Denon AVR-X 2000 (Test)

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Denon AVR-X 2000 – AV-Receiver für 600 Euro

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 €Denons neue X-Serie leitet sich den eigenen Marketingstrategen nach von "Xcellent performance" und "Xcellent usability" ab – der Hersteller verspricht also hervorragende Leistung und bequemste Bedienung. Ob das auch auf den neuen Mittelklasse-Receiver AVR-X 2000 zutrifft, zeigt unser Test.   

Ausstattung & Praxis

Hinter der etwas schlicht anmutenden, ausschließlich in Schwarz erhältlichen Kunststofffront verbirgt sich ein reichhaltiges Ausstattungspaket. Das Siebenkanal-Modell verfügt mit MultEQ XT über die zweitaufwändigste Einmess-Automatik des US-Spezialisten Audyssey sowie exakte Einstellmöglichkeiten fürs Boxen-Setup: Auf ein halbes Dezibel respektive einen Zentimeter genau lassen sich die Lautsprecher abgleichen, was die Voraussetzung für einen präzisen Raumklang schafft. Einziges Manko: Bei der Pegeljustage springt stets der interne Rauschgenerator an, was beim Abgleich mittels Testdisc stört. Den Klang optimiert ein leistungsfähiger Automatik-Equalizer; alternativ steht ein Neun-Band-Grafik-EQ bereit, der individuell eingestellt werden kann.

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 € 
  Aufgeräumt: Wenig Direktfunktionen,
dafür unkompliziert zu bedienen ist die
mitgelieferte Denon-Fernbedienung.   

Darüber hinaus bietet der Receiver Filter zur lautstärkeabhängigen Klanganpassung (Dynamic EQ) und Hochtondämpfung für schrill klingenden Filmton (Cinema EQ). Die sieben diskreten Leistungsverstärker lassen sich flexibel zuweisen, möglich ist unter anderem die separate Stereo-Beschallung eines zweiten Raums (Zone 2), doch lassen sich hier keine digitalen Audioein­gänge zuweisen. Das Anschlussfeld ist im Vergleich zur Konkurrenz etwas spartanisch, zumindest einen digitalen Cinch-Eingang hätte der Hersteller spendieren können. In multimedialer Hinsicht punktet der AVR-X 2000 mit seinem USB-/DLNA-Audioplayer, der sich auf alle wichtigen Dateitypen inklusive FLAC sowie ALAC versteht und dank Gapless-Fähigkeit Live-Alben ohne störende Unterbrechung zwischen den Tracks abspielt. Beim Netzwerk­zugang ist der Denon-Besitzer leider auf ein LAN-Kabel angewiesen, während die anderen Testkandidaten WLAN an Bord haben oder sich per Adapter entsprechend aufrüsten lassen. Dafür ist die Videoverarbeitung auf dem neuesten Stand: Der Receiver nimmt 4K-Signale entgegen und skaliert niedriger aufgelöste Videosignale auf 4K-Auflösung. Dabei bleibt sogar das übersichtlich gestaltete, transparente Bildschirmmenü erhalten. Das Handbuch auf CD-ROM ist vorbildlich detailliert.

 

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 € 
  Vorbildlich: Per Info-Taste zeigt der Receiver auf einen Blick,
welche Eingangs- und Ausgangskanäle vorliegen.

 

 

Tonqualität

Gegenüber seinem gleich teuren Vorgänger AVR-2113 bietet der Erbe ein ähnlich hohes Leistungs­niveau, allerdings zieht er – wie alle fünf Receiver des Testfelds – mit knapp 300 Watt recht viel Strom aus der Steckdose. Dafür entschädigt der Mittelklässler mit einem dynamischen Klangerlebnis: Unser oft in den Hörtests bemühtes "3 Doors Down“-Rockkonzert gibt er bei hohen Pegeln sauber und schlackenfrei wieder. Die Bässe überzeugen trotz Abwesenheit eines Subwoofers in der Dolby- wie DTS-Fassung durch Druck – Zeichen eines sauberen Bassmanagements, das bei der neuen Denon-Receiver-Generation verbessert wurde. Knapp 400 Watt Gesamtleistung im Fünf-Kanal-Betrieb genügen, um im Hörraum ohrenbetäubende Pegel zu erzielen. Bei Steely Dans „What A Shame About Me“ lässt er den Tiefbass der Kickdrum angenehm wuchtig nachschwingen. Die Einmess-Automatik gleicht Pegel und Distanz aller Lautsprecher exakt ab, wodurch ein perfekter Raumklang entsteht – den Frequenzgang der Boxen glättet sie anhand von bis zu acht Proben im Raum, wodurch sie lokale Verfärbungen gut von Lautsprecherdefiziten unterscheiden kann. Vor allem im Modus „Audyssey“ überzeugt das Ergebnis: Das Boxenset spielt homogener zusammen, feine Effekte wie die in den hinteren Kanälen abgemischten Hallfahnen schweben im Raum und lösen sich von den Boxen. Auch bei Stereo-Wiedergabe überzeugt der Denon mit Neutralität, Ausgewogenheit und Detailtreue.

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 €
600 Euro: An der Verarbeitungsqualität der Kunststofffront gibt es nichts auszusetzen,
dennoch wirkt der Hochglanzschein unter dem Display an
einem AV-Receiver irgendwie gewöhnungsbedürftig.

 

 

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 €
Ausgedünnt: Für den Alltag bietet der Receiver zwar genügend Anschlüsse,
verglichen mit anderen Modellen wirkt die Rückseite jedoch etwas spärlich bestückt.

 

 

Fazit

Der Denon ist ein empfehlenswerter Mittelklasse-Receiver, der vor allem durch seine leistungsfähige Einmess-Automatik, reichhaltige Ausstattung sowie komfortable Bedienung besticht. Er verpasst nur denkbar knapp den Testsieg.  Florian Goisl, Udo Ratai

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Denon AVR-X 2000 - AV-Receiver für 600 €

 

 

 

 

 

Der Testbericht Denon AVR-X 2000 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2013 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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