Leserbrief: Ton-Chaos auf Blu-ray

0

Hallo Test-Team der audio­vision. Seit Ende der 90er-Jahre bin ich mit dem Heimkino-Bazillus infiziert. Zu DVD-Zeiten war die Sache mit den Tonspuren noch überschaubar. Auf der Scheibe befand sich Dolby Digital 5.1 in Deutsch und Englisch (zumindest bei neuen Titeln, alte waren natürlich auch schon mal in Mono oder Stereo) und gelegentlich gab es zusätzlich DTS 5.1. Ich persönlich konnte zwischen den Dolby und DTS nie einen nennenswerten Unterschied heraushören, aber das sei hier nur am Rande erwähnt. Doch mit der Blu-ray tauchten auch mehr Tontechniken auf.

Generell begrüße ich den technologischen Fortschritt, so auch hier. Doch spätestens mit der Einführung der UHD-Blu-ray und den 3D-Formaten Dolby Atmos, DTS:X und Auro3D verliert man als Otto-Normalverbraucher den Überblick. Jeder Hersteller scheint sein eigenes Süppchen zu kochen, abhängig vom Disc-Format und der Sprache. So bekommt man bei Universal DTS:X bzw. Dolby Atmos auch auf einer nomalen Blu-ray in Deutsch und Englisch, zumindest bei großen Titeln wie „Die Mumie“ oder „Fast & Furious“. Bei Disney und Fox scheint es 3D-Ton hingegen nur auf der UHD-Disc zu geben, und dann offenbar nur in Englisch. Warner wiederum offeriert 3D-Ton mal in Englisch und Deutsch (z.B. „King Artur“), mal nur in Englisch („z.B. „Annabelle 2“). Was soll das?
Michael Langer, per E-Mail

audiovision: Wir wüssten auch gerne, was das soll. In Einzelfällen mag es zwar technische Gründe wie eine Limitierung der Bandbreite oder des Speicherplatzes (noch werden meist 66-GB-Rohlinge verwendet) geben, oft scheinen die Entscheidungen der Studios aber willkürlich oder politisch motiviert zu sein – zum Beispiel um der UHD-Disc einen Vorteil zu verschaffen. Daher werden wir uns in der nächsten Ausgabe dieses Themas annehmen und das tonale Chaos entwirren.

Heft 3-2018 der audiovision ist ab dem 23. Februar am Kiosk erhältlich. Sie können auch ein Abo abschliessen oder finden unsere App im Apple Appstore und bei Google Play für Android!

Antworten