Seit der ersten Umstellung von analogen auf digitale Filmprojektoren vor gut 10 Jahren hat sich die Film- und Kino-Technologie rasant verändert. Nun möchte Samsung den nächsten Digitalisierungsschritt vorantreiben: mit hochauflösenden LED-Installationen statt analogen Kinoleinwänden.
Auf der CinemaCon 2017 Conference in Las Vegas haben die Koreaner die erste Display-Lösung für die Kino-Branche vorgestellt. Besucher konnten sich vor Ort vom digitalen Kinoerlebnis überzeugen.
Das 10,24 x 5,4 Meter große LED-Display verfügt über eine echte 4K-Auflösung mit 4.096 x 2.160 Pixeln und übertrifft laut Samsung die DCI-Spezifikationen für professionelle Kino-Anwendungen. Wobei der Größe keine Grenzen gesetzt sind, denn der Samsung Cinema Screen ist modular aufgebaut und besteht aus vielen einzelnen, rahmenlosen „Cabinets“. Das für High Dynamic Range (HDR) geeignete Display-System erreicht laut Samsung mit 500 cd/m² einen bis zu zehnmal höheren Helligkeitswert als Standard-Kinoprojektoren, die es auf maximal 48 cd/m² bringen. Zudem treten keine optischen Verzerrungen auf, wie sie durch das Objektiv des Pro-jektors verursacht werden können. In Las Vegas wurde das System mit einer Audio-Lösung von Harman Pro-fessional Solutions vorgeführt. Dies überrascht nicht wirklich, wurde Har-man doch erst kürzlich von Samsung übernommen.
Damit sich die Bildqualität innerhalb einer XXL-Leinwand nicht unterscheidet, wird jedes Cinema Screen Cabinet durch ein spezielles Verfahren kalibriert. So wird unter anderem die Grauskala der Geräte für eine homogene Farbgebung und klare Kontraste abgestimmt.
„Unser neuer Cinema Screen ist die weltweit erste Display-Lösung für den Einsatz im Kinosaal. Wir sehen großes Potenzial für digitale Lösungen im Kino-Umfeld“, so Markus Korn, Director Display Solutions bei Samsung.
Über den Preis machten die Koreaner hingegen keine Angaben, auch ist noch offen, in welchen Lichtspielhäusern das System zuerst zum Einsatz kommt und was im Falle von toten Pixeln passiert. Ebenfalls unklar ist, ob das „Cinema Display“ auch in der Lage ist, 3D-Filme darzustellen.
Den Koreanern ist mit ihrem Cinema Screen übrigens ein echter Überraschungs-Coup gelungen. So teilte uns Sony-Mitarbeiter Oliver Pasch noch vor einem Jahr mit: „Sony arbeitet zurzeit nicht an einer Display-Technologie, die große (bis riesige) Leinwände in professionellen Kinos ersetzen könnte – uns ist auch nicht bekannt, dass das irgendjemand anderes tut.“