Zwischen den vielen Modellneuheiten aus Südkorea geht der UE 48 H 6270 fast unter. Kein Wunder, bietet er doch im Vergleich zum großen Bruder weder ein extravagantes Design noch außergewöhnliche Ausstattungsmerkmale. Dafür gibt es solide Technik zum fairen Preis.
Ausstattung und Bedienung
Auf den ersten Blick erinnert der H 6270 mit seinem X-förmigen Standfuß in Chrom-Optik an Samsungs frühere Mittelklasse-Modelle. Passend dazu prangt unter dem Bildschirm aber eine geschwungene Zierspange, die in Kombination mit dem dünnen, schwarz glänzenden Rahmen für eine frische Optik sorgt. Auch das Innenleben hat der Hersteller aufpoliert. Zwar sind die technischen Spezifikationen wie Auflösung, Backlight und Clear Motion Rate praktisch unverändert geblieben, dafür legt der neue Quad-Core-Prozessor beim Bedienkomfort den höheren Gang ein – bislang verrichteten hier nur zwei Kerne ihren Dienst. Die Navigation durch die aufgeräumten Menüs gelingt entsprechend flüssiger als beim Vorgänger.
Das Smart-Hub-Portal entstammt der aktuellen 2014er-Generation und fasst in fünf Bereichen sämtliche Multimedia-Angebote zusammen. So lassen sich mit wenigen Handgriffen eigene Dateien vom USB-Speicher beziehungsweise über das Netzwerk abspielen sowie zahlreiche Internet-Dienste nutzen. Anders als bei den Ultra-HD-TVs erscheinen YouTube-Clips jedoch maximal in 720p- statt 1080p-Qualität. Wer Skype-Videotelefonate führen möchte, muss die Kamera VG-STC 3000 oder VG-STC 4000 für rund 80 Euro dazukaufen. Außerdem liegen weder 3D-Brillen noch die Smart-Remote-Fernbedienung mit Bewegungssensor und Mikrofon bei – der Fernseher ist also taub gegenüber Sprachbefehlen; diese werden erst ab der H-6470-Serie standardmäßig unterstützt.
Ab Werk klingen die nach unten abstrahlenden Lautsprecher etwas blechern. Dieses Problem lässt sich mithilfe des Fünf-Band-Equalizers im Audiomenü (Unterpunkt „Soundeffekt“) weitgehend beheben, so dass die Boxen danach einen satten Brustton und saubere Dialoge liefern. Gegen die bei gehobener Lautstärke auftretenden Verzerrungen sind die Regler allerdings machtlos.
Bildqualität
Anspruchsvolle Sportfreunde werden mit dem 48 H 6270 nur bedingt glücklich. Gerade in Fußballübertragungen, wo es auf ein helles und bewegungsscharfes Bild ankommt, verschmiert der Rasen bei schnellen Kameraschwenks zu einer matschiggrünen Fläche. Das Reduzieren der Leuchtkraft wirkt dem Problem zumindest etwas entgegen. Im Durchschnitt schafft das Edge-LED-Backlight dennoch rund 190 Candela pro Quadratmeter.
Die neutralsten Farben liefert wieder einmal der Bildmodus „Film“. Ohne weiteres Zutun reproduziert er selbst schwierige Nuancen originalgetreu – lediglich ein einziger Blauton weicht minimal vom Sollwert ab. Wer es ganz genau nimmt, kann dem Samsung über das umfangreiche Farbmanagement auf die Sprünge helfen. Am Kontrast haben wir nichts auszusetzen: Sowohl das Im-Bild- als auch das ANSI-Verhältnis liegen mit 1.066:1 respektive 465:1 auf sehr gutem Niveau. Nur in feinsten Pixelmustern von Testbildern könnte die Differenzierung besser sein. Auf eine Local-Dimming-Schaltung, wie sie teurere Geräte bieten, muss man wohl oder übel verzichten. Der Overscan ist nur bei 1080i-Sendern sowie bei HDMI-Zuspielung abschaltbar.
Technische Ausstattung und Bewertung
Der Testbericht Samsung UE 48 H 6270 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 790 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2014 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Billig muss nicht immer schlecht bedeuten! Trotz seines niedrigen Preises setzt sich der Samsung UE 55 H 6270 – wenn auch nur knapp – gegen die Konkurrenz durch. Zu verdanken hat er das vor allem den neutralen Farben und dem hohen Kontrast, der aus seitlicher Perspektive aber leider abnimmt.
Florian Friedrich, Martin Ratkovic, Udo Ratai