bei den Mainzern noch nicht einmal über einen Ultra-HD-Demokanal nachdenke, solange Programme über Satellit immer noch in SD- und HD-Auflösung parallel ausgestrahlt würden. Mehrere hundert Millionen Euro müssten investiert werden, um die Produktionskette auf Ultra-HD umzurüsten. Auch unter diesem finanziellen Gesichtspunkt ist Ultra-HD für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten deshalb momentan uninteressant.

NDR-Produktionsdirektor Michael Rombach wies darauf hin, dass zurzeit gerade einmal die Hälfte der Satelliten-Zuschauer hochauflösende Sender empfange. Hier liege noch genug Arbeit vor den Senderverantwortlichen, um eines Tages eine SD-Abschaltung guten Gewissens verantworten zu können. Für die deutschen TV-Zuschauer liegen deshalb weiterhin die größten Hoffnungen auf der Pay-TV-Plattform Sky, die bereits in der Vergangenheit regelmäßig mit UHD-Probeläufen experimentiert hat. Wann Sky jedoch einen ersten UHD-Sender im Regelbetrieb an den Start bringt, steht ebenfalls noch in den Sternen.

Im Rahmen der Medientage wurde zudem das Senderportfolio konkretisiert, das hochauflösend über den neuen DVB-T2-Standard in Deutschland verbreitet werden soll (mehr Infos erfahren Sie in unserer Expertenrunde ab Seite 50).

Das ZDF wird neben dem Hauptsender auch ZDFinfo, ZDFneo, KiKa und 3sat in 1.080p ausstrahlen, von der ARD werden Das Erste, Einsfestival, Tagesschau 24, Phoenix, Arte sowie ausgewählte Dritte hochauflösend auf Sendung gehen (Auflösung steht noch nicht fest). Auch bei ProSiebenSat.1 ist die Auflösung noch offen, zum HD-Angebot werden aber die Kanäle ProSieben, Sat.1, Kabel1, ProSieben Maxx, Sixx und Sat.1 Gold gehören. Mit dem flächendeckenden DVB-T2-Betrieb ist Mitte 2019 zu rechnen.

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