B&W Formation Wedge (Test)

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Die britische Lautsprecher-Manufaktur Bowers & Wilkins folgt mit der Formation-Reihe dem allgegenwärtigen Trend zu drahtlosen Speakern. Die von uns getestete Duo-Variante mit zwei Einzelboxen beeindruckt nicht nur mit einem Preis von 4.000 Euro, sondern auch beim Gewicht. Jeder Aktiv-Lautsprecher bringt über 10 Kilogramm auf die Waage, was bei den hochwertigen Innereien allerdings nicht verwundert.

Die Formation-Hardware lässt sich dank selbstentwickeltem Mesh-System nahtlos ins eigene Netzwerk einbinden, es ist keine zentrale Steuer­einheit nötig. Das vereinfacht die Einrichtung erheblich und ermöglicht innerhalb der Formation-Baureihe die Multiroom-Beschallung für das ganze Haus. Die drahtlosen Lautsprecher besitzen dabei eine erstaunlich geringe Verzögerung von einer Millisekunde.

Am Gehäuse finden sich nur vier dezente Tasten an der Vorderseite: Lauter, Leiser, Play/Stopp sowie der Verbindungs-Knopf. Auch bei den physischen Anschlüssen hat B&W bewusst gespart. An der Unterseite verstecken sich Stromanschluss und ein Ethernet-Port. Letzterer ist nur nötig, wenn kein WLAN zur Verfügung steht. Weit mehr geht via Wireless-Anbindung: Der Speaker versteht sich auf Bluetooth samt aptX-HD-Standard sowie Apple AirPlay 2. Zudem sind Spotify Connect sowie der kostenpflichtige Dienst Roon integriert.

Gut versteckt an der Unterseite befindet sich der Strom-Anschluss. Links daneben der Ethernet-Port für den direkten Netzwerkbetrieb. Rechterhand ist der Reset-Knopf sowie eine Service-Buchse.

Edle Komponenten

Beim Chassis trumpfen die Briten richtig auf: Obenauf thront in einem separaten Gehäuse ein Carbon-Dome-Hochtöner der 700er-Serie mit 25 Millimeter Durchmesser. Darunter strahlt ein 165 Millimeter großer Tiefmitteltöner mit Continuum-Membran nach vorn ab. So wird ein Frequenzumfang von 25 Hz bis 33 kHz erreicht. Beim Sound gibt sich das Formation Duo keine Blöße, auch dank Digital Signal Processing (DSP). Standardmäßig geben die Speaker ein neutral-warmes Klangbild mit präsenten Mitten wieder. Höhen und Tiefen wirken gut abgestimmt und lassen sich notfalls per App justieren. B&W propagiert dabei eine hohe Klangqualität trotz Drahtlos-Verbindung. Zu Recht: Feine Nuancen lassen sich selbst bei minderwertigen Quellen mit niedrigerer Bitrate ausmachen. Druckvoller Gesang wirkt im gesamten Raum genauso präsent wie wummernde Beats, während man jederzeit leise Instrumente im Hintergrund lokalisieren kann. Einzig bei rockigen Sounds erscheint die gesamte Kulisse weniger gut abgegrenzt. Stereo-Effekte sind im Verbund von mindestens zwei Boxen dagegen gut ortbar, die richtige Sitzposition vorausgesetzt. Passend zum Formation Duo sind auch formgenaue Standfüße erhältlich.

Einrichtung Per App

Wie bei Drahtlos-Geräten anderer Hersteller gibt es auch zur Einrichtung der Formation-Geräte eine kostenlose App für iOS und Android. Mit dem übersichtlichen Programm ‚Bowers & Wilkins Home‘ lassen sich neue Komponenten der Serie schnell ins heimische Netzwerk koppeln. Lautsprecher dürfen dabei verschiedenen Räumen zugeteilt werden, die man in der App ansteuern kann. Auf Knopfdruck an den Speakern teilt man außerdem die linke oder rechte Seite zu. Bei Bedarf lässt sich die Firmware aktualisieren.

Am iPhone oder iPad nutzt man am besten Airplay 2 als Übertragungsprotokoll, bei Android-Hardware greift man dagegen auf Bluetooth zurück. Bowers & Wilkins verzichtet in der App und am Gerät auf vorprogrammierte Klangprogramme. Stattdessen sind Höhen und Bässe stufenlos justierbar.

Per Airplay, Bluetooth oder WLAN lassen sich Songs einspielen. Etwas versteckt finden sich die Einstellmöglichkeiten für Höhen und Tiefen (links).

 

 

Der Testbericht B&W Formation Wedge (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 4000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

AV-Fazit

Sehr gut

Der drahtlose Zweiwege-Highend-Speaker liefert im Duett nicht nur ein wundervolles Klangbild, sondern auch eine raumfüllende Stereo-Kulisse für hohe Ansprüche zum hohen Preis. Thomas Stuchlik

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