Samsung UE 55 C 6200 (Test)

Samsung UE 55 C 6200 – LED-TV für 2.350 Euro

Er ist groß und dennoch günstig: Mit 138 Zentimetern Bilddiagonale erreicht der Samsung zwar nicht ganz die 55 Zoll, auf die die Modell­bezeichnung hindeutet, in unserem Testfeld wartet er aber mit dem größten Bild auf. Angesichts seiner Maße und der guten Ausstattung ist der Preis von 2.350 Euro fair.

Ausstattung und Bedienung

Wie die Testkonkurrenten bringt der Samsung einen Universaltuner mit, was eine separate Settop-Box überflüssig macht. Der Sat-Tuner steuert dank DiSEqC 1.2-Technik auch Rotor-Schüsseln, und dank CI+ Einschub lassen sich alle HDTV-Sender mittels zusätzlichem HD+ Modul empfangen. Menü und Funktionen entsprechen weitgehend dem Plasma-Modell von Samsung. Die Bedienung gefällt bei digitalem Satellitenfernsehen wegen der sinnvoll vorsortierten Senderliste mit weiteren Sortierfiltern sowie Favoritenlisten, die sich bequem einrichten und steuern lassen. Unterschiede zum Plasma weist die Multimedia-Ausstattung auf: Der LCD-Fernseher verfügt weder über eine USB-Aufnahmefunktion, noch zeigt er Videos und Infos aus dem Internet an. Netzwerk- und USB-Buchse dienen lediglich zum Abspielen von Fotos, Musik und Videos aus dem Rechner. Mit rund 40 unterstützten Dateitypen sind die DLNA-/Mediaplayer-Funktionen überaus umfangreich. 

Bildqualität TV und Standardsignale

Anders als es der Name vermuten lässt, liefert der Modus "Natürlich" ein zu kühles Bild mit überzogenem Kontrast. Wir empfehlen "Film"; allerdings sollte man die Rauschfilter abschalten, um Schmier­-Effekte bei Schwenks zu verhindern, und das zu helle Gamma senken, damit das Bild nicht milchig wirkt. Gerade in sonnigen Wohnzimmern überzeugen die überdurchschnittliche Strahlkraft und der brillant wirkende Bildschirm, der sich selbst bei starkem Auflicht kaum aufhellt und wenig spiegelt. Bei optimierter Bewegungsschärfe geht Helligkeit verloren, die verbleibenden 220 Candela pro Quadratmeter genügen dennoch für ein kräftiges Bild. In dunkler Umgebung kommt der Fernseher dank hoher Energie-Effizienz mit wenig Strom aus (rund 120 Watt). Kameraschwenks meistert er besser als der Sharp, obwohl beide über eine 100-Hertz-Schaltung verfügen. Schnell über den Bildschirm gleitende Motive versieht der Samsung zwar mit leichten Säumen, die Konturen bleiben aber erkennbar. Nur an die Bewegungsschärfe des Sony reicht er nicht heran. HDMI-Videosignale erscheinen bereits in PAL-Auflösung (576i) mit guter Schärfe. Der Ton gelingt angesichts des nur drei Zentimeter tiefen Gehäuses erstaunlich gut: Bei Zimmerlautstärke musiziert der große Samsung-LCD ausgewogen und mit vergleichsweise kräftigen Bässen.

 

Bildqualität HDTV-Signale

Testbilder mit feinem Pixelraster erscheinen kon­trast­stark und ohne Einfärbung. Farben wirken meist glaubwürdig, auch wenn sie im Vergleich zu unserer Bildreferenz von Pioneer kühler ausfallen (Farbtemperatur 7.100 statt 6.500 Kelvin). Schwarz-Weiß-Filme wie "Casa­blanca" decken die ungleichmäßige Farbdarstellung auf, am linken Bildrand zeigt sich ein leichter Rosa-Stich. Gesättigte Farben erstrahlen nicht ganz so farbrein wie im Original; alternativ kann man den Modus "Nativ" ausprobieren, der den Farbumfang vergrößert. 24p-Filme von Blu-ray zeigen das originale Kinoruckeln, allerdings ziehen dunkle Objekte einen Schweif hinter sich her. In düsteren Sequenzen wie in "Pandorum" baut sich ein sattes Schwarz auf. Die Tiefenwirkung fällt dennoch mäßig aus, weil das Schwarz fleckig ist und die Nachtszenen einen Stich ins Violette aufweisen. Massiver als bei den anderen LCD-Fernsehern hellt sich das Bild aus seitlicher Perspektive auf und verliert an Zeichnung.

 

 

 

Der Testbericht Samsung UE 55 C 6200 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 2350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.