Blu-ray-Test: Maggie

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Stell dir vor, Arnold Schwarzenegger dreht einen Film und keiner merkt‘s. So geschehen mit „Maggie“, der in den USA 187.112 US-Dollar einspielte (hier fehlen keine Nullen) und im Rest der Welt gar nicht erst ins Kino kam.

Schade eigentlich, denn der Ex-Gouverneur liefert hier seine bislang beste schauspielerische Leistung ab. Trotzdem dürften viele Arnie-Fans vom melancholischen Vater-Tochter-Drama im Zombie-Gewand enttäuscht sein. Denn statt Pumpgun und cooler Sprüche bekommt der Zuschauer Betroffenheit und Verzweiflung. Trotz 18er-Logo gibt es kein Blutbad á la „Walking Dead“. Ein Blick in die FSK-Datenbank verrät dann auch, dass der Film eigentlich ab 16 Jahren freigegeben ist.

Eine Epidemie fordert Millionen von Menschenleben in den Vereinigten Staaten. Der Regierung gelingt es zwar die Zombie-Seuche einzugrenzen, für die bereits Erkrankten kommt aber jede Hilfe zu spät. Eine der letzten Infizierten ist die Schülerin Maggie (Abigail Breslin), die binnen Wochen zur Untoten mutieren wird. Doch ihr Vater Wade (Arnold Schwarzenegger) will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden und sucht nach einem Heilmittel.

Angesichts der kommerziellen Pleite kann man mit den Extras zufrieden sein, auch wenn Regie-Neuling Henry Hobson im deutsch untertitelten Kommentar nicht immer viel zu sagen hat. Im überwiegend aus Interviews bestehenden Making-of sind alle Beteiligten leider oft damit beschäftigt, ihren Film zu verkaufen. Etwas tiefgründiger sind die Einzel-Interviews mit Regisseur Hobson und seinem Hauptdarsteller. Die US-Disc bietet weitere Interviews und eine entfallene Szene.

Film: Intensives wie ungewöhnliches Zombiedrama um Liebe, Opfer und Erlösung. Wer einen klassischen Horror-Shocker oder Arnie-Action erwartet, ist hier definitiv im falschen Film.

Bild: Entsättigte und meist von Braun-/Grau­tönen geprägte Farben sowie ein reduzierter Kontrast­umfang visualisieren trist-düstere Endzeitstimmung. Entsprechend wenig HD-Feeling versprüht der teils fast schwarz-weiß anmutende Cinemascope-Transfer. In einigen Szenen wurde digitales Korn hinzugefügt. Gamer dürften eine optische Ähnlichkeit zum Videospiel „The Last of Us“ feststellen, an dessen Entstehung Regisseur Hobson beteiligt war. Vor dem Hintergrund, dass alles so aussieht, wie es soll, gibt es von uns noch vier Punkte – schön ist aber anders.

Ton: Das bei Arnold-Filmen übliche Klangspektakel bleibt aus, zumindest der minimalistische Score nutzt gelegentlich alle Lautsprecher. Während einiger, weniger Szenen (u.a. Rückblende bei 25:10) gibt es auch Effekte von hinten. Wie beim Bild knappe vier Punkte.

Extras: Audiokommentar mit Regisseur Henry Hobson, Making-of (18:13), Interview mit Arnold Schwarzenegger (19:47) und Henry Hobson (8:15), Trailer.

 

Die Wertung 
Film 4 von 6 Punkten
Bildqualität 4 von 6 Punkten
Tonqualität 4 von 6 Punkten
Bonusmaterial 3 von 6 Punkten
Die technischen Daten
Anbieter Splendid
Laufzeit 97 Minuten
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS-HD High Resolution 5.1
Ton Englisch DTS-HD High Resolution 5.1
Untertitel deutsch

 

 

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