Yamaha RX-A 1040 (Test)

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Yamaha  RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 Euro

Mit dem RX-A 1040 präsentiert Yamaha seinen neuen Mittelklasse-Receiver, der wie der Vorgänger RX-A 1030 (Test in audiovision 6-2014) 1.100 Euro kostet, jedoch eine bessere Ausstattung mitbringt: An Neuem bietet er integriertes WLAN, HDMI 2.0, HTC Connect und den Loudness-Klangmodus YPAO Volume.

Ausstattung & Technik

Optisch bleibt alles beim Alten, und das ist gut so: Schließlich zeichnet sich der in Schwarz und Titan erhältliche 7.2-Receiver durch eine für seine Preisklasse herausragende Anmutung aus und verdient sich als Einziger die volle Punktzahl: Die Front besteht aus massivem Aluminium, die hinter der Klappe verborgenen Frontanschlüsse sind vergoldet und das Lautstärkerad dreht sich schön satt. Im Vergleich zum Vorgänger wurden zwar die S-Video-Eingänge und der vordere Optik-Eingang gestrichen, nichtsdestotrotz bietet der Yamaha mehr Anschlüsse als die Konkurrenten. Eigene Wege gehen die Japaner beim Raumklang: Denn statt auf von ProLogic IIz befeuerte Höhen-Kanäle setzen sie auf „Presence“-Lautsprecher, die in den oberen Raumecken zu platzieren sind. In Verbindung mit den zahlreichen Cinema DSP-Programmen sollen sie den Klangeindruck ausgewählter Kino- und Konzertsäle vermitteln. Dolby Atmos gibt es bei Yamaha erst ab dem RX-A 2040.

An der Einmess-Automatik gefällt uns, dass sie den Frequenzgang mittels acht Messungen im Raum korrigiert, drei Zielkurven berechnet und sich die per parametrischem Equalizer vorgenommenen Änderungen anpassen lassen. Beim manuellen Setup punktet der RX-A 1040 mit einer umschaltbaren Subwoofer-Phase. Die Schritte für die Boxendistanz fallen mit fünf Zentimetern aber größer aus als bei der Konkurrenz. Zudem kann man den Subwoofer im Gegensatz zu den größeren Aventage-Modellen nicht per EQ anpassen.

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
Die Fernbedienung hinterlässt mit ihren 79, teils ziemlich
kleinen und engstehenden Tasten einen etwas überladenen Eindruck.

 

In puncto Multimedia ist der RX-A 1040 mit integriertem WLAN, AirPlay, DLNA, HTC Connect, MHL, Steuerung per Internet-Browser und Smartphone-App sowie einem stromstarken USB-Port, der Tablets auflädt, fast perfekt ausgerüstet. Nur Bluetooth kostet extra. Doch dafür beherrscht der 90-Euro-Dongle YBA-11 auch den verlusfreien apt-X Audiocodec. Neben dem Internet-Radio sind die kostenpflichtigen Musikstreaming-Dienste Napster, Juke und Spotify Connect integriert.

Die Videosektion wurde mit der Fähigkeit, 4K-Signale bis 60 Hertz durchleiten zu können, auf den aktuellen Stand gebracht. Allerdings müssen wir aufgrund der fehlenden Bildregler und  HDCP-2.2-Kompatibilität bei der „Videoverarbeitung“ mehr Punkte abziehen als bei den Mitbewerbern. Auch den Bedien­komfort könnte Yamaha mit einer übersichtlicheren Fernbedienung steigern, dafür verwöhnt das Menü mit Komfort-Extras wie Szenen­speichern.

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
Praktisch: Per Knopfdruck kann man zwischen zwei Lautsprecher-Konfigurationen wechseln.

 

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
Die Audiosignal-Info liefert Details zum Tonformat und
den angeschlossenen Boxen, die gelb markiert sind.

 

Tonqualität Surround

Mit 5 x 130 und 7 x 100 Watt an vier Ohm übertrumpft der RX-A 1040 seinen Vorgänger klar und ist damit der zweitstärkste Receiver des Testfelds. Im Hörtest befeuert er unsere Nubert-Säulen dann auch mit ordentlich Druck und lässt den bassgewaltigen Dolby-TrueHD-Trailer „Spheres“ bei entsprechenden Pegeln körperlich spürbar werden. Neben schierer Kraft beweist der Yamaha bei Steely Dan ein feines Musikgespür, indem er die Pop-Stücke ausgewogen, stimmig und kraftvoll reproduziert. Die Umleitung von Bassanteilen vom LFE-Kanal, kleinem Center und kleinen Surroundboxen auf die Frontboxen funktioniert bei der Dolby wie DTS-Tonspur einwandfrei. Einzig bei der Dolby-Tonspur des „3 Doors Down“-Konzerts klingt der Yamaha wie die meisten Receiver etwas dünn: Hier bewähren sich seine umschaltbaren Lautsprecher-Schemen, mit denen man blitzschnell zwischen zwei Setups wechseln kann, um den Klang zu optimieren.

Im zweiten Durchgang mit Einmessung und Subwoofer lieferte der YPAO-Modus „Natürlich“ einen im Vergleich zum Original etwas wärmeren Klang, der uns vor allem bei lautem Kino-Ton gefiel. Wer dagegen mehr Brillanz bevorzugt, ist mit dem Modus „Linear“ gut bedient. Bei Musik bevorzugten wir die Einstellung „Front“, die Center und Surround-Boxen gut und dabei unauffällig an die unbearbeiteten Front-Lautsprecher angleicht. Fürs leise Hören ist die neue YPAO-Volume-Funktion ein Gewinn, indem sie die Bässe sanft anhebt.

 

 

 

 

Tonqualität Stereo

Stereo-Musik reproduziert der RX-A 1040 unabhängig vom Eingang gut: Bei Krachern wie Rammsteins „Los“entfesselt er eine tolle Dynamik, während er leise Passagen bei klassischer Musik nuanciert wiedergibt. Ortungsschärfe und Raumtiefe überzeugen, sofern identische Distanzwerte für Links und Rechts eingestellt sind. Als Hörmodus empfehlen wir „Straight“, wo man den EQ zuschalten kann, oder „Pure Direct“, bei dem bis aufs Bass-Management alle Verarbeitungsstufen außen vor sind.

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
1.100 Euro: Mit großem Display, satt drehendem Lautstärkerad und einer Klappe aus massivem
Aluminium zeichnet sich der in Schwarz und Titan erhältliche
Yamaha durch vorzügliche Verarbeitung aus.

 

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
Anschlüsse satt: Der Yamaha bietet mehr analoge und digitale Audio-Eingänge als
mancher Receiver-Bolide. Der Fuß in der Mitte soll Vibrationen des Trafos in den Boden ableiten,
so dass diese nicht die anderen Bauteile erreichen.

 

Ausgefeiltes Audio-Tuning

Yamaha spendiert seinen AV-Receivern traditionell einen parametrischen EQ (PEQ), der im Vergleich zum üblichen Grafik-EQ (GEQ) flexibler ist, aber auch komplizierter in der Handhabung. Während man am GEQ festgelegte Frequenzen mit Schiebereglern verstärkt oder abschwächt, offeriert Yamahas PEQ stattdessen sieben Filterbänder, die sich jeweils in Frequenz, Verstärkung bzw. Abschwächung sowie Breite (Q-Faktor) einstellen lassen. Für die Frequenz stehen 28 Stufen zur Verfügung – also mehr als bei gängigen EQs mit neun Bändern. Der Clou des PEQ ist der Q-Regler, mit dem sich der Charakter des Filters ändert – Q steht dabei für Quality bzw. Güte. Bei maximalem Gütewert von 10 ist das Filter eine 1/10-Oktave schmal, so dass sich dröhnende Basstöne leiser machen lassen, ohne benachbarte Frequenzen zu  beeinflussen. Kleine Q-Werte sind hingegen gut geeignet, um breite Frequenzbereiche klanglich unauffällig zu betonen oder abzuschwächen.

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
Yamahas Parametrischer EQ kann für jeden Lautsprecher
außer am Sub separat eingestellt werden.
Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €
Dank der sieben Bänder lassen sich komplexe Kurven erstellen,
die mit einem Grafik-EQ nicht gelingen.

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung

 

Yamaha RX-A 1040 – AV-Receiver für 1.100 €

Der Testbericht Yamaha RX-A 1040 (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 1100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2015 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

85 sehr gut

Mit dem RX-A 1040 führt Yamaha die Stärken des Vorgängers fort: Der 1.100-Euro-Receiver punktet mit feiner Verarbeitung, satter Leistung und einem ausgewogenen, musikalischen Klang.

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