Exzessiver Farbeinsatz

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Farbfilter können die Optik eines Films entscheidend prägen. So verlieh ein durchgehender Grünstich der „Matrix“-Reihe ihren unverwechselbaren Look. Für sein Liebesdrama „Slumdog Millionär“ (2008) tunkte Regisseur Danny Boyle alle Rückblenden in den Slums von Bombay in starke Gelb- und Rottöne – die gleiche Farbwahl nutzte er bereits früher, etwa für die Herointrips in „Trainspotting“ (1996). Kollege Wes Anderson wählte einen zartrosa Anstrich für die tragikomischen Geschehnisse im „Grand Budapest Hotel“ (2014).

Was passiert, wenn man es mit den Farben übertreibt, kann man am Beispiel „Mandy“ (Test hier, Bild rechts) sehen – oder auch nicht. Denn wenn Nicholas Cage während seines blutigen Rachefeldzugs rot sieht, verwandelt sich die Leinwand in ein monochromatisches Chaos, bei dem man kaum etwas erkennt. Ganze Sequenzen scheinen wahllos in einen roten Farbtopf getaucht, auch gelbe und blaue Szenen gibt es zur Genüge. Dem ohnehin wirren Geschehen kann man so nur schwerlich folgen.

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