Denon AVR-X 2100 W (Test)

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Denon AVR-X 2100 W – AV-Receiver für 650 €

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 €Bislang mussten wir an Denon-Receivern die fehlende WLAN-Integration und eingeschränkte WLAN-Nachrüstbarkeit bemängeln. Damit ist es nun vorbei, denn die 2014er-Modelle  haben WLAN und Bluetooth an Bord. Für optimalen Klang unter schwierigen Bedingungen sorgt die Einmess-Automatik von Audyssey, die acht Mikrofon-Positionen zur Klangkorrektur berücksichtigt. 

Ausstattung & Praxis

Im Vergleich zum Vorgänger AVR-X 2000 (Test audiovision in 9-2013) ist die Hochglanzfläche unter dem Display verschwunden, was den neuen 7.2-Receiver edler aussehen lässt. Allerdings könnte der für die Front verwendete Kunststoff eine solidere Anfassqualität aufweisen. Zudem wären mehr Anschlüsse nicht schlecht: Zwar gibt es reichlich, doch S/PDIF-Eingänge in Cinch-Form fehlen komplett. Nach dem Vorbild von Yamaha verfügt der AVR-X 2100 W über einen gut funktionierenden Eco-Modus. Er lässt sich durch Drücken der gleichnamigen Taste aktivieren und senkt den Stromverbrauch bei gehobener Zimmerlautstärke (5 x 5 Watt) von 287 auf 126 Watt. Mit feinen Schritten für Pegel und  Distanz von einem halben Dezibel respektive einem Zentimeter sind bei manueller wie automatischer Einrichtung die Voraussetzungen für präzisen Mehrkanal-Klang gegeben. Die Surround-Back-Endstufen des 7.2-Receivers steuern wahlweise Höhenkanäle an, beschallen ein zweites Stereopaar (Pair B), Bi-Amping-Boxen oder einen weiteren Raum (Zone 2).

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 € 
Gelungen: Die Denon-Fernbedienung bietet den besten
Kompromiss aus Übersichtlichkeit und vielen Direktfunktionen.
 

Zur manuellen Klangregelung offeriert der Verstärker einen Grafik-Equalizer mit neun Bändern, der auf alle Lautsprecher außer auf den Subwoofer-Ausgang wirkt. Wahlweise kann man jede Box mit eigenen Einstellungen versehen, oder alle Lautsprecher zugleich ändern, was die Bedienung vereinfacht. Apropos Bedienkomfort, der ist dank gut strukturierter Menüs, aufgeräumter Fernbedienung und detaillierter Anleitung auf CD vorzüglich. Videoseitig glänzt der Denon mit 4K-Einspeisung bis 60 Hertz und -Skalierung sowie „isf-zertifierten“-Bildreglern mit Anpassung von Helligkeit und Kontrast, den Kopierschutz HDCP 2.2 haben aber erst die im Herbst erscheinenden Top-Modelle an Bord. Beim Thema Multimedia punktet der AVR-X2100 mit einem USB/DLNA-Audioplayer, der überdurchschnittlich viele Dateitypen abspielt, allerdings bei NTFS-formatierten USB-Speichern versagt. Web-Radio, Spotify und die Bildersuchmaschine flickr runden die Ausstattung ab.   

 

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 € 
Der 9-Band-EQ lässt sich bequem einstellen und verfügt
über einen großen Regelbereich von -20 bis +6 dB.

 

 

 

Tonqualität

Im Messlabor wartet der Receiver mit guten Leistungswerten auf, die in unserem Dreierfeld nur der Sony knapp überbietet. Je nach Boxenimpedanz und Kanalauslastung liefert der Denon zusammengerechnet bis zu 485 Watt, was für laute Kinoabende genügen sollte. Den Hörtest starteten wir aber eher gediegen mit Steely Dans „Gaslighting Abbie“, deren 5.1-Dolby und -DTS-Tonspur der Denon im Bass druckvoll und in den Höhen sauber aufgelöst wiedergibt. Krachen ließen wir es bei dem tiefbassaufgeladenen Dolby-TrueHD-Trailer „Spheres“, der bei entsprechenden Lautstärken die Deckenplatten in unserem Hörraum ordentlich mitklirren ließ, obwohl der Receiver zunächst ohne Subwoofer-Unterstützung auskommen muss. Letzteren stellen wir ihm im zweiten Hördurchgang zur Seite, wo es auf den Klang mit Einmessung ankommt: Hier muss man sich länger gedulden als bei Yamaha und Sony, doch das Umsetzen des Mikros lohnt sich: MultEQ XT gleicht Pegel und Distanz sauber ab und korrigiert die Frequenzgänge jeder Box außer des Subwoofers. Der Audyssey-EQ lässt sich nicht editieren, regelt dafür aber feiner als der Grafik-EQ und zeigt mit einer Grafik die Korrekturen an. Es stehen drei Klang-Presets zur Auswahl, von denen uns „Reference“ am besten gefiel: Das Timbre ändert sich kaum, doch die Präzision steigert sich spürbar: Die Stimme von Donald Fagen im eingangs gehörten Steely-Dan-Stück steht präsenter und losgelöster im Raum, ohne aufdringlich zu klingen. Allenfalls der Sub könnte für unseren Geschmack einen Tick lauter aufspielen. Mit dem CinemaEQ, Dynamic EQ und -Volume kann man den Klang weiter anpassen, ohne auf den AudysseyEQ verzichten zu müssen.

Auch bei Stereo-Wiedergabe macht der Denon, insbesondere über den optischen Eingang und im Pure Direct-Modus, mit seinem neutralen und seidig-feinen Klang viel Spaß.

 

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 €
650 Euro: Die Front im Metallic-Look sieht auf dem Foto hübsch aus,
sie ist aber wie in der Preisklasse nicht anders zu erwarten aus Kunststoff.
Ausgesprochen gut gefällt uns das 16-stellige Matrix-Display mit separater Dezibel-Anzeige.  

 

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 €
Reichlich HDMI: Während man neun HDMI-Audioquellen anschließen kann,
gibt es für analoge Quellen nur vier Eingänge. Die Antennen sorgen
für optimalen WLAN- und Bluetooth-Empfang und lassen sich bei Bedarf einklappen.

 

 

Fazit

Mit seiner beachtlichen Verstärkerleistung, der hochwertigen Einmess-Automatik und der komfortablen Bedienung sichert sich der Denon den Testsieg. Zu bemängeln sind nur Kleinigkeiten wie fehlende S/PDIF-Anschlüsse in Cinch-Form.    Florian Goisl

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 €

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Denon AVR-X 2100 W - AV-Receiver für 650 €

 

 

 

 

 

Der Testbericht Denon AVR-X 2100 W (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2014 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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