Blu-ray-Test: X-Men Origins: Wolverine

0

Blu-ray-Test: X-Men Origins: WolverineGeorge Lucas hat es vorgemacht: Um Film-Franchises nach vollendeter Trilogie wiederzubeleben, erzählt man in Prequels die Geschichte vor der Geschichte. Das Erfolgsrezept gilt auch fürs "X-Men"-Universum, wo der obercoole Mutant Wolverine (‚Sexiest Man Alive‘ Hugh Jackman) erneut seine Krallen ausfahren und zur cineastischen Vergangenheitsbewältigung antreten durfte.

Die Story
Nachdem die düstere Biographie des kotelettentragenden Superhelden in "X-Men 2" bereits kurz angerissen wurde, erfährt man nun im ersten von mehreren geplanten Prequels ("X-Men Origins: Magneto" ist für 2011 geplant) die ganze Wahrheit über Wolverine: wie er seine ausfahrbaren Krallen und sein unzerstörbares Adamantium-Skelett erhielt, warum es zum Rachefeldzug gegen seinen Halbbruder Sabretooth (Liev Schreiber) kam und weshalb die Mutanten gejagt und getötet werden. Verpackt wurde das alles in effektgeladenes Actionkino mit temporeicher Inszenierung, gut gesetzten Pointen und einem muskelbepackten Hugh Jackman, der voll in seiner Rolle aufgeht. 

Halbbrüder, aber Todfeinde: Die Mutanten Wolverine (Hugh Jackman, links)
und Sabretooth (Liev Schreiber) im Clinch.

Film- und Blu-ray-Fassungen
Zwar birgt die Blu-ray den Extended Cut der Comic-Verfilmung, doch die ist nur eine Minute länger als die Kinofassung. Darüber hinaus erscheint ein knapp 60 Euro teures "Extended Limited Edition"-Boxset mit einer Wolverine-Sammelfigur und dem Film als Blu-ray- und DVD-Version. Auch eine Blu-ray-Box mit allen vier "X-Men"-Filmen kommt auf den Markt (siehe Kasten rechte Seite).

Die Extras
Zunächst das Unerfreuliche: Zum Testzeitpunkt  funktioniert das BD-Live-Feature leider noch nicht. Über den sogenannten "Live Lookup" sollen Nutzer in Zukunft Daten und Infos von der Internet Movie Database (imdb.com) abrufen können.

Blu-ray-Test: X-Men Origins: Wolverine

Im Track x-connect wird man filmbegleitend mit Interviews, Szenen vom Dreh und
Clips aus den drei "X-Men"-Vorgängern versorgt.

Blu-ray-Test: X-Men Origins: Wolverine

Die Bild-in-Bild-Spur Regiestuhl zeigt Regisseur Gavin Hood bei der Arbeit
mit seinen Darstellern und der Crew.

Die restlichen Boni bereiteten uns hingegen uneingeschränkt Freude. Die Audiokommentare des Regisseurs und der Produzenten warten mit reichlich Hintergrundinfos zur Produktion auf, die man in drei Bild-in-Bild-Tracks (Bilder rechts) vertiefen kann. Die "x-connect"-Spur birgt Interviews mit den Filmemachern, Szenen vom Dreh und weist auf Verbindungen zu anderen "X-Men"-Streifen hin. Weitere Anmerkungen zur Inszenierung bietet der Modus "Regiestuhl" mit Gavin Hood sowie "Die Prävisualisierung" mit animierten Storyboards der Actionszenen. Ein informativer Trivia-Track bildet den Abschluss der filmbegleitenden Boni.

Blu-ray-Test: X-Men Origins: Wolverine
Der Modus Prävisualisierungen birgt computeranimierte
Storyboards (Animatronics) der wichtigsten Actionszenen.
Blu-ray-Test: X-Men Origins: Wolverine
Der deutsche Trivia-Track X-Fakten liefert mit hoher Frequenz
noch mehr Infos zu Film und Produktion.
Blu-ray-Test: X-Men Origins: Wolverine
Das BD-Live-Feature "Live Lookup" mit Zugang zur Film-Datenbank von imdb.com war zum Test-Zeitpunkt noch nicht aktiv.

Wer dann immer noch nicht genug hat, dem legen wir die 54-minütigen "Mutantenakten" ans Herz. In zehn Featurettes werden hier zehn verschiedene Film-Charaktere beleuchtet. Ein weiterer Tipp und besonderer Leckerbissen für Fans des Marvel-Comic-Universums ist das 16-minütige Gespräch zwischen Stan Lee und Len Wein, in dem die legendären Comic-Schöpfer angeregt über die Ursprünge der Figur Wolverine diskutieren.  ce           

Bildqualität: Dank toller Schärfe und hoher Plastizität lässt der detailreiche Cinemascope-Transfer die "X-Men"-Vorgänger optisch hinter sich. Ferner überzeugen die kräftigen Farben, das satte Schwarz und der knackige Kontrast. Aufgrund der teils starken Körnung, die dem Bild ein raueres Antlitz ("gritty look") verleiht, wird jedoch nicht ganz das Referenz-Niveau von Genrekollegen wie "Iron Man" erreicht. Dicke fünf Punkte.              

Tonqualität: Die Titelsequenz, die die Kriegserlebnisse von Wolverine Revue passieren lässt, gibt mit Surroundeffekten im Sekundentakt die tonale Marsch­richtung vor. Davon weicht der 5.1-Mix im weiteren Verlauf nicht ab und macht das Mutanten-Spektakel zum Akustik-Hochgenuß. Einzig das Bassfundament hätte noch bombastischer ausfallen können.

Extras: Zwei Audiokommentare, drei Bild-in-Bild-Spuren, ein Trivia-Track, "Ein Gespräch mit den X-Men & Wolverine-Schöpfern Stan Lee und Len Wein" (16:18), "Wolverines Herkunft" (12:05), "Waffe X: Mutantenakten" (53:57), "Die Entstehung der Helikopter-Sequenz" (5:53), entfallene Szenen (optional mit Regiekommentar, 9:32), "Die Weltpremiere" (6:22), Fotogalerie, BD-Live-Anbindung zur Online-Datenbank IMDB.                   

Fazit: Die action- und effektreiche Comic-Verfilmung spielt zeitlich vor der "X-Men"-Trilogie und enthüllt das Geheimnis um Wolverines düstere Vergangenheit. Getragen wird das Spektakel vom charismatischen Hugh Jackman, der mit großem Spaß erneut den Mutanten gibt.         

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 6 von 6 Punkten
Bonusmaterial 5 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Fox
Originaltitel X-Men Origins: Wolverine
Laufzeit 107 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080/24p)
Ton Deutsch DTS 5.1
Ton Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Erhältlich ja

 
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 10/2009 erschienen.  

Antworten