ASW OPUS-C / 06 SET (Test)

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ASW Opus-Set – 5.1-Set für 2.500 Euro

Test ASW Opus-Set - 5.1-Set für 2.500 EuroASW will mit seinem Opus-Lautsprecherset den Spagat zwischen modernem Design und hochwertigem Klang schaffen. audiovision spielt dabei den Punktrichter.  

Als einer der letzten Hersteller in Deutschland fertigt ASW aus Vreden im westlichen Münsterland die Gehäuse für seine Lautsprecher noch komplett selbst. Dass das nicht viel teurer sein muss als der übliche Zukauf aus China, zeigt das Opus-Boxenset: Mit seinen stilvoll-geschwungenen Formen passt es in jede Design-Ausstellung, strapaziert für 2.510 Euro den Geldbeutel der Heimkino-Fans aber nicht über Gebühr. ASW nutzt die Vorteile der eigenen Fertigung, um das Set mit insgesamt 16 verschiedenen Oberflächen anzubieten – ein konkurrenzloser Service (Details dazu im Kasten rechts).

Technik

Neben der Form kommt auch der Inhalt nicht zu kurz. Die Chassis, die das Team um Entwicklungschef Willi Nienhaus einsetzt, machen schon äußerlich einen hochwertigen, sauber verarbeiteten und durchdachten Eindruck. So besitzen die Tieftöner eine Membran aus Glasfaser-Gewebe, das recht steif ist, aber trotzdem eine ordentliche innere Dämpfung aufweist und so Materialresonanzen kaum eine Chance lässt.
Da alle Boxen des Opus-Sets sehr schlank sind, wählte Nienhaus einen recht kleinen Tieftöner mit nur zehn Zentimetern Durchmesser. Damit er trotzdem bei tiefen Frequenzen noch mitspielt, bekam er ordentlich Hub mit auf den Weg, frei nach dem Motto: Was an Größe nicht vorhanden ist, muss man halt durch Beinarbeit ersetzen, in diesem Fall eben durch lange Membran­wege. Damit dabei nicht etwa ein störendes Luftpolster im Inneren des Chassis auftritt, verzichtet ASW auf eine hermetisch schließende Staubschutz-Kalotte im Zentrum der Membran. Dadurch lässt sich ein spitz zulaufender, so genannter Phase Plug auf dem Kern des Pols platzieren, der bei mittleren Frequenzen für eine gleichmäßigere Abstrahlung sorgen soll. Im Surround-Lautsprecher Opus M/06 kommt ein Tieftöner zum Einsatz, in der Frontbox Opus L/06 und im Center Opus C/06 je zwei. Sie werden von der Frequenzweiche, die mit hochwertigen Bauteilen bestückt ist, aber nicht gleich behandelt: Eines der beiden Basschassis in der Front- und der Centerbox ist ausschließlich für die tiefen Töne zuständig, das andere überträgt auch die Mitten bis zum Übergabepunkt zum Hochtöner.

Test ASW Opus-Set - 5.1-Set für 2.500 Euro
Nicht üppig, aber praxisgerecht hat ASW den Opus-Subwoofer mit Anschlüssen
und Bedienelementen versehen. Erwähnenswert ist der getrennte,
ungefilterte LFE-Eingang zum Anschluss an AV-Receiver.

Der wiederum arbeitet mit einer Kalotten-Membran aus einem sehr fein gewebten Textilmaterial, das erfahrungsgemäß für eine seidige, luftige Wiedergabe sorgt. Genau wie die Tieftöner ist auch das Hochtonchassis magnetisch geschirmt.
Sehr ungewöhnlich, nämlich als flache Box, formte ASW den Subwoofer Opus SW 200/6. Sein 20-Zentimeter-Chassis sitzt auf einer der Seitenwände, die Anschlüsse finden sich auf der gegen­überliegenden Seite, die Bassreflexöffnung rückt auf eine der Schmalseiten. Dank dieser Form lässt sich der Subwoofer auch an Stellen unterbringen, an die ein herkömmlich großer Basswürfel einfach nicht passt. Selbst wenn er einfach nur normal im Raum steht, wirkt dieser Subwoofer elegant.

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Auch ohne Abdeckung noch immer elegant: Das gefällige Design wird selbst bei
direkter Sicht auf die Chassis (hier der Center Opus C/06) kaum beeinträchtigt.

Tonqualität Surround

Zum Glück leidet die Wiedergabe nicht unter der eigenwilligen Form des Subwoofers. Mit 28 Hertz unterer Grenzfrequenz und 104 Dezibel Maximalpegel beweist er auch messtechnisch, dass er gut in Form ist. Die Frequenzgänge von Front-, Center- und Surroundboxen zeigen im Labor nur geringfügige Welligkeiten, weisen dafür aber einen zwischen fünf und 20 Kilohertz ansteigenden Verlauf auf. Das lässt auf ein tendenziell frisches Klangbild mit vielen Details schließen.
Der Hörtest bestätigt unsere Vermutung. Bei Omar Hakims "Listen Up" spielt das Opus-Lautsprecherset mit beeindruckender Detailauflösung und ansprechender räumlicher Präzision, ohne dabei den Hochtonbereich zu stark zu betonen. Der Klang macht einen straffen und kontrollierten Eindruck, wirkt aber trotzdem luftig.

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Da nur einer der beiden Tieftöner des ASW-Centers auch für die Mittelton-
Wiedergabe zuständig ist, zeigt das Rundstrahl-Diagramm nur auf dessen
Seite eine störende Einkerbung bei 2.000 Hertz. Zur anderen
Seite ist sein Abstrahlverhalten nahezu perfekt.

Auch den Bass bringt das ASW-Set trotz seiner vergleichsweise geringen Abstrahlfläche kräftig und präzise. Kommt es in den untersten Lagen jedoch ganz dick, beispielsweise mit dem Getöse in "Der unglaubliche Hulk", und dreht man dabei noch die Lautstärke weit auf, gelangt das Set an seine Grenzen. Das wird an zwei Punkten besonders deutlich: Zum einen gerät der Grundtonbereich gegenüber Mittel- und Hochton ins Hintertreffen, zum anderen weicht die Wiedergabe des Subwoofers allmählich auf. In Extremfällen macht der sogar mit wahrnehmbaren Nebengeräuschen darauf aufmerksam, dass es ihm nun zu viel wird.

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Mit seinem schlanken, ansprechenden Design und der großen Auswahl
an Farben und Hölzern macht sich das Opus-Set von ASW in jedem Wohnzimmer gut.

Tonqualität Stereo

Im Stereo-Betrieb gefällt das Opus-Boxenset fast noch besser als mit Heimkino-Mehrkanal-Ton. Stimmen wie die des Duos Friend ’n Fellow auf "Crystal" geben die Lautsprecher sehr schön durchhörbar wieder und stellen sie geradezu greifbar in den Raum. Wer nicht zu laut aufdreht und die Frontboxen weniger als einen halben Meter von der rückwärtigen Wand entfernt aufstellt, kann auf Tiefbass-Unterstützung durch den Subwoofer problemlos verzichten.

Zusatzinfo: Gehäuse von ASW

Schwarz, schwarz und nochmal schwarz: So sehen die meisten Boxensets aus. Dagegen kann der Kunde beim Opus-Set von ASW – und natürlich bei den anderen Sets des Hauses – zwischen 16 Hölzern und Lacken wählen. Zur Wahl stehen: Eiche maron, Anthrazit, Eiche rustikal, Eiche natur, Mahagoni, Eiche weiß, Nussbaum, Kirschbaum, Buche, Erle, Ahorn, dazu Schleiflackvarianten in Schwarz, Blau, Weiß und Aluminiumweiß.
Laut ASW ist dieser Service weltweit einmalig, zudem sind alle Varianten vorrätig, sodass man nicht lange warten muss. Auf Wunsch fertigt der Hersteller die Gehäuse sogar in anderen Hölzern. Auch wer eine ganz bestimmte Farbe möchte, die zur Wohnzimmereinrichtung passt, wird bedient: Ein Farbmuster genügt, und ASW beizt das Gehäuse im entsprechenden Ton.

 

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Des Pudels Kern: Im Zentrum der Basschassis sitzt bei den ASW-Lautsprechern
ein so genannter Phase Plug, der die Abstrahlung für mittlere
Frequenzbereiche gleichmäßiger machen soll.

 

Fazit

ASW ist der Spagat zwischen modernem Design und hochwertigem Klang geglückt. Das Set sieht toll aus und man kann sogar zwischen vielen Optik-Ausführungen wählen. Auch das frische Klangbild überzeugt, nur bei ganz lauter Krachbumm-Action geht der Subwoofer in die Knie.

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Technische Ausstattung und Bewertung 

Test ASW Opus-Set - 5.1-Set für 2.500 €

 

 

Der Testbericht ASW OPUS-C / 06 SET (Gesamtwertung: 84, Preis/UVP: 2800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2012 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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