Panasonic DMP-BD 35 (Test)

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Panasonic DMP-BD 35 – Blu-ray-Player für 350 Euro

Test Panasonic DMP-BD 35 frontalDer derzeit preiswerteste Blu-ray-Player aus dem Hause Panasonic steckt im gleichen flachen und kompakten Gehäuse wie der BD 55 (audio­vision 11-2008). Der BD 35 verzichtet auf die analoge 7.1-Ton­ausgabe und kostet dafür 100 Euro weniger. Wie alle BD-Player von Panasonic bringt er ein SD-HC-Kartenlaufwerk mit.

Ausstattung und Bedienung

Bis auf die fehlenden Audioschnittstellen gleicht er dem BD 55 aufs Haar und erfüllt mit der Ethernet-Schnittstelle das Profil 2.0 für BD-Live. Das SD-Kartenlaufwerk, das auch hochauflösende Fo­tos und HD-Video abspielt, fungiert dann als Datenspeicher für Internet-Downloads. Ein knapp 60 Sekunden langer Trailer lässt sich über einen 3000er-DSL-Anschluss als Standardvideo in einer Minute herunterladen, in HD-Qualität dauert’s gut drei Minuten.

Aus der Klasse der Einsteiger-Player heben den BD 35 siebenfache Bildregler heraus, die sogar für BD-Live-Videos wirken und nur bei Fotos nicht aktiv sind. JPEG-Bilder zeigt der Player übersichtlich mit Vorschaubildern und flexiblen Diashow-Funktionen. Selbst Bilder mit mehr als elf Megapixel lassen sich skaliert darstellen, wenn auch nicht so scharf wie Fotos im Full-HD-Format. Auf CD gebrannte Fotos, DivX-Videos und MP3-Files oder auf DVD-R gespeicherte HD-Videos im Format AVCHD spielt der vielseitige Player ebenfalls ab.

Via HDMI gibt er Blu-ray-Discs standesgemäß bis 1080p inklusive 24p-Kinodarstellung aus, wobei sich über die "Display"-Taste der Fernbedienung vier voreingestellte Bild-Modi aufrufen lassen. Für die DVD-Wiedergabe gibt es einen progressiven Modus, der zwischen "Auto", "Video" und "Film" umschaltbar ist. Nur die Stellung "Film" liefert aber die stabile Filmmode-Erkennung für Kinofilme. Böse Falle dabei: Bei jedem Wechsel in den Standby, ja gar beim Öffnen der Schublade vergisst der Player diese Einstellung. Unbemerkt vom Nutzer aktiviert er den Modus "Auto", der bei Kinofilmen nicht perfekt arbeitet. Wie ein Nachtest ergab, zeigte der BD 55 in audiovision 11-2008 deshalb keinen perfekten Filmmode: Beim Einlegen der DVD für den Szenenvergleich hatte sich der progressive Modus – von den Testern unbemerkt – zurückgestellt.

Hochauflösenden HD-Ton im 7.1-Format reicht der Panasonic bei Bedarf vollständig als intern decodierten 7.1-PCM-Ton an ältere HDMI-Receiver weiter. Informationen zum Audio- und Videocodec der eingelegten Disc liefert die Display-Taste.

Test Panasonic DMP-BD 35 fernbedienung

Handlich und gut: An die deutliche Aufteilung der Funktionstasten auf der
Panasonic-Fernbedienung gewöhnt man sich schnell und gern.

Bildqualität Blu-ray

Dem BD 35 gelingen exakte Luminanz-Pegel mit nur minimalen Abweichungen bei der Farbdecodierung, 1080p-Kino liefert er in flimmerfreier Qualität mit 60 und 24 Bildern pro Sekunde. Zudem bieten seine Videoregler und Rauschfilter hervorragende Eingriffsmöglichkeiten, um beispielsweise dem leicht überschärften und körnigen Filmbild im Kriegsdrama "Der Patriot" entgegenzuwirken. Herausragend auch sein De-Interlacing bei HD-Video­material, aufgenommen in 1080/60i. Die Nummernschilder schnell durchs Bild fahrender Autos auf einer unserer Test-Discs, bei anderen Geräten oft ein Stolperstein, zeigen mit dem Panasonic weder Geisterbilder noch Ausfransungen.

Panasonic DMP-BD 35 rückseite

Nur der Ausgang für den analogen Mehrkanalton fehlt auf der Rückseite des BD 35;0
ihn bringt gegen 100 Euro Aufpreis der DMP-BD 55 mit.
Ansonsten muss man bei diesem Player auf nichts verzichten und kann die
Internetanbindung für BD-Live nutzen oder HD-Ton optional als 7.1-PCM-Ton über
HDMI ausgeben.

 

 

Bildqualität DVD

Wenn man erst mal weiß, dass man den Modus "Film" beim Einlegen einer DVD stets neu aktivieren muss, kann man sich glücklich schätzen: So eine stabile Kinodarstellung schafft in diesem Testfeld nur der Pioneer BDP-LX 08 – aber der kos­tet mit 1.000 Euro fast dreimal so viel. Top-DVDs wie "Gladiator" in der britischen Superbit-Version zeigt der BD 35 bei leicht angespitzter Bildschärfe mit einer Plastizität und Tiefenwirkung, die fast an HDTV erinnert.

Test Panasonic DMP-BD 35 menü
Vorsicht, Falle: Im Modus "Film" liefert der BD 35 fantastische Bilder
von Kino-DVDs. Beim Einlegen einer neuen Scheibe stellt er sich aber auf "Auto" zurück. 

Tonqualität

Für die analoge Tonausgabe gibt es einen rauscharm und präzise klingenden Cinch-Ausgang, ansonsten stellt der BD 35 Mehrkanalton ausschließlich digital als Bitstream oder PCM-Ton zur Verfügung. HD-Ton decodiert er vollständig, inklusive der Kanäle für die Surround-Back-Kanäle, als PCM-Ton, weshalb das über HDMI in beiden digitalen Varianten sehr dynamisch klingt und durch die plastische Raumabbildung begeistert.

Panasonic DMP-BD 35 seitlich

350 Euro: Der flache BD 35 braucht wenig Platz und frisst im Betrieb nur rund 15 Watt Strom.
Trotzdem leistet er sich tolle Features wie BD-Live und einen
SD-Kartenleser, auch für AVCHD-Video.

Fazit

Zu einem so günstigen Preis bietet derzeit kein anderer Player auf dem Markt so viele Funktionen und Features. Obwohl mit dem in Kürze erscheinenden BD60 schon wieder ein Nachfolger in den Startlöchern steht, der sogar Youtube-Videos abrufen können soll, gibt es für den DMP-BD 35 unsere Auszeichnungen, da er  bei DVD das Niveau der Einsteigerklasse übertrifft. Wer jetzt den Blu-ray-Sprung wagen will, liegt mit ihm goldrichtig.

 

 

Technische Ausstattung und Bewertung

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Der Testbericht Panasonic DMP-BD 35 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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