Streaming boomt, Scheiben schwächeln

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Der deutsche Videomarkt hat 2017 das zweitbeste Ergebnis seit Erfassung der Marktdaten erzielt. Mit einem Gesamtumsatz von 1,825 Milliarden Euro erreichte der Home-Entertainment-Sektor ein Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,772 Milliarden).

Dieses Wachstum liegt allerdings nicht an den DVD- und Blu-ray-Verkäufen, denn die sind wie bereits in den vergangenen Jahren rückläufig. So fiel der Blu-ray-Umsatz von 391 auf 364 Millionen Euro, die DVD-Erlöse von 715 auf 610 Millionen – dies entspricht einem Rückgang von 7 beziehungsweise 15 Prozent.

Gewinner war laut der GFK, die im Auftrag der Filmförderungsanstalt (FFA) die Daten erhob, der digitale Bereich – und hier vor allem die Abo-Flatrate-Modelle von Anbietern wie Amazon und Netflix. Die bei uns erst seit wenigen Jahren auf dem Markt befindlichen Streaming-Anbieter konnten mit 488 Millionen Euro gegenüber 2017 ein Umsatzplus von 50 Prozent verbuchen. Gemessen am Gesamtmarkt entspricht das bereits einem Marktanteil von 27 Prozent – Tendenz stark steigend.

Amazon und Netflix hatten erst unlängst verkündet, dass sie ihre weltweiten Abonnenten auf 100 beziehungsweise 125 Millionen signifikant steigern konnten.

Auch der digitale Kaufmarkt (zum Beispiel über Apple iTunes oder die Web-Portale der Kabelnetzbetreiber) kann mit einem Plus von 33 Prozent, der digitale Leihmarkt mit 21 Prozent beachtliche Wachstumsraten aufweisen. Zusammen erwirtschaftete die Disc-Konkurrenz 2017 einen Umsatz in Höhe von 280 Millionen Euro (15 Prozent am Gesamtmarkt).

Und was ist mit der UHD-Blu-ray? Die könnte zwar als zusätzlicher Impulsgeber im physischen Videokaufmarkt fungieren, den fortschreitenden Rückgang im DVD- und Blu-ray-Bereich wird sie aber vermutlich nicht kompensieren können.   

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