Optoma GT 1080 (Test)

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Die extreme Weitwinkel-Optik des Optoma GT 1080 erinnert an ein großes Fischauge und befeuert aus 120 Zentimetern Abstand eine zweieinhalb Meter breite Leinwand. Der weit nach oben versetzte Shiftwinkel und die Brennweite sind fix. Anstelle des optischen Zooms sorgt der besonders weit einstellbare digitale Zoom für Flexibilität. Mithilfe eines Gitterlinien-Testbilds sowie der drei höhenverstellbaren Füße gelingt die Bildausrichtung schnell, aber nicht ohne eine Verzeichnung. Die elektronische Trapez-Korrektur wird ausschließlich auf einem schiefen Untergrund gebraucht. Die Einstellung des Fokusrings dauert allerdings etwas länger und fordert Kompromisse: Das Objektiv löst nach oben und zur Seite hin nicht alle Bildecken gleich scharf auf und auch die Ausleuchtung lässt zum Rand hin spürbar nach.

optoma-pcAm Terminal lassen sich zwei HDMI-Quellen anschließen, wobei die MHL-Funktion des ersten Eingangs Fotos und Videos kompatibler Tablets respektive Smartphones auf die große Leinwand spiegelt. Gut gefällt uns die beleuchtete Fernbedienung, die mit Direkttasten für Helligkeit, Kontrast und Bildquelle sowie Farbmanagement, Farbtemperatur und Gamma verwöhnt. Eine Standbild-Funktion gibt es nicht, dafür aber einen Sleep Timer (30 bis 990 Minuten). Die zehnstufige Lautstärke-regelung arbeitet etwas grob und der Ton wird nach vorne zur Leinwand abgestrahlt. Dennoch überzeugt der ausgewogene Klang des kleinen Breitband-Lautsprechers. Per Miniklinke versorgt der Optoma einen Stereoverstärker mit analogem Ton und mithilfe des 89 teuren Sets aus 3D-Emitter und 3D-Brille (jede weitere Brille kostet 79 Euro) laufen im Heimkino auch dreidimensionale Filme.

Praktisch: Die beleuchtete Fernbedienung des Optoma bringt Direkttasten für Helligkeit, Kontrast und Bildquelle sowie Farbmanagement, Farbtemperatur und Gamma mit.

Praktisch: Die beleuchtete Fernbedienung des Optoma bringt Direkttasten für Helligkeit, Kontrast und Bildquelle sowie Farbmanagement, Farbtemperatur und Gamma mit.

Bildqualität

Ähnlich wie der Benq TH 682 ST leidet der Optoma unter einem bei Grün und Cyan eingeschränkten Farbraum. Im Unterschied zum Rivalen ist Optomas Brilliant-Color-Schaltung aber feinstufig einstellbar und verzichtet auf einen übermäßig hohen Weißanteil. Im neutralsten Bildmodus „Bezug“ gelingt dem Einsteiger-DLP deshalb zumindest im YUV-Farbmodus noch eine halbwegs ausgewo-gene, wenn auch ein wenig blasse Farbdarstellung. HDMI-Quellen im RGB-Modus schmecken dem Projektor dagegen weniger. Hier wirken grüne Farben noch dunkler und die beiden Regler „Farbsättigung“ und „Farbton“ verschwinden aus dem Menü. Bildtüftler können dann nur noch über das Farbmanagement den Farbton, die Sättigung und die Verstärkung nachjustieren, etwa um das etwas schmutzige Gelb aufzuhellen. Grün und Rot wirken im bunt animierten Vorspann von „Casino Royale“ stets ein wenig blass, aber nicht unnatürlich. Feine Details oder weiße Schrifteinblendungen zeichnet die Optik zum Rand hin bereits sichtbar weicher. Und die rotierenden Stege der Roulette-Kessel verschmieren beim Optoma etwas stärker.

Begrenztes Potenzial: Die Farben des Optoma wirken dank dezenter Brilliant-Color-Schaltung zwar etwas heller, erscheinen dennoch zu blass und schwach gesättigt.

Begrenztes Potenzial: Die Farben des Optoma wirken dank dezenter Brilliant-Color-Schaltung zwar etwas heller, erscheinen dennoch zu blass und schwach gesättigt.

Flexibler Digitalzoom: Der Optoma GT 1080 kann den Bildinhalt fünfstufig verkleinern oder er zoomt in 25 Stufen sehr weit in das Bild hinein.

Flexibler Digitalzoom: Der Optoma GT 1080 kann den Bildinhalt fünfstufig verkleinern oder er zoomt in 25 Stufen sehr weit in das Bild hinein.

Spartanisch: Der Optoma verfügt über zwei HDMI-Eingänge, einer davon mit MHL-Funktion. Mit seinen Zehn-Watt-Breitbändern und analogem Tonausgang taugt der Projektor auch als mobiler Alleinunterhalter.

Spartanisch: Der Optoma verfügt über zwei HDMI-Eingänge, einer davon mit MHL-Funktion. Mit seinen Zehn-Watt-Breitbändern und analogem Tonausgang taugt der Projektor auch als mobiler Alleinunterhalter.

Mit 1.160 Lumen reicht die Lichtausbeute für 3,4 Meter breite Leinwände, im Eco-Modus für drei Meter bei einem auf knapp 200 Watt reduzierten Stromverbrauch. Der Geräuschpegel des Lüfters sinkt im Dynamic-Black-Modus in dunklen Szenen weiter. Zudem steigert die Kombination aus Kontrastspreizung und Lampensteuerung den sehr schwachen nativen Kontrast in der düsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ auf das Vierfache. Nebenwirkung der Schaltung sind aber starke Pumpeffekte beim Wechsel auf eine helle Szene. In den sonnigen Strandszenen auf den Bahamas bringt die Dynamic Black-Schaltung ohnehin nichts. Hier hellt das Streulicht von Optomas extremer Weitwinkel-Optik dunkle Bildpartien stärker auf. Kontrast und Bildschärfe wirken auch bei 3D-Filmen begrenzt. Brillenträger stören sich dabei an Reflexionen, die mit der gut vergüteten 3D-Brille von Acer nicht auftauchen. An der Vollbildwandlung des Videoprozessors gibt es hingegen nichts auszusetzen und auch beim Thema Regenbogenblitzer verhält sich der Optoma gutmütig.

850 Euro: Die feste Optik des Optoma ist extrem weitwinklig ausgelegt. Wer auf eine Kurzdistanz-Projektion angewiesen ist, bekommt ein ordentliches Heimkino-Bild, wenn auch mit Einschränkungen bei Kontrast und Schärfe.

850 Euro: Die feste Optik des Optoma ist extrem weitwinklig ausgelegt. Wer auf eine Kurzdistanz-Projektion angewiesen ist, bekommt ein ordentliches Heimkino-Bild, wenn auch mit Einschränkungen bei Kontrast und Schärfe.

optoma-wertung

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Der Testbericht Optoma GT 1080 (Gesamtwertung: 61, Preis/UVP: 850 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2015 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

61 befriedigend

Mit seinem extrem weitwinkligen Objektiv füllt der simpel ausgestattete Optoma große Leinwände aus kürzester Distanz. Die Farben zeichnet er aber etwas blass und auch in Sachen Kontrast und Bildschärfe liegt der GT 1080 hinter der DLP-Konkurrenz mit weniger starken Weitwinkel-Optiken.

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