Fakten-Check: „Birdman“: wie aus einem Guss

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Fakten-CheckNormalerweise kommt bei Filmen alle paar Sekunden ein Schnitt. „Birdman“ besteht hingegen aus einer einzigen Einstellung, einer sogenannten „Plansequenz“, und verstärkt beim Zuschauer so das „Mittendrin statt nur dabei“-Gefühl. Da Regisseur Alejandro González Iñárritu den Film natürlich nicht in einem Rutsch drehen konnte, bediente er sich bekannter Kniffe. Die Szenenänderungen, die klassische Schnitte ersetzen, werden entweder durch passend inszenierte Auftritte der Darsteller erreicht (das kann sogar mit einer starren Kameraposition sein), durch Ortsveränderungen innerhalb des Filmsets oder beides in Kombination. Hierbei wird das Geschehen oft durch den Einsatz einer Kamerafahrt unterstützt. Hinzu kommen technische Tricks wie Zeitrafferaufnahmen.

Eines der berühmtesten Beispiele für eine Plan­sequenz ist der Anfang von Orson Welles’ „Im Zeichen des Bösen“ (1958). Ironisiert wird das Prinzip der Plansequenz in Robert Altmans „The Player“ (1992). Der Film eröffnet mit einer siebenminütigen Einstellung, in der er das rastlose Treiben auf einem Hollywood-Studiogelände etabliert und einen der Protagonisten gebetsmühlenartig Orson Welles’ Plansequenz in „Im Zeichen des Bösen“ als Zeichen gegen die moderne Unsitte des schnellen Schnitts hochhalten lässt.

 

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