Teufel Cinebar 52 THX (Test)

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Teufels Cinebar 52 THX ist die einzige Soundbar, die mit einem „THX Speaker Bar“-Zertifikat aufwartet. Das zweiteilige System bestehend aus Lautsprecher und Aktiv-Subwoofer kostet 900 Euro und ist der teuerste Klangriegel des Berliner Direktversenders.   

Solide verarbeitet

Mit ihrem schwarz gebürsteten Aluminium-Gehäuse wirkt die neun Kilogramm schwere und rund einen Meter breite Soundbar edel. Die flache Fernbedienung liegt dank hohem Gewicht und der Rückseite aus Metall satt in der Hand. Nur die weißen, sich unter Umständen im Fernseher spiegelnden THX-, Dolby- und DTS-Logos an der Oberseite hätten die Designer dezenter gestalten können. Mit 15 Zentimetern inklusive Fuß ist die Cinebar 52 THX kein Flachmann – ragt sie ins Bild, kann man den TV auf ein Podest stellen oder sie bodennah aufstellen. In dem Fall sollte man den Fuß umdrehen – so strahlen die sechs Treiber leicht nach oben statt waagrecht nach vorn ab. Dank magnetischer Schirmung ist die Aufstellung in der Nähe von Festplatten kein Problem. Alternativ lässt sich die Soundbar mittels integrierter Aufhänger an der Wand befestigen.

Ein Matrix-Display an einer Soundbar ist echter Luxus. Wird die Fernbedienung nicht betätigt, dunkelt es sich ab.

Ein Matrix-Display an einer Soundbar ist echter Luxus. Wird die Fernbedienung nicht betätigt, dunkelt es sich ab.

Mit elf Audioeingängen offeriert sie mehr Buchsen als die meisten Mitbewerber.  Zwar fehlt Bluetooth, jedoch kann man für 100 Euro Aufpreis das Bundle-Angebot Cinebar 52 THX Streaming ordern, das den WiFi-Netzwerkplayer Raumfeld Connector 2 enthält (Test in Ausgabe 8-3013). Ein pfiffiges Detail sind die acht mitgelieferten Winkel-Adapter: Sie vereinfachen das Einstecken der Kabel und reduzieren den Platzverbrauch nach hinten auf rund zwölf Zentimeter. Das Matrix-Display informiert gut lesbar über Quelle, Lautstärke und Klang-modus und vereinfacht so die Handhabung. Erfolgt keine Bedienung, dunkelt es sich ab, wodurch es beim nächtlichen Filmgenuss nicht stört. Der Subwoofer schaltet sich, wenn er 20 Minuten kein Signal erhält, ab und verbraucht dann 0,2 Watt. Die Soundbar genehmigte sich im Bereitschaftszustand dagegen vier statt der angegebenen 0,4 Watt. 

Dynamischer Filmgenuss

Die bei Heimkino-Fans beliebten THX-Tugenden entfalten sich eindrucksvoll bei hohen Pegeln: Wo günstigere Vertreter gerne mal dröhnen oder verzerren, bleibt die Cinebar 52 mit ihrer hohen Sinus-Verstärkerleistung von 2 x 100 für die Soundbar und 150 Watt für den Subwoofer gelassen. Wenn im ersten „Harry Potter“-Abenteuer der Sturm grollend tost oder wenig später Hagret mit Wums die Tür eintritt, entfaltet sich eine eindrucksvolle Dynamik. Die vier 10 Zentimeter großen Langhub-Tief/Mitteltöner reproduzieren Dialoge selbst bei hohen Lautstärken sonor und gut verständlich – und gleiten dabei weder ins Schneidende noch Brummige ab.

Malträtiert man die Teufel-Kombi mit Testsignalen wie Bass-Rauschen und 400-Hertz-Tönen, fällt auf, dass sich auch bei hohen Pegeln kaum Strömungsgeräusche, Verzerrungen oder Vibrationen offenbaren, was den entspannten, souveränen Klang erklärt. Der Hersteller verspricht für Subwoofer und Soundbar eine Höchstlautstärke von 101 und 103 Dezibel, was für ein solches Kompaktsystem mehr als respektabel ist. In der Vertikalen strahlt die Soundbar breit ab, so dass sich der Klang kaum ändert. In der seitlichen Achse ist die Richtwirkung stärker, man sollte also nicht zu weit seitlich vom Fernseher sitzen. Für die Filmwiedergabe empfehlen wir den Klangmodus Reference, der gegenüber dem Stereo-Modus ein etwas breiteres Klangfeld aufspannt. Echtes Surround-Feeling kommt aber trotz Dolbys Virtual-Speaker-Technik kaum auf, weil sich hintere und vordere Klanganteile wenig voneinander unterscheiden.

Alles dran: Kaum eine Soundbar ist mit so vielen Anschlüssen wie Teufels Cinebar gesegnet.

Alles dran: Kaum eine Soundbar ist mit so vielen
Anschlüssen wie Teufels Cinebar gesegnet.

Bei Musik ist der Stereo- oder Wide-Modus optimal. Tonal klingt Stereo am ausgewogensten, während Wide eine breitere Stereo-Basis erzeugt, aber dafür leicht verfärbt. Bei Musik gefällt uns wie mit Film die hohe Dynamik und die gute Integration des Subwoofers, der nur die Bässe wiedergibt und nicht wie bei manchen Systemen bis in den Grundton-Bereich spielt. Die Mitten klingen neutral, die Höhen sind ebenfalls sauber, wobei sie für unseren Geschmack etwas mehr Glanz vertragen könnten – uns gefiel der Klang mit angehobenen Höhen am besten. In puncto Tiefgang könnte der großvolumige 25-Zentimeter-Sub etwas profunder auftreten. Er verliert unterhalb von 45 Hertz subjektiv an Druck, obwohl Teufel eine Übertragungsgrenze von 35 Hertz (-3dB) verspricht. fg

Lautstark: Das 900 Euro teure Set aus Soundbar und Aktiv-Subwoofer zeichnet sich durch gediegene Verarbeitung aus. Die magnetisch geschirmte Soundbar lässt sich dank Schlüssellochaufhängern unkompliziert an der Wand befestigen.

Lautstark: Das 900 Euro teure Set aus Soundbar und Aktiv-Subwoofer zeichnet sich durch gediegene Verarbeitung aus. Die magnetisch geschirmte Soundbar lässt sich dank Schlüssellochaufhängern unkompliziert an der Wand befestigen.

Teufel_Cinebar52THX_Wertung

AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Teufel Cinebar 52 THX (Gesamtwertung: , Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2014 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

sehr gut

Teufels neue THX-Soundbar ist mit 900 Euro zwar kein Schnäppchen, verwöhnt aber mit einem enorm dynamischen Filmton – besser klingt es nur mit einem ausgewachsenen 5.1-Set.

Ein Kommentar

  1. Dirk-Henning Hoffmann am

    Ich wünsche mir für die Zukunft, dass das Fachteam von Audiovision bei neuen Tests besser die Funktionalität der Produkte testet. Nachfolggend meine Rezession zur Teufel Cinebar 52 THX:

    Eine Sounbar ist eine Soundbar und erweitert die mangelnde Klangdynamik bei modernen Flachbildfernsehern. Nach langen Überlegungen viel meine Auswahl auf die Teufel Cinebar THX mit passendem Subwoofer. Die Sounbar an sich ist sehr kompakt und hat einen guten Sound. Die 3 Soundeinstellungen liefern Stereo, Reference und Wide, wobei Reference ein Quasi-Surroundsound bildet, der jedoch nicht mit einem echten Surroundsound zu vergleichen ist. Die Fernbedienung erfüllt ihren Zweck, allerdings ist sie kein Highlight. Schlecht ist der Druckpunkt der Tasten und sie verfügt über keine Funktionstasten für die Soundeingänge und man muß sich mühsam durch die Möglichkeiten durchtasten. Es dauert auch immer etwas bis das System reagiert. Der verbaute Decoder kann nur PCM und kein Bitstream dekodieren

    Eigentlich dachte ich, ich muß das System anschließen und es funktioniert, weit gefehlt. Ich werde hier die Probleme im einzelnen beschreiben.
    Erstens beim Anschluß meines Panasonic Plasmafernsehers über einen der 4 HDMI Eingänge und dem HDMI ARC (Audio Return Channel) stellte ich fest, dass die Soundbar den Fernseher über den HDMI Kanal immer von der TV-Funktion auf einen anderen HDMI-Kanal umschaltet.
    Die Auswirkungen war ich hatte kurz Ton und Bild und dann blieb der Fernseher dunkel. Ich entschloß mich den Teufel Service Kundendienst zu kontaktieren. Der Kundendienst von Teufel funktioniert sehr gut.

    Nach kurzer Zeit hatte ich eine Antwort, darin stand es liegt an der Firmware meines Fernsehers und ich müßte alle CEC-Funktionen für den HDMI-Eingang ausschalten. Was soll ich sagen, nichts funktionierte. Ich wollte nicht aufgeben und kaufte eine fernbedienbare Toslink-Weiche für den optischen Anschluß und verkabelte die Tonanschüsse für meinen Blu-Ray Player, Fernseher und meiner Playstation über die optischen Eingänge. Ich dachte damit habe ich das Problem gelöst. Ich bekam ein unverfälschtes Bild und einen Superklang aus der Soundbar heraus. Prima, dachte ich. Allerdings schaltete sich die Soundbar nach 20 Minuten aus.

    Es kann nicht sein, dass die Soundbar bei einer reinen optischen Zuspielung sich ausschaltet. Nach weiteren 20 Minuten wiederholte sich das Spiel. Das ist ein Grund für mich die Anlage komplett zurückzuschicken. Es kann nicht sein, dass bei dem Preis und der zu erwartenden Teufel-Produktqualität eine solche Soundbar Firmware-Qualität das Haus verlässt. Funktionieren wird sie sicherlich mit entsprechenden Fernsehgeräten, die sich nicht von den Soundbar HDMI-Signalen beeinflußen lassen. Eine Recherche im Internet ergab, dass diese Probleme auch bei anderen Geräten z.B. von Samsung auftreten. Ein Firmware-Update ist nicht so ohne weiteres möglich, weil die Soundbar über kein USB-Anschluß verfügt.

    Pro:
    *sehr gute Soundqualität
    *sehr kompakt
    *funktioniert gut mit dem dazugehörigen Subwoofer

    Contra:
    *recht einfache Fernbedienung
    *unzureichende HDMI Funktionalität
    *optischer Eingang arbeitet nicht fehlerfrei (automatische Ausschalten erfolgt immer nach 20 Minuten)

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