Heco Direkt 800BT (Test)

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Der Signalgeber verfügt über Tasten zur Lautstärke-, Bass- und Höhenregelung.

Den Heco Direkt 800BT als bloßen Lautsprecher zu bezeichnen, würde dem 600 Euro teuren Multitalent nicht wirklich gerecht. Vielmehr wirkt das in Schwarz und Weiß erhältliche Gerät wie eine klassische Mini-Anlage, allerdings für die Streaming-Generation. Das hölzerne, leicht nach hinten gekippte Gehäuse mit einem stattlichen Gewicht von 8,6 Kilogramm wirkt dank guter Verarbeitung und stilvollem Design robust, aber trotzdem edel.

Musik kommt per Phono-, Cinch-, 3,5-Millimeter-, Koax- oder optischem Kabel sowie Bluetooth-Funktion auf jede erdenkliche Art in den Direkt 800BT. Lediglich auf WLAN muss man verzichten. Daher entfallen Annehmlichkeiten wie eine Multiroom-Vernetzung oder die Steuerung per App, stattdessen liegt dem Heco eine klassische Fernbedienung bei. Die ist zwar etwas klein geraten, dank großer Tasten aber trotzdem übersichtlich.

Über den Pairing-Knopf aktiviert man die  drahtlose Kontaktaufnahme per Bluetooth, die im Test problemlos funktionierte. Ein Mini-Display an der Front informiert über die gelungene Verbindung und ausgewählte Quelle. Songinformationen werden aber nicht angezeigt. Um die Membranen vor Schmutz und Kratzern zu schützen, liefert Heco vier Stoffschützer mit. Die werden per Magneten an- und abmontiert. Auf den Klang hatte das praktisch keine Auswirkungen, zumindest nicht für unsere Ohren.

Wie es sich für eine Musikanlage gehört, bietet der Heco 800BT viele Anschlussvarianten inklusive optischen und koaxialen Digital-Eingängen, die Abtastraten von 192 kHz / 24 Bit unterstützen, sowie analogem 3,5-Millimeter-Anschluss und Cinch. Letzterer lässt sich per Schalter zum Phono-Eingang umfunktionieren, sodass auch Plattenspieler direkt an Hecos Musikanlage angeschlossen werden können. Um dabei durch Potenzialausgleich statische Aufladung und Brummen zu verhindern, steht ein GND-Schraubanschluss zur Verfügung. Gleichzeitiger Anschluss von Plattendreher und Stereo-Cinch-Geräten wie CD-Playern ist durch die Doppelbelegung allerdings nicht möglich. Leider sind im Lieferumfang bis auf das Stromkabel keine Strippen enthalten.

An der Rückseite finden sich Eingänge für digitale und analoge Signale sowie ein Lautstärkeregler, Netztrennschalter und der Stromanschluss.

Ein Subwoofer-Ausgang ermöglicht den Anschluss eines Tieftonlieferanten, dank der Bassreflex-Öffnungen an der Unterseite des Direkt 800BT ist das aber nicht zwingend notwendig.

Extraportion Bass

Klanglich überzeugte uns das aktive Zwei-Wege-Stereosystem mit ordentlich Wumms und guter Feinzeichnung von Instrumenten, egal mit welcher Verbindungswahl.  Bei Queens „Bohemian Rhapsody“ brachten die beiden 25-Millimeter-Hochtöner Freddie Mercurys Klavierspiel authentisch und feinaufgelöst ans Ohr, wenn die E-Gitarren losbrechen, wird es durchaus dynamisch. Dank Unterstützung durch zwei Bassreflexrohre an der Unterseite des Gehäuses liefern die beiden 125-Millimeter-Tiefmitteltöner ein solides Bassfundament, das Filmton und Hip-Hop-Tracks wie Eminems „Just Lose it“ voluminös unterstützt.

Als ausgewachsener Party-Speaker eignet sich der Heco 800BT allerdings nur bedingt, denn bei Pegeln jenseits der Zimmerlautstärke, die dank der Leistungsreserven von 2 x 45 Watt möglich sind, verzerrte der Klang recht deutlich. Höhen wie Tiefen lassen sich in 2-Dezibel-Schritten um 6 Dezibel anheben und senken. So lässt sich die Klangcharakteristik hörbar verändern, eine Feinjustage ist ob der groben Abstände aber nur bedingt möglich. 

Der Testbericht Heco Direkt 800BT (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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