Blu-ray-Test: Watchmen

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Test von WatchmenDie USA 1985: Richard Nixon ist immer noch Präsident, der Kalte Krieg droht zu eskalieren. In dieser alternativen Realität tritt eine Gruppe von Superhelden, die "Watchmen", auf den Plan. Einst per Gesetz verboten, versuchen die maskierten Vigilanten den nuklearen Holocaust zu verhindern und den Mord an einem Kollegen aufzuklären.

Lange Zeit galt die 1986 erschienene Graphic Novel "Watchmen" aufgrund komplexer Charaktere und verschachtelter Erzählebenen als unverfilmbar. Doch Regisseur Zack Snyder, der bereits 2006 mit "300" sein Talent für Comic-Adaptionen unter Beweis stellte, ist es gelungen, das Meisterwerk zu bändigen. Optisch und dramaturgisch eng an der Vorlage orientiert, schuf Snyder kein Popcorn-Kino à la "Spider-Man", sondern eine Demontage des Superhelden-Mythos, die dem Zuschauer fast drei Stunden volle Konzentration abverlangt.

Aufmerksamkeit ist auch bei den komplett auf einer zweiten Disc ausgelagerten Boni von Vorteil, denn die Extras bieten einen guten Mix aus Produktions- und Hintergrundinfos. So erfährt man u.a. wie die seinerzeit als subversiv angesehene Comicvolage das Genre in seinen Grundfesten erschütterte. Mit Vigilanten aus dem echten Leben wie den Guardian Angels in New York befasst sich "Wahre Superhelden, echte Wächter" (26:17). Wer mehr über das Design, die Spezialeffekte und die Stunts wissen möchte, kommt in elf "Video Journals" auf seine Kosten. Ärgerlich: Diese Mini-Featurettes sind das einzige Überbleibsel einer Bild-in-Bild-Spur, die sich nur auf der amerikanischen Drei-Disc-Edition findet. Auch den 24 Minuten längeren Director’s Cut, den BD-Live-Zugang mit Facebook-Anbindung und eine Digitalkopie für iPod und Co. bekommt vorerst nur die US-Kundschaft. (ce)

Bildqualität: Illustrator Dave Gibbons sparte in der Comicvorlage nicht an dunkler Tinte und so verpasste Zack Snyder der Leinwand-Adaption ebenfalls ausgedehnte Schattenspiele. Doch trotz der durchgängigen Düster­optik sind Schärfe und Plastizität über weite Strecken hervorragend. Und im Vergleich zu Snyders letztem Werk "300" ist das digitale Rauschen feinem Filmkorn gewichen und der Kontrast ausgewogener.              

Tonqualität: Die 5.1-Spur sorgt mit präzisen Effekten von der ersten bis zur letzten Minute für eine räumliche Klangkulisse. Auch der LFE-Kanal weiß bei Explosionen mit markerschütterndem Bass zu glänzen (Atombombe, 99:40). Song-Klassiker wie "Sound of Silence" oder "99 Luftballons" verteilen sich ebenfalls auf alle Boxen und klingen klasse.    

Extras: "Das Phänomen: Der Comic, der die Comics änderte" (28:48), "Wahre Superhelden, echte Wächter" (26:19), "Mechanik – Technologien einer fantastischen Welt" (16:49), elf "Video Journals" (36:32), "Virales Video: NBS Nightly News" (3:03), Musikvideo (3:17).                     

Fazit: Die Leinwandadaption der legendären Graphic Novel ist ein fesselndes Superhelden-Psychogramm, das sich visuell wie dramaturgisch eng an der Vorlage orientiert.                           

Test von Watchmen

Einst durch ein Gesetz zum Nichtstun verdammt,
treten die maskierten Watchmen wieder in Aktion, ….

 
Test von Watchmen

…als die Welt kurz vor dem nuklearen Holocaust steht.

Die Wertung   
Film 5 von 6 Punkten
Bildqualität 5 von 6 Punkten
Tonqualität 5 von 6 Punkten
Bonusmaterial 4 von 6 Punkten
   
Die technischen Daten  
Anbieter Paramount
Originaltitel Watchmen
Laufzeit 162 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Bildformat 2,35:1 (1080p/24Hz)
Ton Deutsch Dolby Digital 5.1
Ton Englisch Dolby TrueHD 5.1
Erhältlich ja

 
Dieser und viele weitere Blu-ray- und DVD-Tests sind in der audiovision 9/2009 erschienen.  

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