Denon AVR-1911 (Test)

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Denon AVR-1911 – AV-Receiver für 500 Euro

Denon AVR-1911 - AV-Receiver für 500 €Zwei Platzhirsche tummeln sich in diesem Testfeld: Der Pioneer VSX 920 und der Denon AVR-1911 kosten beide 500 Euro und bieten beide eine gute Ausstattung. Während der Pioneer auf Multimedia setzt, punktet der Denon mit neuen HDMI-Funktionen wie dem TV-Rückkanal (ARC) und der Durchleitung des Signals im Standby.

Ausstattung und Technik

100 Euro mehr als das 5.1-Modell kostet der AVR-1911. Dafür liefert er mehr Verstärkerleistung, mehr Videofunktionen und sieben statt fünf Endstufen, die sich flexibel einsetzen lassen. Das für die Surround-Back-Kanäle vorgesehene Paar versorgt wahlweise auch einen zweiten Raum (Zone 2), ein weiteres Boxenpaar (Speaker B), Höhen-Effektlautsprecher (ProLogic IIz) oder Front-Lautsprecher im Bi-Amping-Verfahren. Die Audio-Einstellungen klappen wie beim kleineren Modell vorbildlich – Audysseys MultEQ misst vollautomatisch Lautstärke, Distanz, Bassentlastung und Entzerrung jedes Lautsprechers ein und erfasst die Akustik an gleich sechs Stellen im Raum. Manuelle Korrekturen an Lautsprecherpegel und Distanz lassen sich feinfühlig vornehmen; für Front-, Center-, Surround- und Surround-Back-Kanal gibt es jeweils eigene Bass-Entlastungsfilter mit einem Regelbereich zwischen 40 bis 250 Hertz. Mit Hilfe eines neunbändigen Grafik-Equalizers gelingen Klangkorrekturen für jeden Audiokanal. Die Bedienung erfolgt über ein einfaches, aber gut gemachtes Bildschirmmenü, das detailliert über die Video- und Audioeigenschaften eingehender HDMI-Signale informiert. Mit den vielen Tasten der Fernbedienung kommt man dank durchdachter Gruppierung und deutlicher Beschriftung gut zurecht.

Test des Denon AVR-1911 - AV-Receiver für 500 €

Täuschung: Die Fernbedienung ist übersichtlich. Einen dritten Hörraum,
wie auf dem Geber vorgesehen, versorgen aber nur die größeren Denon-Modelle.

Im Unterschied zum kleineren Denon wandelt der große nicht nur analoge Videosignale in digitales PAL (HDMI-576i), sondern skaliert sie auch in andere Auflösungen bis maximal 1080p. Das Bild zeichnet sich durch hohe Qualität aus, eingehende Halbbilder werden zu sauberen Vollbildern verwoben; anders als beim Pioneer ist dafür kein Umschalten nötig. Hochauflösende Signale sollte man aber ohne Bearbeitung durchschleusen, da bei 1080p-Ausgabe ein feines Flimmern auftritt. Bei der Durchleitung des HDMI-Signals im Standby-Betrieb beträgt der Verbrauch nur fünf Watt, während sich Onkyo und Sony rund 30 Watt genehmigen.

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Komfortabel: YUV-Signale kann der Denon mangels Ausgang zwar nicht durchleiten,
dafür wandelt er sie, genau wie andere analoge Signale, in guter Qualität in HDMI um.

 

 

Tonqualität

Im Messlabor legt der Denon vor: Im Stereo- wie im Fünfkanal-Betrieb hält er mit 144 respektive 84 Watt die größten Leistungsreserven des Testfelds bereit, dicht gefolgt vom Pioneer. Die Einmess-Auto­matik stellt Pegel, Distanz und Größe auf Anhieb richtig ein. Der Equalizer minimiert die kleinen Klangunterschiede, die durch die Raumakustik zwischen den einzelnen Boxen entstehen, wenngleich ihm die Abstimmung – wie bei den anderen Receivern mit Auto-Equalizer – ein wenig zu hell gerät.
Ohne Entzerrer klingen Audio-CDs wie das Morcheeba-Album "Dive Deep" angenehm offen und spritzig; zwischen HDMI- und optischem Eingang treten dabei leichte Unterschiede auf. Per HDMI musiziert der Denon ähnlich räumlich wie der Pio­neer, der Bass tönt eher zurückhaltend. Über die optische Verbindung kommt ein fülliges, rundes und fokussiertes, aber weniger räumlich wirkendes Klangbild zustande.

 Test des Denon AVR-1911 - AV-Receiver für 500 €

500 Euro: Mit großen Drehrädern, geschwungener Front und riesiger Displayaussparung wirkt der Denon hochwertig.

Bei 5.1- bzw. 7.1-Material rücken diese Unterschiede aber in den Hintergrund, der eigentliche Klangcharakter des Denon tritt stärker hervor. Gut zeigt sich das beim Silbermond- Konzert auf der Blu-ray "Laut gedacht  – Live". Das Schlagzeugblech der fein auflösenden DTS-HD-Aufnahme klingt zwar nicht stressig, aber heller als beim Pioneer, während der tiefe Bass der Kickdrum weniger Wucht entwickelt. Zudem spannt der Pioneer die Bühne etwas breiter auf, während der Denon das Klanggeschehen äußerst präzise, aber etwas zentrierter darstellt. Gerade bei Actionfilmen wie "Ein Quantum Trost" (DTS 5.1), die man mit hohem Pegel hört, ist das eingebaute Cinema-Filter eine feine Sache: Mit ihm lassen sich wie beim Pio­neer die Höhen sanft absenken, ohne dass Dialogverständlichkeit oder Musikwiedergabe leiden. Gut gefällt uns auch der DynamicEQ: Diese intelligente Loudness-Schaltung stellt ein ausgeglichenes Klangverhältnis zwischen Bässen, Mitten und Höhen her, unabhängig von der Lautstärke.

Test des Denon AVR-1911 - AV-Receiver für 500 €

Zweckmäßig: das Text-Menü des Denon 1911, hier zu sehen die Einstellungen für die HDMI-Ausgabeskalierung.

 

Fazit

Der Denon überzeugt durch einen klaren, offenen Klang und seine für diese Preisklasse üppige Ausstattung. Der Hauptunterschied zum gleich teuren Pioneer liegt in der etwas dünneren Basswieder­gabe im Mehrkanalbetrieb.

Test des Denon AVR-1911 - AV-Receiver für 500 €

 

Technische Ausstattung und Bewertung 

Test des Denon AVR-1911 - AV-Receiver für 500 €

 

 

Der Testbericht Denon AVR-1911 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2010 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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