Durch den galgenartigen Standfuß scheint der Samsung UE65MU8009 über dem Boden zu schweben. Die Verarbeitungsqualität ist sehr hochwertig. Als weitere Bildgrößen stehen 49, 55 und 75 Zoll zur Auswahl.
Viel zu lange standen Samsungs „Premium UHD TVs“ im Schatten der QLED-Geschwister. Kein Wunder, könnten Cineasten angesichts der saftigen Preise für die Flaggschiffe doch lieber zum Mittelklässler greifen. Der UE65MU7009 hat sich in audiovision 3-2018 jedenfalls sehr gut geschlagen. Nun ist der 150 Euro teurere MU8009 an der Reihe.
Ausstattung und Praxis
Wie sein Bruder kommt der UE65MU8009 in einem schicken, hochwertig verarbeiteten Gehäuse daher. Uns gefallen vor allem die schlanke Bauweise sowie die aufgeräumte Rückseite. Die wichtigsten Schnittstellen sowie der Twin-Tuner wurden in die One-Connect-Box-Mini ausgelagert – das Gerät selbst verfügt lediglich über den CI+ Slot, einen dritten USB-Port, die Netzwerkbuchse und einen Service-Anschluss.
Grundsätzlich ist die Ausstattung identisch mit der des günstigeren Samsung-TVs. Die einzigen Unterschiede liegen in der „Supreme UHD Dimming“-Schaltung sowie der „Ultra Black Panel“-Beschichtung, die dem MU8009 in bestimmten Situationen zu einer besseren Bildqualität verhelfen (dazu später mehr). Professionelle Einstellmöglichkeiten wie die Kalibrieroption bleiben den Top-Modellen vorbehalten. Zudem besteht die Fernbedienung aus Kunststoff statt aus Aluminium, was dem Bedienkomfort jedoch keinen Abbruch tut.
Das 40 Watt starke 2.1-Soundsystem bringt Mitten und Stimmen sehr sauber zu Gehör. Nichtsdestotrotz könnte die Dynamik in Filmen besser sein. Actionreichen Szenen fehlt es vor allem an Bässen.
Bildqualität
Getreu der Redewendung „Nachts sind alle Katzen grau“ können im finsteren Heimkino selbst geübte Augen zunächst keine Unterschiede zwischen dem MU7009 sowie MU8009 erkennen. Das ändert sich in kontrastreichen Szenen wie zu Beginn des Weltraum-Thrillers „Gravity“: Die großflächig schwarzen Bildbereiche erscheinen beim teureren Modell im besten Preset „Film“ brillanter, was der tiefere Schwarzwert von 0,016 statt 0,055 Candela belegt. Ebenso leuchten Spitzlichter rund 50 Candela intensiver. Die Helligkeitsreserven liegen mit 470 Candela auf gutem Niveau, doch hat Sonys neuer Mittelklässler in dieser Disziplin die Nase vorn – speziell bei HDR-Signalen.
Eine Ausnahme bildet Samsungs Spezialmodus „HDR+“ im Tuner-Betrieb: Sportübertragungen und Co. lassen sich hier mit respektablen 730 Candela genießen.
Insbesondere bei der HDR-Wiedergabe gibt es zwischen den Modellreihen zum Teil große Qualitätsunterschiede. Auch der Samsung UE65MU8009 hält einen Respektabstand zu den QLED-Flaggschiffen, der in puncto Helligkeit leider nicht gerade klein ausfällt. So steigert er im besten HDR-Bildmodus „Film“ die Ausbeute gegenüber SDR nur marginal von 468 auf 484 Candela, während das Top-Modell QE65Q9F (audiovision 7-2017) von 639 auf 930 Candela erhöht. Im Spitzlicht verdoppelt dieser die Leuchtkraft sogar nahezu. Der MU8009 erreicht hier immerhin 662 Candela und liegt damit – verglichen mit seinen direkten Mitbewerbern – im guten Mittelfeld.
In puncto Farbdarstellung muss er sich ebenso wenig vor der Konkurrenz verstecken. Zwar deckt der „Dynamic Crystal Color“-Bildschirm das DCI-P3-Spektrum im Gegensatz zu den Quantum-Dot-Displays nicht vollständig ab, die Farben erscheinen aber trotzdem angenehm satt und sehr neutral. So konnten wir im Fantasy-Epos „Warcraft: The Beginning“ einen überzeugenden HDR-Look genießen, wobei die dürftige Blickwinkelstabilität seitlich sitzenden Zuschauern leider einen Strich durch die Rechnung macht.
Dieser ist für ein größeres Publikum empfehlenswert, zumal die Leuchtdichte aus seit-licher Perspektive um die Hälfte und der Kontrast sogar um zwei Drittel zurückgeht. Gleichzeitig beugt der Modus durch sein vergrößertes Spektrum den ausbleichenden Farben entgegen. Lob verdient die für einen Edge-LED-Fernseher überdurchschnittlich homogene Ausleuchtung von knapp 80 Prozent.
Der Testbericht Samsung UE65MU8009 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2018 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.