LG BD 390 (Test)

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LG BD 390 – Blu-ray-Player für 350 Euro

Test LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 EuroSchon der LG BD 370 für 280 Euro (Test in audiovision 8-2009; inzwischen zu Marktpreisen unter 200 Euro erhältlich) sorgte mit seinem flotten YouTube-Zugang und einem überzeugenden Bedienkonzept für Furore. Nur wenige Monate später setzen die Koreaner mit dem BD 390 noch eins drauf und spendieren ihm neben einem analogen 7.1-Ton­ausgang  DLNA- und Wireless Streaming. Und mit seinem kompletten Farbmanagement lässt er die Konkurrenz in puncto Ausstattung hinter sich.

Ausstattung und Bedienung

Im Bereich der Netzwerk- und Multimedia-Applikationen bietet in diesem Testfeld einzig der LG der neuen Playstation 3 die Stirn. Den Abruf von YouTube-Videos oder das Streaming beherrscht kein weiteres Modell. Besonders erfreulich: Das klappt dank der DLNA-Kompatibilität und seiner sauberen Menüführung, die einige Feinheiten wie variable Ordneransichten bei der Datei- und Verzeichnisnavigation aufweist, sogar mit hohem Komfort.
Über das Netzwerk lassen sich die Video-Formate AVCHD, DivX und DivX HD sowie H.264-Videos abspielen, nicht aber WMVHD oder VC-1-Codecs. Stellt man den Player bei HDMI-Ausgabe auf YUV, zeigt er Fotos über das Netzwerk mit besseren Farben und Kontrasten als mit RGB. Per USB kappt er ganz helle und dunkle Bildinhalte der Fotos. Neben MP3-Musik spielt der LG über USB nur DivX-Videos im korrekten 16:9-Bildformat ab.
Ein Heimkino-Highlight sind die 13 Videoregler inklusive sechsfachem Farbmanagement für Primär- und Sekundärfarben, die in beiden HDMI-Farb­räumen (RGB und YUV) wirksam werden. Damit kompensiert der Player effektiv Farbfehler des angeschlossenen Displays bei der Wiedergabe von Blu-ray-Scheiben, DVDs oder Netzwerk-Videos – nur bei Fotos muss man darauf verzichten. So gelingt es dem LG beispielsweise, die fehlerhafte HDTV-Farbdecodierung unseres bereits betagten DLP-Projektors Optoma HD 70 zu beheben: Dessen übertriebene Grüntöne senkt er fein ab und hebt dafür das zu schwache Rot an – schon sieht das HDTV-Bild des Projektors eine Klasse besser aus. Auch Projektoren mit altersschwacher Lampe, deren Rotanteil schwindet, oder manchem Flachbildschirm mit erweitertem Farbraum hilft der BD 390 mit seinen Farbsättigungsreglern so auf die Sprünge – super!
Auch der leise Betrieb ohne Lüfter sowie der niedrige Stromverbrauch sprechen für den LG: Sie liefern dem Alleskönner im direkten Duell mit der Playstation 3 von Sony starke Argumente.

Test LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 Euro

Kompakt: Auf der JVC-Fernbedieung drängeln sich viele Knöpfe,
darunter eine praktische Taste zum Umschalten der Bildauflösung.

Bildqualität Blu-ray

Im Modus "Benutzereinst." sind alle 13 Vi­deo­reg­ler verfügbar; hier gibt der LG auch ultra­wei­­ße und ultraschwarze Pegel aus. Im RGB-Farb-
raum liefert er zwar korrekte Farben, verschluckt aber den dunkelsten Balken eines Pluge-Testbilds, das zur Helligkeitseinstellung des Displays dient. Im YUV-Farbraum passt alles. Das De-Interlacing von 1080i-Dokumentationen gelingt dem LG sehr gut, nur bei superschnellen Schwenks von unserer Test-Disc zeigt er vereinzelt Kämme oder Geisterbilder. 1080p-Kinofilme bringt er zusammen mit dem Pio­neer so gut wie kein anderer auf den Schirm.

Test LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 Euro

Für alle Fälle gerüstet: Über HDMI überträgt der LG BD 390 alle
Hochbit-Tonformate als Bitstream oder PCM-Ton, zusätzlich stehen
sie sogar am analogen 7.1-Cinchausgang zur Verfügung. Neben LAN komplettiert
die eingebaute WLAN-Funktion das umfangreiche Anschlusspotential.

 

 

Bildqualität DVD

Obwohl der BD 390 keine Vollbildmarker nutzt, schafft er eine saubere und weitgehend flimmerfreie Darstellung von Film-DVDs. Ganz so perfekt wie dem Pioneer BDP-LX 52 gelingt ihm das aber nicht. Konzert-DVDs oder Dokumentationen bringen die automatische Filmmode-Erkennung des Players aus Korea dagegen nie aus dem Tritt.

Test des LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 €
Echtes Farb­management: Der LG kann als erster Blu-ray-Player die Farbsättigung
einzelner Primär- und Sekundärfarben selektiv nachregeln und so Farbfehler des Displays ausgleichen.

Tonqualität

HD-Ton liefert der LG als Bitstream, aber auch als PCM oder analog, wobei man auf die analoge Variante nur im Notfall zurückgreifen sollte. Trotz des hübsch aufgemachten Lautsprecher-Setups lassen sich die Pegel hier nämlich nur grob anpassen, eine Laufzeitkorrektur fehlt. HD-Ton von Dolby Digital Plus und TrueHD bereitet der LG übrigens auch für ältere Receiver ohne HDMI gut auf: Er versorgt sie mit neu codiertem DTS-Ton, der dynamischer klingt als der einfache Dolby-Kern.

Test des LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 €

350 Euro: Unter der hübschen Haube des LG BD 390 steckt ein vielseitiger
BD-Player mit einer modernen Medien-Plattform für PC-Streaming und YouTube-Videos.

Fazit

Mit dem BD 390 hat LG einen gut zu bedienenden Alleskönner entwickelt, der nicht nur scharfe und farboptimierte Blu-ray-Bilder zeigt, sondern auch YouTube-Videos oder Multimedia ins Heimkino holt. Keine Schnittstelle fehlt, dazu ist er leise und sparsam – ein echter Siegertyp.

Test des LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 €

 

 

Technische Ausstattung und Bewertung

Test des LG BD 390 - Blu-ray-Player für 350 €

 

 

Der Testbericht LG BD 390 (Gesamtwertung: 91, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2009 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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