Der UE 40 JU 6450 ist das Nesthäkchen in Samsungs Ultra-HD-Familie; unter ihm rangiert lediglich der HU 6900 aus dem letzten Modelljahr (Test in audiovision 10-2014). Technisch hat sich zwar nicht viel geändert, trotzdem lässt er die Konkurrenz in einigen Bereichen alt aussehen.
Ausstattung und Praxis
Geht es nach Samsung, gibt der „Picture Quality Index“ Auskunft über die Bildqualität der einzelnen Geräte. Ob der JU 6450 mit einem „PQI“ von 900 tatsächlich so viel schlechter ist als seine teureren Brüder mit Werten über 1.000, verraten wir später, bei der Ausstattung muss man aber durchaus ein paar Abstriche hinnehmen. Wie beim HU 6900 verzichten die Südkoreaner auf 3D und Local Dimming, doch streichen sie neuerdings leider auch die One-Connect-Buchse zum Hardware-Upgrade mittels „Evolution Kit“. Ebenso wurde das bewährte Fernbedienungs-Duo durch einen einfachen Signalgeber ohne Mikrofon und Gyrosensor ersetzt.
Einsparungen trifft Samsung auch bei der Fernbedienung. Zum Lieferumfang gehört bloß ein klassischer Signalgeber, der allerdings gut in der Hand liegt und über praktische Direkttasten verfügt.
Als Betriebssystem kommt das neue Tizen zum Einsatz. Dieses hebt sich von der bisherigen Plattform vor allem durch eine übersichtlichere Benutzeroberfläche sowie kürzere Reaktionszeiten ab. Das Smart-TV-Angebot lässt dabei keine Wünsche offen. Neben einem UHD- und sogar HDR-fähigen Mediaplayer stehen unzählige Apps zur Verfügung, die Videos zum Teil ebenfalls in 4K-Qualität zeigen.
Crashkurs: Wer sich mit dem Tizen-Betriebssystem überfordert fühlt, kann auf eine bebilderte Anleitung zurückgreifen, welche die Menübereiche verständlich erklärt.
Das Audiosystem ist das gleiche wie im JU 6550 auf Seite 42: Die Lautsprecher klingen recht dynamisch, verzerren jedoch bei höheren Schallpegeln.
Bildqualität
So weit unten der Samsung-Fernseher in der internen Rangfolge auch steht, man sollte ihn nicht unterschätzen. Denn obwohl der 40-Zöller zu seinen übergeordneten Geschwistern einen Respektabstand hält, erzeugt er im Bildmodus „Film“ sehr saubere Farben. Rot und Grün sind dabei minimal erweitert, was in der Praxis allerdings nicht wirklich auffällt. Vom Farbraum „Nativ“ raten wir ab, da er Cyan- und Gelbtöne in Richtung Blau beziehungsweise Rot verschiebt. Aus schrägem Blickwinkel verlieren warme Nuancen an Brillanz; zudem sinkt die Leuchtkraft bei 45 Grad von 214 auf 97 Candela pro Quadratmeter.
One Connect ade: Der JU 6450 bietet keinen Anschluss für das UHD Evolution Kit, auf HDMI 2.0 mit HDCP 2.2 verzichtet Samsung dennoch nicht.
Die Kontrastwerte des JU 6450 bewegen sich mit 469:1 (ANSI), 1.074:1 (EBU) sowie 1.050:1 (Hellraum) durchgehend auf Top-Niveau. In düsteren Szenen hingegen – zum Beispiel den Innenaufnahmen aus der „Krabat“-Mühle – haben die teureren Local-Dimming-Modelle der 7er-, 8er- und 9er-Serie die Nase vorn; Gleiches gilt für die Bewegungsdarstellung, zumal das Bild bei aktiver „LED Clear Motion“-Schaltung zu dunkel erscheint. 24p-Signale werden originalgetreu wiedergegeben.
1.000 Euro: Den T-förmigen Standfuß findet man bei fast allen aktuellen Samsung-Fernsehern. Allerdings steht der UE 40 JU 6450 darauf etwas wackelig. Als Diagonalen stehen neben 40 Zoll auch 48, 50, 60, 65 und 75 Zoll zur Auswahl.
Der Testbericht Samsung UE40JU6450 (Gesamtwertung: 75, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2015 erschienen.
Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.
AV-Fazit
Der Samsung UE 40 JU 6450 läuft bei Farben und Kontrast zur Höchstform auf. Jedoch kostet die fehlende 3D-Unterstützung wertvolle Punkte, weshalb er sich dem Panasonic-TV geschlagen geben muss. Auch Local Dimming sucht man vergeblich. Die Bildqualität ist für den Preis dennoch top.
